
19/09/2025
„Hunde sind Fleischfresser, weil sie doch fast identisch mit dem Wolf sind!“
🐺 Klingt logisch, oder? Doch so einfach ist es nicht.
Wir Menschen teilen 98,5 % unserer Gene mit Schimpansen. Trotzdem: Ich für meinen Teil schlafe ungern auf Bäumen 😉 genetische Nähe heißt also nicht automatisch gleiche Lebensweise.
🔍 Schauen wir genauer hin:
Carnivora = die zoologische Ordnung, zu der Hunde gehören. Hier finden wir auch Bären, Robben und Waschbären.
carnivor = „Fleischfresser“ im engeren Sinn, also eine Ernährungsweise.
Hunde sind keine „obligaten Karnivoren“ wie Katzen, die zwingend Fleisch brauchen. Sie sind fakultative Karnivoren: Fleisch bildet die Basis, doch auch pflanzliche Bestandteile können verwertet und genutzt werden.
🍲 Praxis fürs Napffüllen:
Fleisch ja, jedoch nicht ausschließlich.
Pflanzliche Komponenten liefern wertvolle Nährstoffe.
Jeder Hund ist individuell, Alter, Rasse, Gesundheitszustand und Herkunft spielen eine Rolle.
🏃 Alltagsaktivität macht den Unterschied:
Wölfe legen täglich 100–1000 km Streifgebiet zurück, meist im Trab.
Hunde, egal ob freilebend oder Straßen- bzw. Haushunde, bewegen sich durchschnittlich nur 6–12 km und eher gemütlich.
➡ Weniger Bewegung bedeutet deutlich geringeren Energiebedarf. Das zeigt: Ernährung darf nicht allein über den Wolf als Maßstab definiert werden.
👉 Der Wolf als Vorfahre erklärt vieles, aber er ist nicht die 1:1-Bauanleitung für unseren heutigen Hund. Das Leben an unserer Seite hat seine Ernährung über Jahrtausende verändert.