22/03/2024
Heu - wie viel Schimmel darf ins Pferd!?
Im beruflichen Alltag begegne Ich täglich den unterschiedlichsten Haltungsformen. Es wird vielerorts bereits darauf geachtet, dass das Wesen Pferd seine Grundbedürfnisse erfüllen kann, z.B. tägliche mehrstündige freie Bewegung, frische Luft und soziale Kontakte.
In einem Punkt bin ich aber immer wieder erstaunt und zwar wenn es um die Qualität des Grundfutters geht. Heu ist die wichtigste Nahrungsquelle für unsere einstigen Steppentiere, eine gute Qualität ist essentiell für die Gesundheit unserer Lieblinge.
Schimmel bildet gefährliche Mykotoxine, diese führen unweigerlich zu schwerwiegenden gesundheitlichen Problemen, u.a. können sie sogar das Erbgut schädigen. Leider wird dieses Thema oft nur unzureichend beachtet, ja sogar absichtlich Ignoriert. Das Märchen von "macht man die paar Lagen ab, kann man, das füttern" hält sich hartnäckig, zum Leidwesen der Pferde.
Schlechte Heu und Stroh Qualität sind Hauptauslöser für viele gesundheitliche Probleme wie, Lungenerkrankungen, Allergien, Koliken, Immunschwäche, Leistungseinbußen, Stoffwechselerkrankungen, Vitalstoffmangel, Hormonelle Störungen, Sehnenprobleme, Augenerkrankungen, u.v.m
Stell Dir selbst die Frage:
Würde ICH schimmeliges Brot kaufen, um die paar schimmeligen Scheiben zu verwerfen und dann den Rest essen?
Nein!? Warum muss es dein Pferd?!
Aber wie erkennen Ich gutes Heu ?
Es ist nicht schwer gutes Futter zu erkennen!
Merkmale für optimales Heu
•Aromatischer Geruch.
nicht staubig.
•Hat eine olivgrüne bis hellgrüne Farbe.
enthält wenig Schilf oder harte Stängel.
•Riecht nicht alt, muffig oder moderig (und schon gar nicht wie Waldboden )
•Enthält keinen Schimmel
•Enthält keine Erdreste
Heu ist und bleibt ein Naturprodukt, leichte! Qualitätsschwankungen sind normal. Viele Faktoren müssen Beachtung finden, die meisten Fehler werden jedoch bei der Lagerung begangen. Wer kennt sie nicht, die aufgetürmten Heu und Strohballen auf Feldern, abgedeckt mit löchrigem Fließ und vermutlich noch ohne Unterbau. Aber auch in der Herstellung werden viele Mängel produziert, z.B. durch zu tief eingestelltes Mähwerk. Fehler die mit Fachkenntnis und Augenmerk auf Qualität, weniger auf Profit, durchaus vermeidbar sind. Auch auf einem Heuboden muss ordentlich gelagert werden, sonst verdirbt auch hier das Heu, z.b. bei Betonböden, dort sollten Paletten unter gelegt werden.
Ist das Grundfutter belastet, ist es immens wichtig den Organismus zu unterstützen, in erster Linie muss selbstverständlich die Ursache abgestellt werden. Zudem ist eine ganzheitliche Behandlung nötig, um den Prozess der Schimmelpilzvergiftung aufzuhalten oder zumindest entgegen zu wirken.
Leider wird auf Pferdebesitzer oft größter Druck ausgeübt, wenn er dieser Mängel anspricht und Besserung fordert. Dabei ist der Stallbetreiber VERPFLICHTET sauberes, giftfreies Futter Bereitzustellen, ausreichend in Qualität und Menge. Ist er auch Produzent des Raufutters, ist er sogar noch mehr in der Pflicht. Generell kann man Betreiber haftbar machen für nachweisliche Gesundheitsschäden. Am Besten man sucht das Gespräch um gemeinsame Lösungen zu finden, nicht alles geschieht in böser Absicht. Ist keine Lösungsbereitschaft seitens Stallbetreiber vorhanden, ist ein Stall wechsel unumgänglich.
SCHIMMELPILZE sind ein NO GO!
Alle Bilder & Videos stammen aus meinen bisherigen Pensionsställen.
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