21/11/2025
DIE INNERE AUFRICHTUNG ERWECKEN.
Manche Menschen atmen scheinbar perfekt in den Bauch, rund und weich, und doch bleibt der Brustkorb still, das Sternum unbeweglich, die obere Halswirbelsäule angespannt wie ein Wächter, der einmal zu früh Verantwortung übernehmen musste.
Der Körper hat gelernt, dass oben Gefahr lauert, dass ein Sturz, ein Aufprall oder ein erschrockenes Herz eine Schutzreaktion auslöst, die über Jahre zu einer Haltung wird, die nicht nur den Atem nach unten verlagert, sondern auch die innere Selbstbehauptung, die leise, feine Aufrichtung, die aus dem Atem, aus dem Raum hinter dem Brustbein, aus der Präsenz des Körpers kommt, blockiert.
Nach außen wirken solche Menschen oft laut, stark und kämpferisch, und doch spiegelt der Körper eine andere Wahrheit: dass in diesem Stillstand, in dieser Zurückhaltung, eine Verletzung wohnt, die tief in Faszien, Sternum, Wirbelsäule und Dura mater gespeichert ist.
Grenzen werden leichter übertreten, weil der Körper seine subtilen Signale nicht ausdrücken kann.
Dann kommt der Moment in der Behandlung, der alles verändert: die Hand des Therapeuten liegt weich, aufmerksam und ohne Erwartungen auf dem Sternum, und der Atem, klein und zaghaft, fast wie ein erstes Aufwachen, durchbricht den alten Schutz.
Die Brustbewegung kehrt zurück, die Halswirbelsäule, die Dura, der gesamte Atemraum werden wieder spürbar, und der Körper erinnert sich, dass er wieder teilnehmen darf, dass er sich aufrichten darf, dass dort Leben ist, wo zuvor nur Schutz war.
Es ist die 1:1 Begegnung, bei dem Atem, Präsenz und Selbstbehauptung zusammenfinden, das Nervensystem sich beruhigt, der Körper wieder atmet und aufrichtet – leise, sicher und wahrhaft lebendig.
MEET INSIDE.