Das physiologische System des Pferdes ähnelt sehr dem Gerüst des Menschen. Ein markanter Unterschied jedoch ist, dass der Pferderücken das eigene Gewicht auf einer horizontalen Achse trägt. Diese Fähigkeit – und die Fähigkeit einen Reiter und einen Sattel zu tragen – setzt voraus, dass Muskeln, Gelenke und Bänder balanciert sind, funktionieren und dass keine Blockaden die Funktion stören. Wie auch beim Menschen, können Rückenschmerzen ein Pferd außer Gefecht setzen. Pferde können sich allerdings nicht artikulieren und halten daher Einiges aus. Das Nervensystem, welches aus Gehirn, Rückenmark und Nerven besteht bildet den Ausgangspunkt für die Funktion des Körpers, da es jegliche Informationen weiterleitet, verarbeitet und speichert. Wird eines dieser Teile durch ein blockiertes Gelenk, durch verspannte Muskeln oder durch eine Entzündung gestört, sind die Informationen, welche beim Endorgan ankommen, gestört und fehlerhaft. Das Organ kann nicht optimal funktionieren. Der Körper meldet sich in Form von Schmerzen. Die Chiropraktik befasst sich genau mit diesem Problem:
Jedes Gelenk der Wirbelsäule und der Extremitäten wird bei der Untersuchung auf seine Funktion getestet. Bewegt sich ein Gelenk zu wenig oder zu viel, wird es mit einem schnellen Impuls justiert. Diese Manipulation hat zur Folge, dass die normale Beweglichkeit wiederhergestellt wird. Das Nervensystem wird mit Informationen versorgt, damit das Gesamtwerk „Körper“ wieder funktioniert. Der Rücken des Reiters beeinflusst den Rücken des Pferdes und umgekehrt. Ein gut gerittenes Pferd reagiert auf die kleinste Veränderung vom Sitz des Reiters. Hat der Reiter jedoch eine Blockade in der Lendenwirbelsäule, schwingt die eine Seite des Beckens anders als die andere. Das Pferd kann die Hilfe demnach nicht verstehen und somit nicht korrekt umsetzen. Das Pferd reagiert im Sinne des Reiters unangemessen. Solch ein „Missverständnis“ führt nicht nur zu Frust beim Reiter, sondern auch zu Blockaden im Pferderücken, da sich das Pferd den Hilfen des Reiters anpasst und sich auf einer Seite „fest macht“
Je höher die Leistungsklasse, desto wichtiger wird das „Fine Tuning“ der Hilfengebung. Seitengänge, Spins, fliegende Wechsel, Pirouetten – all diese Manöver werden im Idealfall von Sitz, Gewicht und Belastung eingeleitet, gesteuert und kontrolliert. Machen Sie es sich einfacher, indem Ihr Rücken und der Rücken Ihres Pferdes ein und dieselbe Sprache sprechen!