13/04/2025
Grenzen setzen ist heilsam
Wir haben uns selbst ausgebeutet, wir waren immer für andere da und jederzeit verfügbar.
Wir sind ausgebrannt.
Wir sind erschöpft und müde.
Wir haben unsere Seele und unseren Körper vernachlässigt.
Wir haben funktioniert wie ein Automat.
Zeit, Grenzen zu setzen.
Das Setzen von Grenzen ist für viele von uns eine Herausforderung. Das hat verschiedene Gründe.
Wir befürchten, dass das Setzen von Grenzen zu Konflikten oder Ablehnung führen kann. Wir möchten gemocht werden und haben Angst, andere zu enttäuschen und damit unsere Beziehungen zu gefährden. Auch ein geringes Selbstwertgefühl kann dazu führen, dass Menschen ihre eigenen Bedürfnisse und Wünsche nicht ernst nehmen. Sie glauben, sie haben kein Recht, Grenzen zu setzen, oder sie befürchten, als egoistisch angesehen zu werden, was dazu führt, dass sie sich ständig unter Druck gesetzt fühlen, die Erwartungen anderer zu erfüllen. Viele Menschen wissen auch nicht genau, was sie brauchen oder wollen, und haben daher Schwierigkeiten, klare Grenzen zu definieren. Andere wieder möchten Konflikte vermeiden, auch wenn das bedeutet, die eigenen Bedürfnisse zu opfern. Sie glauben, dass es einfacher ist, "ja" zu sagen, anstatt mit einem klaren „nein“ eine Auseinandersetzung zu riskieren. Besonders Menschen, die sehr empathisch sind, fühlen sich oft verantwortlich für das Wohlergehen anderer, was dazu führt, dass sie ihre eigenen Bedürfnisse hintenanstellen und mit der Zeit ausbrennen.
Wer nie Grenzen gesetzt hat, tut sich damit anfangs schwer.
Wir alle haben Muster in unseren Beziehungen entwickelt, die es schwierig machen, Veränderungen vorzunehmen. Wenn wir daran gewöhnt sind, immer nachzugeben, ist es eine Herausforderung , plötzlich Grenzen zu setzen. Das Überwinden dieser Herausforderung erfordert das Bewusstsein darüber, wo wir selbst aufhören und wo der andere anfängt.
Grenzen zu setzen ist wichtig für unsere emotionale und psychische Gesundheit. Sie sind weder überflüssig noch unnötig. Das Setzen von Grenzen ist nicht egoistisch, sondern ein wesentlicher Bestandteil unseres persönlichen Wohlbefindens und gesunder Beziehungen.
Grenzen setzen bedeutet, Selbstfürsorge und Selbstschutz.
Grenzen sind dazu da, um unsere persönlichen Bedürfnisse und unsere emotionale Gesundheit zu schützen. Sie verhindern, dass andere Menschen über unsere Bedürfnisse hinweggehen. Durch das Setzen von Grenzen zeigen wir, was für uns akzeptabel ist und was nicht. Dies fördert gegenseitigen Respekt in unseren Beziehungen. Grenzen ermöglichen eine klare Kommunikation darüber, was man erwartet und was man bereit ist zu geben. Das verringert Missverständnisse und Konflikte.
In jeder Art von Beziehung sind Grenzen entscheidend, um ein Gleichgewicht zwischen Geben und Nehmen zu schaffen. Sie helfen, toxische Verhaltensweisen und Verstrickungen zu vermeiden.
Das Setzen von Grenzen stärkt unser Selbstwertgefühl - es zeigt, dass wir uns selbst und unsere Bedürfnisse ernst nehmen. Indem wir klare Grenzen setzen, können wir Überforderung und Stress vermeiden. Dies trägt zu einem gesünderen Lebensstil bei. Und zu guter Letzt: Grenzen helfen dabei, uns auf die eigenen Ziele und Prioritäten zu konzentrieren, ohne uns von den Erwartungen anderer ablenken zu lassen.
Wenn wir beginnen, Grenzen zu setzen, kann es sein, dass die anderen das nicht verstehen und nicht akzeptieren wollen. Es kann sogar sein, dass sich manche von uns abwenden, weil man uns so nicht mehr gebrauchen kann. Es kann sogar sein, dass manche Beziehungen, die wir für tragend gehalten wurden, dann enden.
Grenzen setzen erfordert Mut - den Mut für uns selbst einzustehen.
Grenzen setzen geht nicht so einfach, weil wir Angst haben, wenn wir nicht mehr gebraucht werden, fehlt uns der Sinn.
Es ist aber nicht der Sinn unseres Lebens „gebraucht“ zu werden, auch wenn wir das irgendwann verinnerlicht haben und in diesem Modus unterwegs waren. Es ist heilsam, diesen Modus zu verlassen und zu erkennen, dass wir uns zuerst selbst brauchen und dass es uns selbst gut gehen muss, um für andere da sein zu können.
Unser Wert als Mensch bemisst sich nicht daran, wie viel wir für andere tun.
Wir haben eine Existenzberechtigung, auch wenn wir nicht „gebraucht“ werden.
Wir müssen uns unsere Existenzberechtigung nicht erarbeiten.
Wir müssen uns Zuneigung und Anerkennung nicht erarbeiten und Liebe schon gar nicht.
Wir sind nicht schlechter und nicht besser als andere.
Wir sind wertvoll und wir müssen das weder uns noch anderen beweisen.
Wir sind gut genug.
Wir dürfen Nein sagen, ohne uns schlecht oder schuldig zu fühlen.
Jedes Nein ist ein Ja zu uns selbst.
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carijati.de