17/04/2021
Der Löwenzahn ist eines der ganz großen Frühlingskräuter. Und was er nicht alles enthält! Inulin, Taraxerin, Cholin, enzymatisch wirkende Substanzen, Gerbstoffe, Saponine, Vitamin B2, C, D, Mineralien wie Eisen, Silicium, Mangan und Schwefel. In Summe mehr als 50 gesundheitsfördernde Substanzen. Nicht ohne Grund gilt der Löwenzahn als „Allerweltsmittel“, als Kraut, das mehr oder weniger gegen (fast) jede Krankheit gewachsen ist. Ein bisschen differenzieren muss man dabei allerdings schon. Denn nicht jeder Typ ist „allerwelt“. Jeder braucht ein bisschen was anderes. Und nicht jeder braucht ein Kraut, das bitter und thermisch kalt ist. Wie eben der Löwenzahn.
Die Bitterkeit ist an sich ja großartig. Bitterstoffe regen die Verdauung an. Kommt unsere Zunge mit Bitterstoffen in Kontakt, werden bis zu 80% mehr Verdauungssekrete ausgeschüttet. Das regt die Verdauung enorm an. Angeregt wird auch die Leber durch das Bittere: Sie produziert mehr Gallenflüssigkeit. Die Steigerung des Gallenflusses durch Löwenzahnzubereitungen beträgt bis zu 40 %, ist also alles andere als unerheblich. Auch das kommt der Verdauung zu gute. Zudem ist der Löwenzahn harntreibend und verbessert die Durchspülung der Nieren. In Summe also ein Kraut, das wir im Frühjahr gut gebrauchen können, um den Stoffwechsel in Schwung zu bringen.
In der Traditionellen Chinesischen Medizin wirkt der bittere Geschmack ausleitend. Ein Zuviel davon kann – auch durch den erhöhten Harndrang – zu Trockenheit im System führen. Wer also an sich schon unter Trockenheitszuständen leidet (Haare, Haut, Stuhl…), sollte allzu Bitteres meiden, auch den Löwenzahn. Und wer zum Team kalte Füße zählt, lässt den Löwenzahn auch lieber schön auf der Wiese blühen. Weil er eben thermisch sehr kalt ist. Nicht ohne Grund kommt Löwenzahn noch dosiert (30 – 50 gr / Tag) bei vielen entzündlichen Prozessen im Körper zum Einsatz, allerdings als Stoßtherapie.