09/01/2024
„Und deswegen ist es so wichtig vorher zu trainieren!“
Arthrose oder vereinfacht „fortschreitender Gelenkverschleiß“ ist eine der häufigsten chronisch degenerativen Erkrankungen weltweit (Jahic et. al, 2018). Dauerhaft bestehende Schmerzen führen unter anderem zu körperlichen Einschränkungen, wie beispielsweise die Verringerung der Gehstrecke oder die Abhängigkeit von Hilfsmitteln. Hinzu kommen psychosoziale Aspekte wie eine verringerte Lebensqualität, Isolation aufgrund der zuvor genannten Einschränkungen oder Zukunftsängste.
Auf kurz oder lang bedeutet das den Ersatz einer Totalendoprothese mit dem Ziel der Schmerzlinderung und Wiederherstellung der Gelenkfunktion (Jahic et. al, 2018).
Patienten mit Hüft- und Kniegelenksarthrose weisen häufig sowohl prä- als auch postoperativ große Defizite in den Bereichen Kraft, Ausdauer und Koordination als auch kardiopulmonal auf (Horstmann et. al, 2012). Daher läge es aufgrund der bestehen Fakten nahe, sowohl vor als auch nach der Operation ein adäquates Trainingsprogramm zu schaffen. Diesbezüglich liegen mittlerweile schon einige Studien vor, die einen positiven Verlauf auf die körperliche Konstitution der Patienten*innen gezeigt haben.
In folgender Studie mit dem Titel „The Effect of Prehabilitation on Postoperative Outcome in Patients Following Primary Total Knee Arthroplasty“ wurden 20 Probanden*innen hinsichtlich des Effektes eines präoperativen Trainings getestet.
Studienaufbau:
10 Probanden*innen bildeten die Interventionsgruppe (3 Männer 7 Frauen)
6-Wöchiges „Homebased“ Trainingsprogramm in den Bereichen Kraft, Beweglichkeit und Ausdauer
10 Probanden*innen bildeten die Kontrollgruppe (3 Männer 7 Frauen)
Keine Intervention vor der OP
Ergebnis:
Postoperativ zeigte sich bei der Interventionsgruppe im Vergleich zu der Kontrollgruppe eine signifikant verbesserte Kniegelenksfunktion sowohl der Extension als auch Flexion. Zudem zeigte sich im Allgemeinen ein schnellerer Regenerationsverlauf als ohne Prehabilitation.
Derzeit werden solche Maßnahmen vor allem in der Orthopädie genutzt, im Hinblick auf Tumorpatienten*innen rückt die Sporttherapie sowohl vor als auch währen der Therapie in den Fokus (Deutsches Ärztebaltt, 2017).
Die benannte Studie ist nur ein Beispiel für die Wichtigkeit des präoperativen Trainings und empfiehlt sich im Hinblick einer schnelleren Regeneration.
Quellen:
Jahic D., Omerovic D., Tanovic A. T., Dzankovic F., Campara M.T., (2018). The Effect of Prehabilitation on Postoperative Outcome in Patients Following Primary Total Knee Arthroplasty, MED ARCH 72(2). Bosnia and Herzigovina
Bloch, W. (2017). „Fit“ werden für eine Operation.Deutsches Ärzteblatt Jg 114, Heft 22-23.