Das Evangelische Krankenhaus Gesundbrunnen als Fachkinik für Geriatrie und Neurologische Frührehabilitation ist als Akutkrankenhaus im Hessischen Krankenhausplan ausgewiesen. Unter ärztlicher Leitung arbeiten unsere speziell geschulten Teams interdisziplinär an den individuell auf jeden Patienten abgestimmten Zielen. Das Ziel unserer geriatrischen stationären und teilstationären Behandlung besteht darin, auch schwerkranken alten Menschen zu einem selbstbestimmten Leben, möglichst in der eigenen vertrauten Umgebung (eigene Wohnung), zu verhelfen. In der Umsetzung eines 24-Stunden-Managements in allen Bereichen gelang es uns in den letzten Jahren ca. 80% unserer Patienten zu diesem Ziel zu verhelfen.
Unser Unternehmensleitbild bildet die Grundlage für das Miteinander und die Zusammenarbeit in unserem Haus. Es gilt als Orientierungshilfe, um gemeinsam die von uns festgelegten Qualitätsziele zu erreichen. Es ist zentraler Bestandteil unsere Unternehmensphilosophie und beschreibt unsere Ziele, Visionen, Werte und Normen.
"Was willst Du, dass ich für dich tun soll?"
1. Wir wollen, dass unsere Patienten zufrieden sind und optimal behandelt werden. Wir pflegen partnerschaftliche Beziehung zu einweisenden Ärzten, Angehörigen, Pflegeeinrichtungen, Kostenrtägern und anderen Krankenhäusern sowie sonstigen medizinischen Einrichtungen. Sollte dennoch Unzufriedenheit mit unserer Dienstleistung bestehen oder Beschwerden geäußert werden, nehmen wir diese ernst, reagieren darauf zeitnah und bringen diese in den kontinuierlichen Verbesserungsprozess ein.
2. Wir wollen unsere Dienstleistung so planen und gestalten, dass jede Arbeit richtig ausgeführt wird und dass keine Risiken und Fehler auftreten. Dennoch auftretende Fehler sollen schnellstmöglich behoben sowie potentielle Risiken indentifiziert werden. Wir übernehmen persönliche Verantwortung für die eigene Arbeitsabläufe. Das Qualitätsmanagementsystem entwicken wir kontinuierlich weiter. Wir prüfen unsere externen Anbieter, damit diese die von uns geforderte Qualtität erfüllen. Wir unterstützen sie bei der Erreichung unserer Qualitätsanforderungen.
3. Wir wollen qualifizierte und motivierte Mitarbeiter, da mit deren Zufriendenheit auch die Patientenzufridenheit steigt. Dies erreichen wir durch wertschätzende Führung. Wir unterstützen unsere Mitarbeiter durch Fort- und Weiterbildungen und duch Förderung des eigenverantwortlichen Handelns.
4. Wir wollen unsere Leistungen kostendeckend anbieten, für eine wirtschaftlich tragfähigkeite Ausstattung mit Budget- und Fördermiteln sorgen und alle Mitarbeiter in die Verantwortung für einen sachgerechten, nachhaltigen und effizienten Einsatz der Ressourcen einbeziehen. Wir überprüfen dies mit einem umfassenden Controllingsystem.
5. Wir sind ein fachlich kompetentes Zentrum für Geriatrie und Neurologische Frührehabilitation. Wir gewährleisten eine hohe Behandlungsqualität unter Berücksichtigung der Leitlinien und Empfehlungen der jeweiligen Fachgesellschaften und damit die kompetenten und innovative Weiterentwicklung mit Anerkennung in der Fachöffentlichkeit. Bei Patienten genießen wir einen guten Ruf und haben eine überdurchschnittlich hohe Weiterempfehlungsquote.
Historie
1937: Fertigstellung des ersten Krankenhausbaus
1941: Konfiszierung durch die Nationalsozialistische Volkswohlfahrt (NSV) und Betrieb als Feldlazarett
1945 - 1963: Kreiskrankenhaus Hofgeismar bis zum Neubau. Umwidmung des Hauses am Krähenberg zu einem speziellen Krankenhaus für chronische Leiden und Alterskrankheiten
1958: Gestellungsvertrag mit der Schwesternschaft des Evangelischen Diakonievereins e.V. Berlin-Zehlendorf; dieser stellt bis 1999 die Leitende Schwester und bis heute weitere Diakonieschwestern zur Mitarbeit zur Verfügung.
1966: Bau des neuen Bettenhauses
01. April 1967: Beginn der Tätigkeit von Herrn Dr. Hans Leutiger als Chefarzt. Das Spezialkrankenhaus ist die erste geriatrische Klinik in der Bundesrepublik Deutschland. Es ist Modell einer modernen und erfolgreichen rehabilitativer Behandlung alter und chronisch kranker Menschen im interdisziplinären Team. Umfang des Hauses: 120 Betten, 80 für pflegebedürftige Menschen, 40 für Krankenhauspatienten Aus der Chronik des Ev. Altenhilfe Gesundbrunnen e.V. Hofgeismar „Leben im Alter“: Erläuterungen von Dr. Hans Leutiger zu Beginn seiner Tätigkeit am 01.04.1967. Er selbst schreibt über seine neue Aufgabe: „Ziel der Behandlung ist es, die Patienten nach ihrem oft monate- oder gar jahrelangen Aufenthalt in der Klinik wieder in die häusliche Umgebung entlassen zu können. Auf lebensnahe und fantasievolle Weise lernen sie, alltägliche Handlungen selbstständig auszuführen: Treppen steigen, Türen öffnen, elektrische Schalter und Geräte bedienen. Durch Unterwassermassage und Bewegungstherapie gelingt es bei vielen Behinderungen, Lebensmut und Selbstvertrauen der Patienten neu zu wecken. Die Mitarbeiter der Klinik haben viele praktische Hilfsmittel entwickelt, mit denen die Patienten umzugehen lernen“. Im Laufe der Jahre ergibt sich, dass etwa 80 % der Menschen, die früher in ein Alten- und Pflegeheim aufgenommen hätten werden müssen, nach der Behandlung im Spezialkrankenhaus wieder nach Hause zurückkehren können. Eine Erkenntnis, die auch beim Besuch des damaligen Staatsoberhauptes, den Bundespräsident Richard von Weizsäcker, am 04.10.1988 zum Ausdruck gebracht wird. In einem Interview äußert er sich wie folgt: „Was mich ungeheuer beeindruckt, ist, dass hier mit verhältnismäßig einfachen Mitteln, aber mit einer großen Hingabe und mit einem starken Willen, der sich auch auf die Patienten oder die Heimbewohner überträgt, große Erfolgt erzielt werden. Erfolge, die es in gut eingerichteten Kliniken und anderen Einrichtungen und Kliniken manchmal nicht gibt. Ich will nichts gegen die Instrumente und nichts gegen die Arzneimittel sagen, aber die Einsicht, der Wille und die Hingabe des Menschen sind durch nichts zu ersetzen – und das habe ich hier ganz besonders deutlich verspürt!“
1979: Aufnahme von 90 Betten in den Krankenhausbedarfsplan, Beibehaltung von 30 Pflegebetten
1980/1981: Bau des Therapietraktes inklusive Bewegungsbad 1990 Bau und Erweiterung des Bettenhauses
30.06.1992: Verabschiedung von Chefarzt Dr. Hans Leutiger sowie Oberärztin Frau Dr. Sybille Leutiger in den Ruhestand
01.07.1992: Beginn von Herrn Dr. Werner Vogel als Chefarzt des Krankenhauses Aus dem Symposium „Behandlung und Rehabilitation vor Pflege“, 1992: Zum 25-jährigen Jubiläum und im gleichen Jahr stattfindenden Abschied von Chefarzt Dr. Hans Leutiger findet Frau Professorin Dr. Ursula Lehr, damalige Bundesministerin für Gesundheit und Soziales, am 01.04.1992 folgende Worte: „Sie haben Pionierarbeit geleistet. In einer Zeit, in der in Deutschland ‚Geriatrische Rehabilitation’ noch ein Fremdwort war, haben Sie Ihre Erfahrungen aus der Schweiz umgesetzt und ausgebaut. Dafür sei Ihnen Dank! Sie haben es meisterhaft verstanden, in Teamarbeit zum Wohle älterer kranker Menschen Wege aufzuzeigen, diesen immer mehr Lebensqualität zu verschaffen, Behinderungen weitgehend rückgängig zu machen oder zumindest Hilfen und Unterstützung zu geben, mit diesen Behinderungen umzugehen. Für eine interdisziplinäre Zusammenarbeit, in die auch Therapeuten (von Bewegungstherapeuten über Beschäftigungstherapeuten und Logotherapeuten bis zu Psychologen und Sozialarbeitern) mit einbezogen waren, waren Sie lange Zeit in der Bundesrepublik das einzige Musterbeispiel ... dafür, was wirklich ‚Geriatrische Rehabilitation’ ist.“
August 1994: Im Zusammenhang mit dem Hessischen Geriatriekonzept Umwidmung der verbleibenden Betten in Krankenhausbetten, so dass das Haus mit 120 vollstationären und 20 teilstationären Plätzen geführt wird.
1995: Eröffnung einer Tagesklinik mit 10 Plätzen
1998: Sanierung des Altbaus von 1937 und Unterbringung einer Tagesklinik mit 2 x 10 Plätzen
01.06.1998 : Eröffnung der zweizügigen Tagesklinik am Ev. Krankenhaus Gesundbrunnen
2001 - 2004: Sanierung des Haupteingangs, des Andachtsraumes (Erwerb des Duplikats des Altarbildes von Conrad von Soest; dessen 600 Jahre altes Original steht in der Stadtkirche zu Bad Wildungen), des Mitarbeiterspeisesaals sowie der Zentralküche
28.04.2003: Umwidmung von 15 vollstationären Betten für die Errichtung einer Station für Neurologie (Schwerpunkt: Neurologische Frührehabilitation)
30.09.2005: Übergabe des Bewilligungsbescheides für den ersten Bauabschnitt für die Schaffung der Voraussetzungen für die Neurologische Frührehabilitation, anschließend Beginn der Bautätigkeit
17.07.2006: Beginn mit der Aufnahme neurologischer Patienten in der neu geschaffenen Abteilung
19.10.2006: Übergabe des Bewilligungsbescheides für den zweiten Bauabschnitt Neurologische Frührehabilitation
2007: Realisierung des zweiten und dritten Bauabschnittes für die Neurologische Frührehabilitation und Erweiterung des räumlichen Angebotes in Geriatrie und Neurologie
01.10.2007: Beginn der Tätigkeit von Herrn Dr. E. Flotho als Leitender Arzt der Abteilung für Neurologie
24.11.2010: Erweiterung der Planbetten in der Neurologischen Frührehabilitation auf insgesamt 17 Betten.
April 2016: Erweiterung der Neurologischen Frührehabilitation auf insgesamt 25 Betten.