22/10/2021
Ich werd nie verstehen wie Eltern glauben können Zucker wäre ja nicht so schlimm für Kinder... 😅
Weniger als sechs kleine Teelöffel bzw. 25 Gramm Zucker sollte ein Kind pro Tag verzehren. Das bedeutet, dass ein Quetschbeutel (100 g) in der Regel schon fast die Hälfte der täglich empfohlenen Höchstmenge deckt. Quetschies sind also nicht die leichten “Snacks”, als die sie oft beworben werden, sondern eher Desserts. Zwar wird bei den meisten Quetschies kein Zucker zugesetzt, dennoch ist der enthaltene natürliche Zucker nicht weniger schlimm. Denn unabhängig davon, um welche Zuckerart es sich handelt und ob zugesetzt oder nicht, Zucker in großen Mengen ist nicht gesund. Gerade für Kinder: Ein hoher Zuckerkonsum steigert unter anderem das Risiko für Übergewicht, Diabetes mellitus Typ 2 und Karies. Langfristig ist so die Wahrscheinlichkeit erhöht, Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Bluthochdruck oder einen Herzinfarkt zu bekommen.
So können Quetschies auch mehr Zucker enthalten im Vergleich zu Cola. Zwar enthalten die Obst- und Gemüsepürees neben Zucker noch wichtige Ballaststoffe, Mineralstoffe und Vitamine, welche eine Cola nicht enthält, dennoch sollten Quetschies niemals frisches Obst und Gemüse ersetzen. Nicht nur, dass bei der Herstellung und den Verarbeitungsschritte viele dieser wichtigen Inhaltsstoffe verloren gehen, es gibt auch noch weitere Punkte, die beachtet werden sollen:
Ein Problem von Quetschies ist die Art des “Brei Trinkens”. Langes Nuckeln verstärkt die Gefahr von Zahnfehlstellungen und Kieferverformungen. Zudem ist es gerade für kleine Kinder wichtig, dass sie kauen, um ihre Mund- und Kiefermuskeln zu trainieren. Dies ist wichtig für die weitere Sprachentwicklung. Deshalb empfehlen manche Quetschie-Hersteller auf der Verpackung, das Püree über einen Löffel zu füttern. Allerdings ist das eher gegen das eigentliche Konzept der Quetschies und wird daher nicht oft ausgeübt.
Zu den weiteren Kritikpunkten für Quetschies werden auch noch die Kosten und das Müllaufkommen hinzugezählt. Quetschies kosten etwa doppelt so viel wie ein Gläschen mit Obstbrei und vier- bis fünfmal so viel wie ein Apfel. Auch entsteht durch Fertig-Quetschies viel Plastikmüll.
Letztendlich können Quetschies als seltene Leckerei für Kinder angesehen werden, um ihnen beispielsweise Appetit auf frisches Obst zu machen. Echte Früchte sollten allerdings immer bevorzugt werden.