31/03/2020
Derzeit treibt manche Menschen eine Frage um: Können wir uns durch unser Trinkwasser mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 anstecken?
Hintergrund sind Pressemeldungen, denen zufolge das Virus in Abwasser gefunden wurde. Grundsätzlich können Krankheitserreger auch im Trinkwasser vorkommen. Wenn überhaupt, sind vor allem veraltete Rohrsysteme in Häusern eine Gefahr für Verunreinigungen. In der Vergangenheit warnten Wasserversorger vor Leitungswasser, weil sehr vereinzelt und regional Kolibakterien im Wasser zu finden waren. Das hat jedoch nichts mit SARS-CoV-2 zu tun.
Für unser Trinkwasser gibt das Umweltbundesamt im Hinblick auf SARS-CoV-2 derzeit Entwarnung. Das Leitungswasser sei sehr gut gegen alle Viren, einschließlich des Coronavirus geschützt und könne bedenkenlos getrunken werden. In Oberflächengewässern wie Seen und Flüssen kann das Virus zwar vorkommen, allerdings nur mit einer Überlebenschance von wenigen Stunden, so Virologe Alexander Kekulé.
Nach jetzigem Kenntnisstand wird das neuartige Coronavirus direkt von Mensch zu Mensch übertragen. Außerdem besteht Ansteckungsgefahr, wenn der Erreger von einer verunreinigten Fläche über Berührung an die Schleimhäute und von dort ins Körperinnere gelangt. Das betrifft vor allem Mund-, Nasenschleimhaut sowie die Atemwege.
Offenbar nutzen jedoch Betrüger (möglicherweise auch unseriöse Verkäufer von UO-Systemen, Schwerpunkt Leipzig) die Unsicherheit und versuchen, sich als Probenehmer der Wasserwerke Zugang zu Wohnungen zu verschaffen. Dazu schreiben die Leipziger Wasserwerke: „Es finden derzeit keine verstärkten Probenahmen bei Kunden im Zuge des Coronavirus statt. Die Leipziger Wasserwerke kontrollieren und beproben das Trinkwasser wie üblich an festgelegten Entnahmestellen in den Wasserwerken und im gesamten Netz mit eigenen Mitarbeitern, die sich dafür auch ausweisen können.“