Bayerischer Cochlea Implantat Verband e.V.

Bayerischer Cochlea Implantat Verband e.V. Der Bayerische Cochlea Implantat Verband e.V. Der Landesverband wurde 1997 gegründet.

(BayCIV) ist eine Vereinigung zur Förderung von Hörgeschädigten, die mit einem CI (Cochlea Implantat) versorgt worden sind oder versorgt werden wollen.

17/11/2025

Gesundheitsversorgung bedarfsgerecht finanzieren – stationäre und ambulante Medizin gemeinsam gestalten

Anlässlich Ihrer Mitgliederversammlung, der Delegiertenkonferenz, präsentierte die Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF) ein breites Themenspektrum der zukünftigen Gesundheitsversorgung der Bevölkerung. Auf Basis einer vorgestellten aktuellen Daten-Analyse zur Finanzierung der Krankenhäuser und Potenzialen der Ambulantisierung forderte die AWMF, Finanzmittel koordiniert und bedarfsgerecht einzusetzen.

Im Rahmen der Delegiertenkonferenz wurden vielfältige Inhalte, die Potenziale und Hürden für eine zukünftige patientenzentrierte Gesundheitsversorgung aufzeigten, vorgestellt – darunter Vorträge zu den Nationalen Versorgungsleitlinen und zur Krankenhausreform. Die Krankenhausreform und Potenziale der Ambulantisierung wurde von der AWMF bereits schwerpunktmäßig beim Berliner Forum 2024 adressiert.

„Uns fehlen in erster Linie nicht neue Konzepte für ein sektorenverbindendes System der Gesundheitsversorgung“, erklärte Prof. Rolf-Detlef Treede, Präsident der AWMF. „Vielmehr stellt die Vielfalt der Kostenträger, wie gesetzliche Krankenversicherung, Unfallversicherung, Rentenversicherung oder Pflegeversicherung, und die daraus resultierenden komplexen Finanzströme die größte Herausforderung für die Planung und Finanzierung der zukünftigen Gesundheitsversorgung dar“, so Treede.

Mit dem Thema Finanzierung der Krankenhausreform und Potenziale der Ambulantisierung beschäftigte sich auch der Vortrag von Dr. Robert Messerle vom Wissenschaftlichen Institut der AOK (WIdO). „Die Potenziale zur Steigerung der Effizienz sehen je nach Leistungsgruppe sehr unterschiedlich aus. Mal zeigt der AOP-Katalog das größte Potenzial, mal die IGES-Empfehlungen oder die potenziell vermeidbaren ASK-Fälle. Unsere Analyse hat ergeben, dass potenziell ambulantisierbare Fälle vor allem in Leistungsgruppen der Grundversorgung zu finden sind und dort bis zu 50 % der Fälle ausmachen“, führte Messerle aus. „Entsprechend muss im Rahmen der Umsetzung der Krankenhausreform darauf geachtet werden, das ambulante Potenzial zu berücksichtigen und beispielsweise keine stationäre Vorhaltung für ambulant mögliche Leistungen dauerhaft festzuschreiben“, stellte er fest.

„Eine Reform der Finanzierung der Krankenhäuser greift zu kurz, wenn sie nicht in ein umfassendes Konzept der Vereinfachung der Finanzströme eingebettet ist, damit die knappen Mittel dort eingesetzt werden, wo sie benötigt werden“, resümierte Treede.
Quelle: Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e.V.
Bild: Dr. Robert Messerle bei seinem Votrag zu Krankenhausreform und Ambulantisierung
Quelle: Katharina Lenz/AWMF

Ein kleiner Appell, der uns am Herzen liegt:Vergleicht euch nicht – weder mit anderen noch mit Zahlen, Prozenten oder ve...
10/11/2025

Ein kleiner Appell, der uns am Herzen liegt:

Vergleicht euch nicht – weder mit anderen noch mit Zahlen, Prozenten oder vermeintlichen Maßstäben.
Denn keine Hörbiografie gleicht der anderen. Kein Ohr, kein Gehirn, kein Leben folgt derselben Partitur.
Somit kann auch der Hörerfolg – so exakt er sich messen lässt – niemals objektiv verglichen werden. Er ist ein zutiefst persönliches Zusammenspiel aus Technik, Geduld, Emotion und Erfahrung.
Es wäre fatal, ihn zum Wettbewerb zu machen, und es wäre ein falsches Signal an jene, die gerade erst beginnen, ihren eigenen Klangweg zu finden.
Vergleichen wir unsere Fortschritte jedoch mit den Fortschritten anderer Cochlea-Implantat-Trägerinnen und -Träger, so führt dies unweigerlich zu Frust – denn vielleicht werden wir nie genau jene Entwicklung erreichen, die unser Gegenüber bereits geschafft hat. Und das ist völlig in Ordnung.
Denn jeder Weg verläuft anders, jede Anpassung, jedes neuronale Lernen, jede Erfahrung.
Ob jemand nach vier Monaten bereits 40-50 Prozent Sprachverstehen erreicht oder ein anderer erst nach zwei Jahren – es spielt keine Rolle.
Entscheidend ist das eigene Gefühl, die eigene Entwicklung, das eigene Erleben.
Es ist wichtig, dass wir uns als Mensch, als Ganzes sehen – als Wesen, das nun das eine oder andere Mal Teilhabe erleben darf. Immer mehr, immer weiter.
Und ja, es bedarf viel Übung und noch mehr Geduld, bis wir an einem Punkt angekommen sind, an dem wir vielleicht zufrieden sein mögen, dürfen oder können.
Darum möchte ich diesen Appell an uns alle richten:
Lasst uns auf uns selbst schauen.
Wenn wir Laute hören, die wir zuvor nicht hörten,
wenn wir Worte erkennen, wo früher nur Klang war,
wenn wir nicht nur Zahlen, sondern vielleicht ganze Sätze verstehen oder gar eine Unterhaltung im Störlärm führen können –
dann lasst uns glücklich und dankbar sein.
Denn genau das ist Fortschritt. Genau das ist Erfolg.
Sehen wir, was wir erreicht haben.
Wie mutig wir waren, diesen Schritt zu gehen.
Wie viel Vertrauen es braucht, sich auf ein neues Hören, auf ein technisches Element im eigenen Kopf einzulassen – auf etwas, das zugleich fremd und lebensverändernd ist.
Denn am Ende zählt nicht die Prozentzahl auf dem Papier,
sondern der Moment, in dem man versteht –
sich selbst, den Klang, das Leben.

💛 Vielen Dank.
Eure BayCIV Crew

Gleich im Kalender notieren und speichern
09/11/2025

Gleich im Kalender notieren und speichern

Nikoläuse🧑🏼‍🎄, Lebkuchen und Punsch🫖 sind längst in den Supermärkten zu finden. Auch wir haben längst Pläne für die diesjährige Weihnachtsfeier geschmiedet.
Wir haben am Samstag, den 13. Dezember von 15.00 bis 20.00 Uhr einen Raum im Selbsthilfezentrum München reserviert. Dort können wir in Ruhe auf das Jahr zurückblicken, gemeinsam Plätzchen naschen 🍪und Abendessen sowie Punsch trinken. Auch Brettspielliebhabern 🎲 ist was geboten.
Im Vorfeld würden wir gerne über das nicht weit entfernte Tollwood schlendern.
Anmeldungen und Fragen an: junge-selbsthilfe@bayciv.de
Genauere Informationen und Abstimmungen erfolgen dann über die WhatsApp-Gruppe oder alternativ per Mail

Habt ihr schon bei der Umfrage mitgemacht? Nein? Dann hopp hopp.... 🫶🏼🫶🏼🫶🏼
08/11/2025

Habt ihr schon bei der Umfrage mitgemacht?
Nein?

Dann hopp hopp.... 🫶🏼🫶🏼🫶🏼

Lichtpunkte der Fantasie“4. Nov. 2025Rabea MüllerErfahrungenMeine ersten Gedichte schrieb ich mit vierzehn und seitdem l...
07/11/2025

Lichtpunkte der Fantasie“
4. Nov. 2025Rabea MüllerErfahrungen
Meine ersten Gedichte schrieb ich mit vierzehn und seitdem ließen sie mich nie wieder los …

Anfangs waren sie Momentaufnahmen; einfach Gefühle, die ich in Worte fasste, um sie so zu ordnen. Sie zu schreiben bedeutete, mit wenigen Worten viel auszusagen – wirre Gedanken ließen sich so besser sortieren. Es waren Schnappschüsse, die ich mit dem Stift aufs Papier verbannte. Ich schrieb sie herunter und ließ sie so stehen, wie sie aus mir herausgeflossen kamen. Vielleicht hätte ich noch mehr aus ihnen herausholen können, aber das war mir damals nicht bewusst.

Dieser ersten Phase folgte die Zeit, in der ich mich mit meinen Gedichten zu beschäftigen begann. Ich stellte fest, dass sie bis dahin lediglich geglänzt hatten und kein Funkeln von ihnen ausging. Genauso wenig lösten sie eine Melodie in mir aus. Wie sollten sie da andere Menschen berühren, wenn sie in mir selbst nicht klangen? Ich begab mich auf die Suche nach ihrer Seele, indem ich sie kürzte, umschrieb und polierte – kurzum: Mit den Worten spielte, bis sie ihr Wesen offenbarten. Mein Gespür dafür schärften auch die Lesungen, an denen ich teilnahm. Schließlich wollte ich ja fremden Leuten ––keine unfertigen Gedanken präsentieren. So bin ich über die Jahre hinweg mit meinen Gedichten gewachsen. Während des Schreibens ließ mich meine innere Melodie schon immer erkennen, ob mir ein Text gelungen war oder ob ihm noch etwas fehlte.

Mein Gedichtband „Lichtpunkte der Fantasie“ ist das Ergebnis meines Schaffens – sicherlich nicht das Letzte; aber eines, in dem ich die Erkenntnis darüber bündele, dass das Leben so viele Geheimnisse für einen bereithält – knisternde und solche, die leise flüstern. Wenn man sich auf sie einlässt, dann führen sie einen geradewegs zu der eigenen Fantasie. Das ist Kunst; das ist es, warum ich schreibe – es ist nicht der Traum vom Schreiben, weil sich das gut anhört, sondern es ist die Leidenschaft, die in jedem meiner Buchstaben steckt und ganz tief in mir ihre Wurzeln hat …

https://www.bayciv.de/news/rabea-mueller-lichtpunkte-der-fantasie

🌿 Einladung zum Tag der offenen Tür bei Regens Wagner München – Wohngruppe für Menschen mit HörschädigungLiebe Interessi...
22/10/2025

🌿 Einladung zum Tag der offenen Tür bei Regens Wagner München – Wohngruppe für Menschen mit Hörschädigung

Liebe Interessierte, liebe Freundinnen und Freunde,
am Freitag, den 8. November 2025, öffnet die Wohngruppe für Menschen mit Hörschädigung in der Grünwalder Straße 110, München, ihre Türen!

eine Einladung an alle, die Menschen, die Initiatoren kennenzulernen, Einblicke in die wertvolle Arbeit zu erhalten und gemeinsam ins Gespräch zu kommen.
Die Wohngruppe bietet gehörlosen und hörbehinderten Menschen mit zusätzlicher geistiger Beeinträchtigung ein Zuhause, in dem Selbstständigkeit, Gemeinschaft und individuelle Förderung im Mittelpunkt stehen.

An diesem Tag können Sie:
die Wohngruppe besichtigen,
unser Team kennenlernen,
Informationen zur Aufnahme und Betreuung erhalten,
und sich in entspannter Atmosphäre austauschen.

Alle freuen sich schon über zahlreiche Besucherinnen und Besucher – Angehörige, Fachkräfte, Interessierte oder potenzielle Bewohnerinnen und Bewohner.

Vielleicht kennen Sie jemanden, der auf der Suche nach einem passenden Wohnplatz ist – sagen Sie es gerne weiter!

🕑 Wann: Freitag, 8. November 2025
📍 Wo: Regens Wagner München – Wohngruppe für Menschen mit Hörschädigung
Grünwalder Straße 110, 81547 München
Für Fragen und weitere Informationen:

📧 mue-wgh-1@regens-wagner.de

Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

Ihr Team der Regens-Wagner-Stiftung Erlkam / Regens Wagner München

Strategien für den Alltag mit HörbehinderungManchmal fühlt sich Hören an wie ein dichter Nebel, in dem Worte verschwimme...
15/10/2025

Strategien für den Alltag mit Hörbehinderung

Manchmal fühlt sich Hören an wie ein dichter Nebel, in dem Worte verschwimmen und Geräusche tanzen. Doch mit ein paar erprobten Strategien gelingt es, sich durch den Alltag zu navigieren – und den Klang wieder etwas klarer zu machen.

1. Klarheit schaffen – Licht & Blickkontakt nutzen
Bitte dein Gegenüber, dich anzuschauen, nicht mit verdecktem Mund zu sprechen und auf gute Beleuchtung zu achten. Wenn Licht aufs Gesicht fällt, kannst du Mimik, Lippenbewegungen und Gestik besser deuten. Es ist kein höfliches Extra – sondern oft entscheidend, um zu verstehen.

2. Ruhige Räume wählen – Geräusche reduzieren
In lauten Cafés oder Großraumbüros wird jedes Gespräch zur Geduldsprobe. Suche dir ruhigere Ecken, sitze mit dem Rücken zu Geräuschquellen und bitte um weniger Hintergrundlärm. Fernseher, Musik oder Lüfter – alles, was zusätzlich summt, darf leiser werden.

3. Assistive Technik nutzen
Nutze Mikrofone, Höranlagen, FM-Systeme oder Apps, die Sprache gezielt verstärken. Moderne Technik hilft, Stimmen besser zu verstehen und Hintergrundgeräusche zu reduzieren. Das ist keine Schwäche, sondern Selbstbestimmung – und ein Stück Lebensqualität.

4. Kommunikation bewusst gestalten
Sag offen, was du brauchst: dass jemand deutlicher oder langsamer spricht, dass du lieber auf eine Wiederholung in anderen Worten als auf ein lautes „WAS?“ setzt. Gute Gespräche leben von gegenseitiger Rücksicht.
5. Pausen zulassen & Energie schützen
Hören ist anstrengend. Auch wenn man es nicht sieht, kostet jedes Zuhören Kraft. Plane Pausen ein, gönn dir Stille und Momente ohne Reizüberflutung. Das ist kein Rückzug – das ist Regeneration.

6. Offenheit und Selbstvertretung
Sprich offen über deine Hörbeeinträchtigung. Sag freundlich, was du brauchst, damit Kommunikation gelingt. Wer dich versteht, kann Rücksicht nehmen. So entsteht Inklusion im Alltag – nicht durch Mitleid, sondern durch Bewusstsein.

7. Hörschutz & Prävention
Achte auf deine Ohren. Trage bei Lärm Gehörschutz, halte Lautstärken niedrig und gönn dir regelmäßige Ruhezeiten. Dein Gehör ist wertvoll – schütze, was du hast.

Diese Strategien sind keine Perfektion, sondern Werkzeuge.
Manchmal stolperst du, manchmal verlierst du ein Wort – doch du bleibst in Verbindung.
Denn gutes Hören beginnt nicht im Ohr, sondern im Miteinander.

Welche Strategien nutzt ihr?

Hörverlust und Depression – Wenn Stille zur seelischen Last wirdEin Hörverlust betrifft nicht nur das Ohr – er verändert...
10/10/2025

Hörverlust und Depression – Wenn Stille zur seelischen Last wird

Ein Hörverlust betrifft nicht nur das Ohr – er verändert das gesamte Leben. Gespräche werden anstrengend, soziale Begegnungen fordern, Rückzug scheint oft der einfachere Weg. Viele Betroffene berichten von Erschöpfung, innerer Leere oder dem Gefühl, „nicht mehr dazuzugehören“.

Das ist kein Zeichen von Schwäche, sondern eine nachvollziehbare Reaktion auf den permanenten Kommunikationsstress. Der Verlust von Klang bedeutet oft auch den Verlust von Leichtigkeit, Spontaneität und Selbstverständlichkeit.
Deshalb gilt: Hören ist auch seelische Gesundheit.

Wer Unterstützung braucht, sollte frühzeitig Hilfe annehmen – audiologisch und psychologisch. Denn Teilhabe beginnt nicht am Ohr, sondern im Herzen und im Kopf. 💛

( )

24/09/2025
24/09/2025

Umgang mit Hörverlust und Identitätsfragen

Ein Plädoyer für Aufklärung, Selbstannahme und Gemeinschaft

Der Hörverlust ist nicht nur ein medizinisches Faktum, sondern ein biografisches Ereignis, das tief in die Identität eingreift. Wer allmählich oder plötzlich das Gehör verliert, erfährt nicht allein den Entzug von Lauten, Stimmen und Musik, sondern auch eine Erschütterung der Selbstwahrnehmung: Bin ich noch dieselbe Person? Welche Rolle spielt Sprache, Hören und Teilhabe für mein Selbstbild?

Diese Fragen sind keine Randerscheinungen, sondern zentrale Dimensionen der Hörbiografie. Gerade Menschen, die spät ertauben, erleben die Zäsur besonders deutlich: Ein Bruch in der bisherigen Lebensgeschichte, ein Verlust von Selbstverständlichkeiten – und zugleich eine Chance für Neubeginn, Neuorientierung und Selbstermächtigung.

Zwischen Defizitblick und Identitätsstärke

Noch immer wird Hörverlust im öffentlichen Diskurs vorwiegend als Defizit beschrieben – als Mangel, der ausgeglichen oder „behoben“ werden müsse. Doch dieser Blick ist verkürzt. Hörverlust verändert nicht nur den physiologischen Zugang zur Umwelt, sondern auch die kulturelle und persönliche Identität. Manche erleben den Übergang von einer „hörenden“ zu einer „hörbehinderten“ oder „gehörlosen“ Identität. Andere empfinden die Rolle als „Zwischenwesen“: nicht mehr vollständig Teil der hörenden Welt, aber auch nicht Teil der gebärdensprachlichen Gemeinschaft.

Dieses Spannungsfeld erzeugt Ambivalenzen – doch gerade darin liegt auch Potenzial. Die bewusste Auseinandersetzung mit der eigenen Höridentität ermöglicht es, neue Ressourcen zu erschließen: Stolz auf das eigene Dasein, Offenheit gegenüber unterschiedlichen Kommunikationsformen und die Fähigkeit, zwischen mehreren Welten zu navigieren.

Technik allein reicht nicht

Cochlea-Implantate, Hörgeräte und technische Hilfsmittel eröffnen ungeahnte Chancen.
Sie schenken Sprache, Klang und Kommunikationsmöglichkeiten zurück. Doch Technik ersetzt nicht die Identitätsarbeit, die mit einem Hörverlust einhergeht. Neuroplastizität, Reha-Programme und Hörtraining sind wichtige Bausteine – aber sie entfalten ihre volle Wirkung nur dann, wenn auch die psychische Dimension beachtet wird.

Das Annehmen des eigenen Hörstatus, das Zulassen von Trauer über Verlorenes, die Integration von Humor und Selbstironie, die Suche nach Gleichgesinnten: All dies sind Prozesse, die den rein technischen Fortschritt ergänzen und erst ermöglichen, dass aus bloßem Funktionieren wieder erfülltes Leben erwächst.

Die Bedeutung von Gemeinschaft

Wer einen Hörverlust erlebt, ist oft versucht, sich zurückzuziehen: aus Angst vor Missverständnissen, aus Scham über Kommunikationshürden, aus Müdigkeit, immer wieder erklären zu müssen. Doch Isolation verschärft das Gefühl des Fremdseins.

Hier setzt die Stärke von Selbsthilfegruppen, Verbänden und Netzwerken wie dem BayCIV an. Sie bieten nicht nur Information, sondern vor allem Resonanzräume: Orte, an denen Menschen mit Hörverlust sich gegenseitig spiegeln, Erfahrungen austauschen, Strategien teilen und gemeinsam lachen können. Orte, an denen Zugehörigkeit entsteht – jenseits von Defizitdenken.
Gemeinschaft ist dabei mehr als ein „nettes Extra“.
Wer anderen begegnet, die Ähnliches erfahren haben, entdeckt: Ich bin nicht allein. Meine Fragen, meine Unsicherheiten, meine Kämpfe sind geteilt. Aus dieser Erkenntnis wächst Stärke – und eine neue, tragfähige Identität.

Ausblick

Der Umgang mit Hörverlust bedeutet nicht, den „alten Zustand“ wiederherzustellen, sondern einen neuen Weg zu beschreiten – mit Technik, mit Sprache, mit Identität. Es ist eine Reise, die Geduld, Mut und Offenheit erfordert.
Der erste Schritt mag schwerfallen: das Benennen des eigenen Hörstatus, das Zulassen der Verwundbarkeit, das Aufsuchen einer Selbsthilfegruppe. Doch gerade in dieser Entscheidung liegt eine stille Kraft. Denn wo Menschen mit Hörverlust sich zusammenschließen, dort entsteht eine Gemeinschaft, die mehr ist als die Summe ihrer Teile: ein Ort der gegenseitigen Ermutigung, der Würde und der Hoffnung.

Unser Aufruf: Suchen Sie die Gemeinschaft. Ob in einer Selbsthilfegruppe, in einem Verband oder in einem persönlichen Netzwerk – treten Sie aus der Isolation heraus. Hörverlust verändert vieles, aber er nimmt uns nicht die Möglichkeit, Sinn, Zugehörigkeit und Identität zu finden. Im Gegenteil: Er öffnet die Chance, sich neu zu definieren – gemeinsam, nicht allein.

13/08/2025

Abenteuer, Adrenalin und Austausch – unser Teenie-Wochenende 2025

Drei Tage Natur, Bewegung und Gemeinschaft – vom 18. bis 20. Juli trafen sich 10- bis 17-jährige Kids und Teens mit Hörschädigung zum Teenie-Wochenende des Bayerischen Cochlea Implantat Verbands. Auf dem Programm: Mountainbike-Workshops mit Trainer Tom, Technik-Tipps, spannende Trails – und jede Menge Spaß.

„Ich habe tolle Tricks gelernt, vor allem das Springen – und konnte Tom alles fragen“, schwärmt ein Teilnehmer. Ein anderer ergänzt: „Der Wettkampf war ein krönender Abschluss. In der Gruppe macht Mountainbiken einfach doppelt so viel Spaß.“
Und natürlich durften auch kulinarische Highlights nicht fehlen – „Das Essen war sehr lecker und die Trainer toll!“

Während die Kids draußen neue Fähigkeiten erprobten, hatten die Eltern Zeit zum Durchatmen, Auftanken und Austauschen – unterstützt durch einen Workshop mit Nadja Bauer, der für viele ebenso inspirierend wie humorvoll war.
„Ein rundum gelungenes Wochenende“, resümiert eine Familie. „Unsere Kinder kamen voller Begeisterung zurück – und wir mit gestärkten Akkus.“

Fazit: Sport, Gemeinschaft, gegenseitige Unterstützung – und das unbeschreibliche Gefühl, nicht der oder die Einzige mit Hörtechnik zu sein. Wir hoffen schon jetzt auf eine Fortsetzung in zwei Jahren!

📷 Einige Eindrücke des Wochenendes findet ihr in unserer Bildergalerie/Video

Adresse

Arberweg 28
Garching
85748

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