30/08/2024
Māyīya-mala - "Unreinheit der Unterscheidung"
In regelmässigen Wellen empfinde ich mich selbst, in tiefer und berührender Weise verbunden mit der Natur, mit dem Kosmos und manchmal auch mit den Menschen.
Gleichzeitig ist genau das eine der grossen Herausforderungen in meinem Leben - das was ich fühle und erlebe, wenn ich im Kontakt mit anderen Menschen bin:
Meine Gedanken und Gefühle verändern sich, und regelmäßig war ich davon irritiert und erschöpft. Halb unbewusst verändere ich mich, kann meinen eigenen Bewusstseinsstrom, meine Seele nicht mehr fühlen.
Wenn ein Mensch, mit dem ich in Kontakt bin, schön geerdet ist, erdet mich das auch; wenn ein Mensch fahrig und nervös ist, werde ich auch nervös; wenn ein Mensch in einem konzentrierten Arbeitsmodus ist, kann ich auch arbeiten;
Wenn ein Mensch (auch ganz verborgen im Inneren) aggressiv ist, werde ich unruhig und fühle Angst, manchmal staune ich dann auch, was für negative, fast feindselige Gedanken ich auf einmal in mir habe….
Manchmal verliere ich die Orientierung und das Gefühl für mich selbst. Ich bin dann absolut überfordert von den ganzen Geräuschen und Empfindungen dieser Welt. Es ist das Gefühl als wäre mein Bewusstsein fragmentiert und würde in unzählige Teile zerfallen und ich könnte mich selbst nicht mehr zusammenhalten.
Māyīya-mala (der Begriff entstammt der tantrischen Philosophie) wird beschrieben als eine Form der "Ignoranz", welche uns die Welt in Unterschieden erscheinen lässt. Es macht, das wir uns selbst als getrennt von anderen Wesen empfinden und als getrennt von dem was wir wahrnehmen.
Ist es eigentlich eine gute Idee mayiya mala zu überwinden? Was ja oft als ein Ziel des tantrischen Übungsweges beschrieben wird. Wie ist es denn für die Psyche und den Körper eines Menschen, wenn sich die Schleier lüften, das Gefühl der Trennung entschwindet. Wenn wir den "Anderen" in uns selbst erfühlen und uns selbst im Gegenüber sehen. Im besten Fall können wir in solchen Momenten eine unfassbare Liebe erleben. Aber es ist - in meiner Erfahrung - eben nicht nur das.
In meiner Yogaklasse morgen, am Samstag 10.00 Uhr möchte ich diese Gedanken und Erfahrungen zu einer schönen Praxis zusammenführen, die uns darin unterstützt, die zugrunde liegende Einheit zu erspüren und gleichzeitig ein schützendes "Selbstsein" zu erhalten.
Ich freue mich sehr auf Euch.