02/06/2022
Hallo zusammen, heute gibt es etwas Längeres zu lesen, wer mag:
Da es im Qigong immer wieder die Nachfrage nach sich verstärkenden oder neu auftretenden Schmerzen/ unangenehmen Empfindungen gibt, hier eine Erklärung:
Qigong ist, wie schon beschrieben, eine uralte Selbstheilungskunst. Ihr liegt die Vorstellung zugrunde, dass jede Krankheit durch einen Stau der Lebensenergie in uns entsteht. Diese Stauungen zu lösen und die Kraft wieder frei fließen zu lassen, ist der Weg des "Qigong" - der Arbeit (Gong) mit der Lebenskraft (Chi oder Qi).
Für dabei auftretende Missempfindungen oder sogar Schmerzen gibt es nun zwei Hauptgründe:
1. Natürlich führt die Kultivierung der innere Aufmerksamkeit ganz grundlegend dazu, dass das Qi zunehmend feiner wahrgenommen wird. Das äußert sich dann meist positiv wahrgenommen als Qi-Fluss, leider zuweilen aber auch als unangenehm und stärker wahrgenommene Stauung oder Blockade.
2. Außerdem kommt es im Verlauf der Qigongübung immer wieder vor, dass an einer Stelle die Blockade gelöst wird, das Qi freier fließen kann und daraufhin an einer anderen Stelle eine Stauung stärker wird. Im Lauf der Zeit werden diese Stauungen insgesamt schwächer, aber gerade zu Beginn kann durchaus eine Intensivierung wahrgenommen werden.
Da dieser Prozess sehr häufig auftritt, gibt es dafür auch einen Namen: "Chi purification" oder "Qi-Reinigung". - Es ist also eigentlich und vor allem ein gutes Zeichen, wenn sich Körperempfindungen wandeln und verändern!!
Durch die zunehmende Wohlspannung und Tiefenatmung gehen die unangenehmen oder schmerzhaften Empfindungen aller Erfahrung nach zurück. Aber es ist ein Prozess mit Höhen und auch Tiefen und erfordert, wenn man ihn gehen möchte, durchaus ein häufiges Wiederholen... :-)
Chronische körperliche Schwierigkeiten werden also durch Qigong nicht schlimmer, sondern besser.
(Anders kann es bei akuten Krankheiten oder Verletzungen sein, da besser weiteren Rat einholen.)
Lasst mich sehr gerne wissen, wenn Ihr noch Fragen oder Anmerkungen habt!