25/11/2022
Intervall-Hypoxie-Hyperoxie Therapie (IHHT) in der Praxis Dr. Wolter
Das Wirkprinzip der IHHT ist das Höhentraining. Es wird im Liegen im Wechsel sauerstoffreduzierte und sauerstoffreiche Luft über eine Maske zugeführt. Der Sauerstoffgehalt in der hypoxischen Phase beträgt 9-15% und entspricht einem Höhentrainig, wie wir es von Bergsteigern kennen. Durch diesen Reiz werden - neben vielen weiteren gesundheitsfördernden biochemischen Prozessen - vor allem beschädigte, nicht mehr funktionierende Mitochondrien abgebaut und gleichzeitig die Vermehrung neuer, gesunder Mitochondrien gefördert.
Das Prinzip
Mitochondrien sind die Energie-Kraftwerke der Zellen. Der menschliche Körper besteht aus 80 Billionen Zellen, die alle mit Mitochondrien ausgestattet sind, damit Energie für alle Reaktionen und Stoffwechselprozesse des Körpers geliefert werden kann.
Mitochondrien sind sehr sensibel auf äußere schädliche Reize. Der Alterungsprozesse, aber auch der ungesunde Lebensstil des 21.Jahrhunderts führen über die Kausalkette Umweltnoxe - oxidativer Stress - chronische Entzündung - zur sekundären Schädigung der Zellorganellen, der sogenannten Mitochondropathie.
Klinische Ausprägungen der Mitochondropathie können sein:
Vorzeitiges Altern
Erschöpfung/Müdigkeit
ALS
Demenz
Kardiovaskuläre Erkrankungen
Chronisches Müdigkeitssyndrom (CFS)
Diabetes
Autismus
Migräne
Morbus Parkinson
Neben der Regeneration von Mitochondrien ergaben Studien noch einige weitere gesundheitsfördernde Effekte des (nachgeahmten) Höhentrainings durch die IHHT.
Einige Studienergebnisse zur Wirkung der IHHT
Stimuliert den insulinunabhängigen Glukosetransport und Akkumulation von Glykogen in den sauerstoffsensitiven Zellen (Kardiomyozyten und Neuronen). Auf diese Weise wird die ständige intrazelluläre Energiereserve erhöht [Zhang, 1999; Mackenzie, 2009].
Der Aktivator für Protein-1 und HIFs wird hochreguliert. Dies sind die wichtigsten Proteine die für zahlreiche adaptive Mechanismen verantwortlich sind [Prabhakar, 2001; Kirova, 2014; Nanduri, 2015].
Entriegelt die Hochregulierung von Zytoglobinen (Myoglobin und Neuroglobin), die intrazelluläres O2 bilden und vor oxidativem Stress schützen [Li, 2006; Esteva, 2009] .
Stimuliert die Produktion von Erythropoetin (EPO) was vielfältige protektive und neuroregenerative Effekte hat [Brugniaux, 2011; Dale, 2013].
Stimuliert die Produktion von HSP70, einem Schlüsselprotein was sowohl die Verletzungsschwelle anhebt, als auch eine schnellere erfolgreiche Genesung nach der Verletzung bewirkt [Zhong, 2000; Sazontova, 2007; Yeh, 2010].
Führt zur Produktion von Wachstumshormonen, durch die vermehrte Produktion des insulin-like growth factors (IGF-1). [Xinghe, 2004; Wang, 2011].
Verbessert das antioxidative Schutzsystem und erhöht die Resistenz der Na+-K-+ ATPase vor oxidativem Stress [Steshenko, 2010; Mankovska, 2014].
Stimuliert die endotheliale NO-Produktion. Das führt zur Gefäßerweiterung, öffnet Reserve-Kapillare und beugt dem Ca2+-overload vor, was mehrere protektive und adaptive Effekte zur Folge hat [Manukhina, 2012].
Moduliert humorale und zellulläre Immunität [Serebrovskaya, 2011; Shi, 2015].
Stimuliert BDGF – brain-derived growth factor, und GDNF – glial cell-derived growth factor. Das bewirkt eine Neuroprotektion und stimuliert die Neuroregeneration [Wang, 2006].
Unterstützt die mitochondriale Biogenese und induziert die Selektion von nicht-mutierter mitochondrialer DNA (mtDNA) [Zhong, 2000; Rozova, 2012].
Die induzierten Veränderungen in den Mitochondrien verbessern die Verwertung von O2 und erhöhen dadurch die Effektivität der ATP-Produktion [Lukyanova, 2012].
Stimuliert die Aktivität von mesenchymalen und hämatopoetischen Stammzellen, die verantwortlich für Reparaturprozesse im Körper sind. [Serebrovskaya, 2011; Muscari, 2013; Lane, 2014; Miyamoto, 2015].
Somit ergibt sich ein breites Indikationsfeld der IHHT:
alle Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Zucker- und Fettstoffwechselstörungen
Asthma und COPD
Neurodegenerative Erkrankungen
Borreliose
Psychovegetative Störungen
Sympatho-vegetative Störungen
Augenerkrankungen
Sport- und Trainingssteuerung
Alle mitochondriale Störungen
Kinderwunsch (Fertilität 30%)
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