
14/05/2025
Wenn Pferdeleute über Fütterung reden, geht’s um alles Mögliche – außer ums Trinken. Raufutter? Klar. Magnesium oder Zink? Na logisch. Leinsamen, Kräuter, Zusätze? Endlos. Aber Wasser? Wird vergessen. Als wär’s einfach da.
Ist es aber nicht. Und wenn’s fehlt, wird’s sehr schnell sehr ungemütlich.
Pferde brauchen Wasser. Immer. Viel. Und in guter Qualität. Ohne Wasser keine Stoffwechsel. Kein Schweiß, kein Speichel, keine Verdauung, kein Blutfluss. Und ja – auch keine Thermoregulation. Wer schon mal ein dehydriertes Pferd in der Klinik gesehen hat, der vergisst das nicht mehr.
Die Rechnung ist einfach: Kein Wasser = kein Leben. Kein Training. Kein Immunsystem. Kein Denken. Nur Probleme.
Und mal ehrlich: Du weißt wahrscheinlich genauso gut wie ich, dass viele Tränken nur selten sauber gemacht werden. Ich war mal bei einer Beratung, da hatte der ganze Bestand fiesen Durchfall. Kein Witz. Weder die Tränken noch die Leitungen waren seit Jahrzehnten gereinigt worden. Innen drin: Biofilm vom Feinsten. Schleim, Algen, Bakterien – der perfekte Nährboden für alles, was man nicht im Pferd haben will. Da hilft dir auch kein teures Zusatzfutter mehr. Wenn das Wasser nicht stimmt, ist alles andere Makulatur.
Pferde trinken übrigens nicht immer zuverlässig. Manchmal wegen Stress. Manchmal, weil das Wasser zu kalt ist. Oder weil der Trog eklig ist. Oder weil sie’s schlicht nicht gelernt haben, ausreichend zu trinken. Klingt blöd, ist aber Realität.
Und wer viel Heu füttert, muss für viel Wasser sorgen. Heu ist trocken. Sehr trocken. Wer denkt, ein paar Schlucke reichen – irrt. Richtig. Dolle.
Es wird Zeit, Wasser nicht als Randnotiz zu behandeln. Sondern als das, was es ist: systemrelevant.
Aufgabe für heute:
Geh in den Stall. Fass in die Tränke. Riech dran.
Schau rein. Wie sieht’s aus?
Wann wurde die Leitung das letzte Mal gespült?
Weiß keiner? Dann wird’s Zeit.
Würdest du das trinken? Nein? Dein Pferd wahrscheinlich auch nicht.