27/10/2022
Donnerstags mit Julie von Bismarck: Tierquäler in der Pferdeszene
Die Bilder, die in der vergangenen Woche in den sozialen Medien die Runde machten, waren wirklich verstörend. Sogar für mich, die ich schon alles gesehen zu haben glaubte. Und ganz ehrlich, es würde mich nicht wundern, wenn die Rufe nach Abschaffung des Reitsports nach diesem Vorfall erneut laut würden. Einzelne Personen, die sich in höchstem Maße unreiterlich verhalten, sorgen für den Verruf der gesamten Reiterei. Für Reiter wie mich, die sich den alten Regeln und Werten der Reiterei und dem Pferdewohl verpflichtet fühlen, sind solche Methoden einfach unvorstellbar und sie haben mit Reiten nichts zu tun. Es wirkt, als hätte sich in diesem Fall jemand ganz besonders viel Mühe gegeben, um das Pferd so hilflos wie möglich zu machen, vermutlich um, ein "fügsames" Pferd zu produzieren. Ein Pferd, dessen vernarbte Seiten auf Sporenhöhe darauf schließen lassen, dass es auch zuvor schon nur mit schlechten Reitern zu tun hatte, wahrscheinlich, weil die Reiter/Besitzer es "nicht besser wussten oder konnten". Um es klar zu sagen: So etwas ist selbstverständlich tierschutzrelevant. Und ja, damit meine ich nicht nur diese abscheuliche Methode, sondern auch mangelndes Wissen und Können. Warum die großen Reitsportverbände nicht endlich die alten, strengen Werte und Regeln zur Ausbildung (des Reiters!) verpflichtend wieder einführen und meinetwegen meine 3 Leitsätze gleich mit, erschließt sich mir nicht. Klar gäbe es dann ca. 80% weniger Reiter. Aber das wäre vielleicht auch nicht das Schlechteste. Es gibt Menschen, die haben in der Nähe von Tieren nichts zu suchen und wer meint, er könne guten Gewissens sein mangelndes Können durch Zwang kompensieren, gehört definitiv dazu.
Wer so etwas oder jede Form von Gewalt gegen ein Pferd (oder andere Tiere) sieht: sprecht die Person an, filmt, macht Fotos, ihr habt doch eh alle ständig Eure Telefone in der Hand. Wenn die Behörden und die Verbände nichts tun, müssen wir "echten" Reiter etwas dagegen unternehmen. Für die Pferde. Aber auch für die eigentlichen Werte der Reiterei. ©Julie von Bismarck
Thursdays with Julie von Bismarck: Animal abuse in the equestrian scene
The pictures doing the rounds on social media last week were truly disturbing. Even for me, who thought I had seen it all. And quite honestly, I wouldn't be surprised if after this incident there were renewed calls for the abolition of equine sports. Individuals who behave in a highly unriderly manner, are responsible for the discredit of the entire equestrian sport. For riders like me, who are committed to the old rules and values of riding and the welfare of horses, such methods are simply unimaginable. It seems as if in this case someone had gone to a lot of trouble to think of a way to make the horse as helpless as possible, presumably to produce a "docile" horse. A horse, whose scarred sides at spur level indicate that it had only dealt with bad riders before, because the riders/owners "didn't know or couldn´t do any better". To be clear, this is, of course, relevant to animal welfare and yes, I not not only mean that horrible method but also lack of knowledge or skill. Why the big equestrian associations don't finally reintroduce the old, strict values and rules for the training (of the rider!) and, for my sake, my 3 guiding principles at the same time, is beyond me. Of course, there would then be about 80% fewer riders. But maybe that wouldn't be the worst thing either. There are people who have no business being around animals, and those who think they can compensate with coersive methods for their lack of ability or skill with a clear conscience are definitely among them.
If you see something like this or any form of violence against a horse (or other animals), speak to the person, film it, take photos, you all have your phones in your hands all the time anyway. If the authorities and the equestrian federations do nothing, we "true" riders have to do something. For the horses. And for the real values of riding. ©Julie von Bismarck