13/10/2024
„Ich bin nicht sportlich!“ - ! Ich war schon immer unsportlich!“
Ein Satz, der mir ganz oft gesagt wird, wenn jemand zu mir in die Praxis komme und ich nach dem Sport/Bewegung frage. Eine direkte Rechtfertigung warum man doch so „unbeweglich“ ist oder keinen Sport macht.
Aber ganz ehrlich: Es gibt KEINEN Menschen, der unsportlich ist!!!!
Dies Glaubenssatz hatte sich auch in mein Gehirn gebrannt. Denn gerade als Teenie habe ich Sport gehasst. Und warum?
Fangen wir vorne an: Wie viele kleine Mädchen hat man mich in den Turnverein gesteckt. Einmal in der Woche ging es dort hin und ich hatte Spaß. Habe stolz Zuhause die „L3“ vorgeturnt und mich viel bewegt. Doch dann ging es los: der erste Wettkampf… und ich bekam nicht einmal eine Urkunde. Bockspringen in der Schule …keine Chance drüber zu kommen - entsprechend viel die Note aus! Ich verlor die Freude an der Bewegung und machte keinen Sport mehr (außer die Pflicht in der Schule, wenn ich keine Ausrede hatte) - der Satz in meinem Kopf: „Ich bin einfach unsportlich.“
Der Wunsch nach mehr Bewegung in meinem Leben, kam erst mit meiner Physio Ausbildung zurück. Zu Verstehen wofür Bewegung, Sport eigentlich ist, hat mir geholfen. Nämlich um sich wohl, stark und kraftvoll zu fühlen. Und nicht um Leistungssportler zu werden.
Unsere „Sportlichkeit“ hängt nämlich von so vielen verschiedenen Faktoren ab. Von dem was Du als Kind vorgelebt bekommst, deiner Genetik, deiner Ernährung, den gelernten Glaubenssätzen, deiner individuelle Anatomie, und vielem mehr.
Und bis heute kann ich - und ja, das als Yogalehrerin - weder ohne Kissen entspannt im Schneidersitz sitzen, noch ein fancy Rad. Aber weißt du was, es ist völlig egal! Es geht darum sich kraftvoll, stark, und gut zu fühlen. Beim Sport zu Schwitzen um Emotionen, Stress und Ärger loszulassen und nicht um dabei perfekt auszusehen. Es geht darum etwas Gutes für Dich, deine körperliche und geistige Gesundheit zu tun!
Also Adieu: „Ich bin unsportlich“ und Hallo zu: „ Ich darf mich bewegen und Sport machen wie ich kann und will, damit ich mich gut fühle!“ und es dann sogar vielleicht (wieder) Spaß macht!
Foto: .thelen.fotografie