31/08/2025
Wissenswert
Medikamente zur Behandlung von ADHS waren in Deutschland lange Zeit sehr umstritten und sind es zum Teil immer noch.
Doch nun zeigt eine große Studie aus Schweden, wie segensreich die Behandlung mit Methylphenidat, das im Handel Ritalin oder Medikinet heißt, sein kann, wenn Menschen an ADHS leiden – und zwar über die reine Reduktion der Symptome hinaus.
So kam es in der Gruppe der Behandelten um 17 Prozent seltener zu einem ersten Suizidversuch; sie griffen um 15 Prozent seltener erstmals zu Drogen und legten um 13 Prozent seltener erstmals kriminelles Verhalten an den Tag als die Unbehandelten. Auch wurden diejenigen, die ein Medikament bekamen, um zwölf Prozent seltener erstmals in einen Verkehrsunfall verwickelt als die Betroffenen ohne Behandlung. Das Risiko, dass solche Ereignisse wiederholt auftraten, wurde durch die Medikamente jeweils noch stärker reduziert.
Die Medikamente könnten Patienten mit ADHS sehr gut helfen und seien insgesamt gut verträglich – auch über längere Zeit. Arzneimittel wie Ritalin und Medikinet seien aber keine Allzweckwaffen, mit denen man jeden behandeln sollte, der die Diagnose hat.
Mehr über den aktuellen Forschungsstand zur Wirkung von ADHS-Medikamenten lest ihr hier mit SZ Plus: https://www.sz.de/li.3299849?utm_content=adhs_li.3299849&utm_medium=organic_content&utm_source=facebook&utm_campaign=op_social
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