20/07/2022
Okay, in dem letzten Artikel „Du wirst finden, woran du glaubst“ konntest du lesen, wie deine Überzeugungen die Wahrnehmung deiner Wirklichkeit bestimmen. Dieser Artikel hier steigt nun auf die nächste Stufe und zeigt, auf welche Weise du genau jene Dinge in deinem Leben ziehst, vor denen du dich um jeden Preis schützen möchtest.
Wir bleiben bei einem der Beispiele aus dem letzten Artikel. Angenommen in dir wäre die TIEFE Überzeug von allen Menschen nur ausgenutzt zu werden. Du kannst unzählige Beispiele auflisten, bei denen du förmlich ausgesaugt und anschließend, nachdem du alles gegeben hattest, wie ein Stück Müll weggeworfen worden bist.
Diese Erfahrungen waren sehr schmerzhaft und du hast Angst davor, dass sie sich wiederholen könnten. In jedem Menschen siehst du im Grunde genommen die potenzielle Gefahr wieder einmal ausgenutzt zu werden und den Schmerz erneut spüren zu müssen.
Du sehnst dich nach Schutz, nach einem sicheren Raum für dich. Du sehnst dich aber auch nach Verbindungen zu anderen Menschen. Du wünscht dir, dass du dich unter Menschen „geborgen“ fühlen könntest, ABER... das geht nicht. Menschen machen dir Angst. Sie werden dich früher oder später ausnutzen – davon bist du überzeugt.
Du wirst versuchen einen Kompromiss zu finden. Du wirst eine unsichtbare Mauer um dich herum bauen. Menschen können sich dir zwar annähern, aber nur bis zu einem bestimmten Punkt.
Anfangs fühlt sich das gut an. Du scheinst beides bekommen zu haben. Sicherheit und Verbindung. Doch mit der Zeit erkennst du, dass alle Verbindungen zu Menschen, außerhalb dieser Mauer, nur oberflächiger Natur sind.
In deinem Herzen breitet sich zunehmend eine Leere aus. Aus dieser Leere erwächst ein neuer Schmerz. Vielleicht stehen viele Menschen vor deiner Mauer, aber im Inneren herrscht die Einsamkeit. Der Wunsch nach tieferer Verbindung wird schießlich so stark, dass du beschließt für auserwählte Menschen die Tür zu öffnen und sie in deinen inneren Kreis zu lassen.
ABER was sind das für Menschen? Wie wählst du sie aus?
Dein System warnt dich vor allen Menschen. Bei jedem einzelnen geht dein inneres Frühwarnsystem los. Ein Daueralarm. Dir bleibt nichts anderes übrig als die inneren Warnungen entweder zu ignorieren oder weiterhin einsam zu bleiben. Letzteres hast du bereits für dich ausgeschlossen.
Du bist eine Weile unentschlossen. DOCH dann entdeckst du einen Menschen, der sich von den anderen zu unterscheiden scheint. Bei ihm tritt dein innerer Konflikt etwas in den Hintergrund. Ihr zieht euch regelrecht magisch an. Es fühlt sich seltsam vertraut an, ein bisschen so als wenn ihr euch schon ewig kennen würdet.
Schließlich hörst du ein JA in dir zu diesem Menschen. Dieser soll es sein. Schließlich öffnest du die Tür.
Vielleicht bist du anfangs noch skeptisch, aber die lang ersehnte Verbindung fühlt sich unglaublich gut an. Der Schmerz der Einsamkeit verschwindet. Es fühlt sich wie Heilung an. Und das hast du alles nur diesem einem Menschen zu verdanken. Du bist so dankbar für diese Begegnung und du merkst wie wichtig dir dieser Mensch wird, ist doch alles so schön mit ihm. Du möchtest ihn auf gar keinen Fall verlieren. ABER das wird auch gar nicht passieren, denn du gibst viel. Du bist halt gerne für andere da. Wenn es ihnen gut, geht es halt auch dir gut.
--- SCHNITT ---
Du bist wieder allein. Verlassen. Du bist fallen gelassen worden. Wieder einmal. Nur warum? Du warst doch immer für den anderen da? Hast alles gemacht? Es ist so ungerecht. Warum wird das von dem anderen nicht erkannt?
Der Schmerz der Einsamkeit ist wieder da. Doch noch schlimmer pocht die Erkenntnis in dir, wieder ausgenutzt worden zu sein und das trotz besseren Wissens. Du wusstest doch, dass du jedes Mal wieder ausgenutzt wirst. Bist du nur zu dämlich das zu verstehen? Wie oft denn BITTE NOCH?! Selbsthass durchflutet dich, weil du dich wieder diesen Schmerz ausgesetzt hast. Ein anderes Leben, ein glücklicheres Leben für möglich gehalten hast. Du fühlst dich schrecklich naiv.
Du siehst dich in allen deinen Überzeugungen bestätigt. Du brauchst Schutz! Menschen sind gefährlich. Du isolierst dich ab jetzt noch mehr! Nur das bedeutet auch eine tiefere Einsamkeit, aber das erkennst jetzt in deinem Schmerz noch nicht. Doch der Zeitpunkt wird kommen, wo du erneut dem falschen Menschen die Tür öffnest.
--- META EBENE ---
Wow… was für ein emotionaler Trip. Lass das mal kurz abschütteln und uns auf eine neutrale Sachebene begeben.
Erst einmal vorweg. Es ist möglich, dass du dich an einigen Stellen wiedererkannt hast, obwohl deine Überzeugungen ganz andere sind. Die gewählten Schutzstrategien sind häufig ähnlich. Außerdem ist es menschlich.
Was war in der Schilderung oben geschehen? Wie war es dazu gekommen?
Im Grunde genommen war alles hausgemacht.
Es gibt Menschen, die andere Menschen ausnutzen. Sei es bewusst oder unbewusst. Möglicherweise war es auch nur so empfunden worden und auf einer neutralen Ebene ließe sich ein „Ausnutzen“ gar nicht finden. Letztendlich spielt das aber keine Rolle, denn wir sind immer selbst für unsere Gefühle verantwortlich und es liegt in unserer Verantwortung für uns selbst gut zu sorgen.
Was machst du, wenn du einen Dorn im Finger stecken hast? Du ziehst ihn raus, richtig? Und das obwohl es kurzzeitig mehr wehtut als wenn du ihn drinstecken lassen würdest. Du weißt für dich, dass dies das richtige Handeln ist. Alles andere würde bereits nach kurzer Zeit zu wesentlich schlimmeren Schmerzen führen.
Eine Schutzstrategie wie hier dargestellt ist nichts anderes als wenn du den Dorn in deinem Finger stecken lässt und dir anschließend schwörst nie wieder diesen Finger zu benutzen. Das funktioniert nicht gut.
Der Rote Faden in der Geschichte ist, dass immer wieder versucht worden ist, dem ursächlichen Schmerz aus dem Weg zu gehen. Ihn nicht zu fühlen. Sich nicht mit der darunter liegenden Verletzung auseinander setzen zu müssen. Die Skepsis anderen Menschen gegenüber, die Mauer, die Einsamkeit, dem anderen gefallen zu wollen, das erneute Verlassen werden, der Schwur sich jetzt noch besser zu schützen, sie sind alle Wege der Vermeidung.
Das wahre Thema darunter wäre sehr wahrscheinlich der Selbstwert der Person. Das erkennt sie jedoch in ihrer subjektiven Wirklichkeit nicht. Stattdessen versucht sie mit aller Kraft sich davor zu schützen. DOCH das führt genau zum Gegenteil, anstatt dem erhofften Schutz, lädt sie ihre Angst in ihr Leben ein.
Dadurch, dass sich ihr natürliches Warnsystem in einem Daueralarmzustand befindet, hat es damit seinen Zweck verloren – ist quasi wirkungslos geworden. Das Bedürfnis nach übermäßigen Schutz führte letztendlich zu gar keinem Schutz. Gleichzeitig führte es zur Einsamkeit. Also einem zusätzlichen Schmerz.
Schließlich macht sich die Person bedürftig auf der Suche nach einer Verbindung. Hohe Hoffnungen gehen damit einher. Bei dem meisten Menschen fühlt sie nichts. Doch dann gibt einen Menschen, bei dem es anders zu seinen scheint. Hier fühlt es sich vertraut an. Mit anderen Worten jemand dessen Eigenschaften (Muster) von ihrem System wiedererkannt werden. Jetzt ist es oft so (nicht immer!), dass diese Menschen ähnliche Verhaltensweisen haben, wie die Menschen von denen wir die ursprüngliche Verletzung erfahren haben. So rutschen wir schnell in eine ähnliche toxische Dynamik.
Hinzu kommt die spirituelle Ebene. Du ziehst das im Leben an, was du aussendest. Das ist nicht böswillig vom Universum. Dir werden einfach nur Menschen geschickt mit dessen Hilfe du etwas erkennen sollst.
--- DIE LÖSUNG ---
Heile deine inneren Verletzungen!
Mit gesunden, nützlichen Überzeugungen wäre die obige Geschichte sehr kurz.
Du möchtest mehr über dieses Thema erfahren?
Dann fühl dich zu meiner Info-Veranstaltung am Montag (25.07.) um 18 Uhr eingeladen. In einem Zoom-Call beantworte ich dir gern alle Fragen zu diesem Thema und meiner Arbeitsweise.
Wenn du dabei sein möchtest, dann schreibe mir eine Direktnachricht.
Eine Bitte: es wäre super, wenn du dieses Artikels liken oder gar teilen könntest. Das hilft mir sehr bei der Verbreitung dieses wichtigen Themas. Ich danke dir :)