21/11/2025
2020 lag ich auf dem Küchenfussboden.
Tränen tannen mein Gesicht herunter, ich schrie und schlug wie wahnsinnig auf den Boden ein.
Ich verkörperte, was mein 6 Jähriger in dem Moment genauso fühlte. Kurz stoppte sein Tantrum und er blickte auf mich herab. So hatte er Mama noch nie gesehen.
Ich sagte zu ihm: Ich finde das alles genauso Scheiße, wie du. Also lass es raus.
Du erinnerst dich? Es war der Beginn der Corona Pandemie. Wir saßen mit Arbeit und Homeschooling am Küchentisch. Die Nerven so dünn, wie der erste Frost auf dem Tankumsee.
Mein Kind schrie und tobte und ich konnte ihn so gut verstehen. Also machte ich mit!
Wir ließen unserem Frust freie Bahn und wie befreiend das war.
Bis der Kindsvater kam und fragte: Was soll das? Du bist kein gutes Vorbild.
Ich bin lieber ein schlechtes Vorbild, wenn das heißt, wie ich Kindern und Erwachsenen zeigen kann, wie man Gefühle zulässt und sie durchlebt. Du musst durch den Sturm, um zu verstehen und zu überleben.
Wir pathologisieren normale Gefühle. Und wundern uns dann, dass alle zusammenbrechen.