07/09/2025
Genau so ❤️❤️🙏
"Da muss er durch!" oder "Das darfst du ihm nicht durchgehen lassen!". 😵💫
So oder so ähnlich beginnt das Leben vieler Tierschutzhunde in Deutschland. Gerade noch im Shelter, jetzt in unserem Wohnzimmer und schon beginnt das "Training". 🙄
Dein Tierschutzhund kann nicht am Futter warten? Du musst Impulskontrolle trainieren! Dein Tierschutzhund klettert auf den Tisch? Der ist dominant! Dein Tierschutzhund springt dich an? Er stellt dich in Frage! Dein Tierschutzhund hat Angst? Da muss er durch! 😓
Jeder Hund hat seine eigene Geschichte. Viele Tierschutzhunde haben das Leben im Haus gemeinsam mit dem Menschen nie kennengelernt. ⬇️
Im Shelter sprang dein Hund auf seine Hundehütte, um einen besseren Überblick zu bekommen. Bei dir zu Hause springt er auf dem Küchentisch, um aus dem Fenster zu schauen. 👀
Im Shelter musste man schnell sein, wenn es Futter gab. Bei dir zu Hause soll er von Tag eins "Impulskontrolle zeigen" und erst auf dein Signal fressen. 🙄
Im Shelter kam jeden Tag ein Mensch in den Zwinger, der geputzt und gefüttert hat. Das war sehr aufregend und dein Hund ist jeden Tag an ihm hochgesprungen. Bei dir ist er angeblich "dominant".🤨
Im Shelter war es schlimm und es hat sich für deinen Hund gelohnt, möglichst vorsichtig und zurückhaltend zu sein. In Deutschland ist der Mensch enttäuscht, wenn der Hund seine Umgebung nicht erkundet oder Angst vor ihm hat. 😞
Stell dir vor, du adoptierst einen Welpen. Wäre dieser Welpe auch von Tag eins an "dominant", würde dich "in Frage stellen" oder "irgendwo durch müssen", wenn er nicht ganz deinen Erwartungen entspricht?
Ganz sicher nein! 🤚🏻
Du würdest ihm in kleinen Schritten die Welt zeigen, eine Bindung zu ihm aufbauen und Schritt für Schritt Regeln einführen. Woher soll dein Welpe auch wissen, wie das Zusammenleben mit dem Menschen funktioniert? Er muss ja noch alles lernen. 🙌🏼
Bitte, wenn du einen Tierschutzhund frisch adoptiert hast, behandle ihn wie einen Welpen. Liebevoll, mit Verständnis und immer den Aufbau einer sicheren Bindung und Beziehung im Blick. 🌱
Hinter jedem unerwünschten Verhalten steckt ein Bedürfnis. Bitte versuche, diese Bedürfnisse zu erkennen und deinem Hund nach Möglichkeit zu erfüllen, anstatt deinen Hund zu bestrafen, für etwas, was er noch nicht gelernt hat oder noch nicht kann! 😒
Versuche bitte, so oft wie möglich Spaß mit deinem Tierschutzhund zu haben. Erkundet gemeinsam die nähere Umgebung und wenn es nur deine Wohnung oder dein Haus ist. 🏠
Gehe voran und entdecke tolle Sachen, macht schöne Spiele miteinander. Helfe ihm, sein Selbstbewusstsein zu entdecken, seinen Stress zu reduzieren und sich an dich zu binden. 🫂
Und wenn du nicht weiter weißt, suche dir bitte eine Hundeschule oder eine Trainerin, die gewaltfrei arbeitet und die Bedürfnisse deines Hundes im Blick hat. Die seine Körpersprache erklärt. Die zunächst die Ursache des Verhaltens analysiert, bevor sie einen Trainingsplan macht. 🙏🏻
Und die niemals sagt: "Da muss er durch" oder "Das darfst du ihm nicht durchgehen lassen!" 😒
Sei die Person für deinen Hund, die seine Bedürfnisse respektiert und ihm die Zeit und Liebe gibt, die er braucht in seiner neuen Welt. ❤️
Wie war deine erste Zeit mit deinem Hund?
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©Foto Urheberrecht Michael Gandl