24/08/2025
Was wäre, wenn viele deiner Überzeugungen zu Schulterschmerzen mehr Angst erzeugen, als dir tatsächlich helfen?
Wir leben noch immer in einem biomedizinischen Denkmuster: Schmerz = Schaden, Befund = Diagnose, OP oder Spritze = Lösung.
Doch die Evidenz zeigt uns seit Jahren ein anderes Bild:
Injektionen wie Kortison helfen oft nur kurzzeitig und sind langfristig nicht wirksamer als Placebo (Karjalainen et al., 2019).
Elektrotherapie, Ultraschall oder Laser klingen modern – haben aber in Studien keinen relevanten Zusatznutzen gezeigt (Pieters et al., 2020).
Operationen wie die subakromiale Dekompression wirken in großen RCTs nicht besser als Schein-Operationen (Beard et al., 2018; Paavola et al., 2018).
Und was passiert, wenn wir Diagnosen ungünstig kommunizieren?
Menschen, die nach einem MRT hören „Ihre Sehne ist angerissen“ oder „Sie haben Arthrose“, entwickeln oft mehr Angst – auch wenn solche Befunde bei vielen gesunden, schmerzfreien Menschen vorkommen.
Das Labelling macht die Situation oft schlimmer, nicht besser.
Die Wahrheit: Dein Körper ist keine kaputte Maschine, die repariert werden muss. Er ist ein anpassungsfähiges System, das mit Training stärker und widerstandsfähiger wird.
Schmerzen bedeuten nicht automatisch Schaden – sie sind häufig Ausdruck einer vorübergehenden Überlastung, die sich aktiv regulieren lässt.
Was also tun?
Setze nicht auf schnelle, passive Lösungen, sondern auf einen aktiven Rehabilitationsprozess – begleitet von jemandem, der dich nicht nur als Schulter, sondern als ganzen Menschen in deiner individuellen Situation sieht.
Denn nur so entsteht echte Heilung – und das Ergebnis deiner Therapie wird nachhaltig erfolgreich sein.
Speichere diesen Beitrag, teile ihn mit Kolleg:innen und Betroffenen – und lass uns gemeinsam ein neues, evidenzbasiertes Verständnis von Schulterschmerz etablieren.