09/07/2025
Epileptische Anfälle zählen zu der am häufigsten vorkommenden neurologischen Erkrankung bei Hund und Katze. Das Aussehen der Anfälle ist dabei genauso vielfältig wie die möglichen Ursachen. Ein epileptiformer Krampfanfall ist nach der International Veterinary Epilepsy Task Force (IVETF) definiert als eine „vorübergehende klinische Symptomatik aufgrund einer abnormen, exzessiven hypersynchronen, meistens selbst limitierenden neuronalen Hirnaktivität“. Abnormale episodisch auftretende elektrische Nervenzellaktivität führen so zur Fehlfunktion und Fehlsteuerung des Gehirns und zum “Kurzschluss”.
Ein epileptiformer Anfall kennzeichnet sich durch Bewusstseinseinschränkungen bis hin zur vollständigen Abwesenheit bei Aktivität des vegetativen Nervensystems (Kot-/Urinabsatz, Speicheln) und motorischer Aktivität (z. B. Ruderbewegungen, unkontrollierte Körperreaktionen, Wechsel zwischen Anspannung und Relaxation). In der Post-iktalen Phase, der Zeit unmittelbar nach dem Anfall, zeigen betroffene Tiere Unruhe, Drangwandern, Blindheit, Heißhunger, Aggressivität uvm.
Nicht immer sind epileptiforme Anfälle so deutlich. Bei einem generalisierten Anfallsgeschehen sind beide Gehirnhälften betroffen, so dass der komplette Körper beteiligt ist und die Patienten nicht bei Bewusstsein sind. Bei so genannten fokalen oder partiellen Anfällen ist nur eine Hemisphäre betroffen, sodass nur bestimmte Muskelgruppen an einem Anfall beteiligt sind. Es kommt zu asymmetrischen lokalen motorischen Zuckungen bei denen die Tiere bei Bewusstsein sind. Komplexe partielle Anfälle, wie orofasziale Anfälle, die deutlich häufiger bei Katzen als bei Hunden beobachtet werden, gehen mit eingeschränktem bzw. verändertem Bewusstsein einher.
Die Ursachen der Epilepsie sind vielseitig und reichen von Stoffwechselstörungen, über Strukturveränderungen im Gehirn bis hin zur genetischen Verankerung. In etwa 54 Prozent der Fälle handelt es sich beim Hund um eine idiopathische Epilepsie (idiopathisch = ohne bekannte Ursache). Neuere Untersuchungen Katzen betreffend, haben gezeigt, dass der Anteil an Katzen mit idiopathischer Epilepsie bei 22-57% liegt.
Bei der reaktiven Epilepsie liegt die Ursache außerhalb des Gehirns. Intoxikationen, Lebererkrankungen, Endokrinopathien und Elekrolytimbalancen wirken metabolisch toxisch. Die Anfallserkrankung zeigt sich daher reversibel, wenn die Ursache beseitigt werden kann. Es gibt auch Hinweise darauf, dass Darmbakterien einen Einfluss auf die Kontrolle von Anfällen haben könnten. Mehr dazu erfährst Du in unserem nächsten Post.
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