31/07/2016
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Offener Brief
Ambulante Pflegedienste verhindern Kontrolle durch den medizinischen Dienst der Krankenkassen
Es ähnelt einem Katz- und Mausspiel, schaut man sich die Ideen an, die einige Pflegedienste haben, um sich jeglicher Kontrolle zu entziehen. Der aktuelle Bericht in der TZ und im Report Mainz zeigt deutlich, dass es Unternehmen gibt, die völlig ungeniert, vor laufender Kamera die gesetzlich installierten Kontrollinstanzen in der Pflege ablehnen. Unternehmen, die zwar ihr Geld aus dem Sozialsystem heraus verdienen wollen, die es aber ablehnen, sich in ihren Betrieb hineinschauen zu lassen. Das Perfide an der aktuell aufgefallenen Masche ist, dass der betroffene Bürger, derjenige, der die Pflege erhält, instrumentalisiert wird. Nur durch die ihm zustehenden Grundrechte und das Ablehnen der Einsichtnahme seiner persönlichen Daten, ist es möglich den Besuch des MDK zu verhindern. Den Pflegebedürftigen wird gesagt, dass sie auf gar keinen Fall den MDK hineinlassen sollen, weil dieser dann garantiert die Leistungen kürzen würde.
Was den Pflegebedürftigen nicht erzählt wird ist, dass nicht der MDK, sondern die Krankenkassen über den Leistungsumfang entscheiden und die Pflegebedürftigen von Gesetzeswegen eine Mitwirkungspflicht haben, wenn sie Sozialleistungen erhalten.
Wenn einige Pflegeanbieter diese Dinge tun und die Medien dann logischer Weise darüber berichten, führt dies vor allem dazu, dass der betroffene Bürger verunsichert, die Krankenkassen misstrauisch und die gut arbeitenden Pflegedienste in Misskredit gebracht.
Diese Vorgehensweisen schüren das Misstrauen zwischen Krankenkassen und Leistungserbringern, sie führen aber auch dazu, dass der Pflegeberuf immer weiter an Attraktivität verliert, denn wer will schon in einem Unternehmen arbeiten, das sich nicht an die gesetzlichen Regeln hält bzw. diese umgeht?
Wir können es uns in der aktuellen Mangelsituation an Pflegekräften absolut nicht erlauben, solche Machenschaften zu akzeptieren. Die Konsequenz muss sein, diese Unternehmen zur Raison zu bringen oder ihnen den Zugang zu den Sozialgeldern zu entziehen.
Die Unterzeichner:
Deutsche Fachpflegegruppe
ESJ Außerklinische Intensivpflege GmbH
Heimbeatmungsservice Brambring Jaschke GmbH
HERO Intensiv & Akut Pflegedienst GmbH
Intensivpflegedienst KOMPASS GmbH
KRONENHOF Intensivpflege GmbH