06/09/2024
Simpel und gut erklärt und auch noch schön geschrieben- hopp hopp hopp Pferdchen lauf Galopp 😊
Nase vor und Galopp marsch! Ein Tipp von mir zum Thema Galopp
70% der Reiter gaben in einer Umfrage an, sie würden ihr Pferd gar nicht oder weniger als 20 Minuten pro Woche galoppieren, schon gar nicht einfach einmal schnell und lange im Gelände. Daher hier noch einmal die wichtigsten Vorteile des Galopps, detailliert habe ich das in Zusammenhänge im Pferd II beschrieben. (Kranke Pferde und zuchtbedingt manche Gangpferde ausgenommen.)
Galoppieren fördert die muskuläre und mentale Losgelassenheit wie keine andere Gangart. Nicht zuletzt deswegen, weil die Atmung des Pferdes im Galopp an die Bewegung gekoppelt ist.
Im Schritt, Trab und in der Ruhe muss das Pferd seine Atemmuskulatur nutzen, um die Lungen mit Sauerstoff zu füllen und die verbrauchte Luft wieder auszustoßen.
Es kann selbst bestimmen, wann, wie tief und wie schnell es atmet - was bei verspannten Pferden häufig zu flacher Atmung mit wenig Lungenbelüftung führt.
Im Galopp hingegen bestimmt das Pferd seine Atmung nicht selbst: Bei jedem Galoppsprung werden die Lungen vollständig mit Luft gefüllt und auch wieder entleert. Dies ist übrigens auch der Grund, weshalb viele Pferde mit chronischen Atemwegserkrankungen im Galopp abhusten: im Schritt und Trab können sie flach atmen, um einen Hustenreiz zu vermeiden. Der Mechanismus dahinter ist sehr praktisch: Drückt sich das Pferd in die Schwebephase ab, werden durch den Schwung, und die damit verbundene Trägheit, die Organe und das Zwerchfell nach hinten bewegt. Durch dieses Zurückziehen des Zwerchfells werden die Lungen mit Luft befüllt. Landet das Pferd wieder auf dem Vorderbein, werden Zwerchfell und Organe nach vorne bewegt, wodurch die Luft wieder aus den Lungen herausgepresst wird.
Diese verblüffend simple wie effektive Einrichtung sorgt dafür, dass das Pferd während der Flucht so viel Sauerstoff wie möglich aufnehmen kann und keinerlei Anstrengung/Energie aufwenden muss, um dies zu tun. Es löst und entspannt Strukturen, die in keiner anderen Gangart, keiner Reitweise, keiner Bodenarbeit gelöst werden können und bringtLosgelassenheit, welche die Basis jeder Arbeit mit dem Pferd bilden sollte. Also: viel Freude beim Galoppieren! ©Julie von Bismarck