13/11/2025
Liebe Patientinnen, liebe Schwangere, liebe werdende Väter,
Vielleicht haben Sie die jüngsten Diskussionen um die Sicherheit und mögliche Gefahren von Ultraschalluntersuchungen in der Schwangerschaft mitbekommen, unter Anderem fand sich ein Artikel dazu in der Apotheken-Umschau.
Wir möchten hier ein paar Dinge besser erklären.
Herr Dr. Gronemeyer, Chef des Medizinischen Dienstes der Krankenkassen (MdK), warnte in einem, auf verschiedenen Kanälen verbreiteten, Interview vor „unnötiger Strahlung“, im Zusammenhang mit Ultraschalluntersuchungen in der Schwangerschaft. Dies ist, aus wissenschaftlicher Sicht, völlig haltlos und inhaltlich falsch.
Hier ein paar Stellungnahmen von Vertretern der beteiligten Fachgesellschaften
„Alle wissenschaftlichen Untersuchungen wie auch die inzwischen 40-jährige klinische Erfahrung mit der Sonografie haben bestätigt, dass es keine Nebenwirkungen bei den in der medizinischen Diagnostik verwendeten Ultraschall-Energien gibt. Auch die Untersuchung von Schwangeren und Kindern ist risikolos" (Deutsche Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin, DEGUM)
„Es ist wichtig, zwischen ionisierender Strahlung und Ultraschall zu unterscheiden. Ionisierende Strahlung – etwa Röntgenstrahlen – ist energiereich, kann Atome verändern und das Erbgut schädigen. Ultraschall dagegen arbeitet mit mechanischen Schallwellen, die im Gewebe reflektiert werden und daraus ein Bild erzeugen – ganz ohne Strahlenbelastung. „Während ionisierende Strahlung Gewebe potenziell schädigen kann, ist der Ultraschall eine nichtinvasive, strahlenfreie und sichere Methode. Deshalb darf der Begriff ‚Strahlung‘ im Zusammenhang mit Ultraschall schlicht nicht verwendet werden“ (Prof. Dr. med. Ingo Gottschalk (DEGUM))
„Ultraschall ist sicher und völlig frei von ionisierender Strahlung. Sowohl die Untersuchungen nach der Mutterschafts-Richtlinie als auch weitere, medizinisch begründete Ultraschalluntersuchungen im Rahmen der Schwangerenvorsorge – wie etwa das Ersttrimester-Screening oder Verlaufskontrollen – tragen entscheidend zur individuellen Betreuung von Schwangeren und ihren ungeborenen Kindern bei. Diese Untersuchungen fördern eine Bindung zwischen Mutter und Kind im Mutterleib, können ferner ungerichtete Ängste abwehren und damit zu einem positiv besetzten Schwangerschaftserlebnis führen. Irreführende Kritik an fachärztlichen Leistungen hingegen schädigt das Vertrauensverhältnis nachhaltig und wirkt sich negativ auf die Versorgung der vulnerablen Gruppe der Schwangeren aus.“ Dr. med. Klaus Doubek, Präsident des „Berufsverband der Frauenärzte“ (BVF).
Ultraschall in der Schwangerschaft – Zusammenfassung der Fakten
• Sicher und strahlenfrei: Ultraschall nutzt Schallwellen, keine ionisierende Strahlung (wie Röntgen).
• Bewährt: Seit über 50 Jahren weltweit erfolgreich im Einsatz.
• Standardisiert: Drei Routineuntersuchungen nach Mutterschafts-Richtlinie sind gesetzlich vorgesehen.
• Kontrolluntersuchungen durch Ärzte erhöhen die Sicherheit im Schwangerschaftsverlauf
• Verbot von Babyfernsehen: Ultraschall ohne medizinische Indikation ist seit 2021 untersagt.
• Wissenschaftlich bestätigt: Keine Hinweise auf Risiken bei fachgerechter Anwendung.
• Ziel: Frühzeitige Erkennung und Behandlung von Risiken für Mutter und Kind.
Aus diesem Grunde wollen wir an unseren bisher ausgeübten Grundsätzen festhalten. Von qualifizierten Ärztinnen und Ärzten durchgeführte Ultraschalluntersuchungen bergen keine Gefahren für Mutter und Kind. Mit Ultraschall kann man gut und sicher
• den Zustand des Feten beurteilen
• das Wachstum des Feten überwachen
• die Funktion der Placenta und der Blutgefäße beurteilen
• anatomische Auffälligkeiten frühzeitig erkennen
Haben Sie Fragen dazu? Sprechen Sie uns bei der nächsten Schwangerenvorsorge bei Bedarf gerne an.