23/03/2025
Auch von unserer Seite hier nochmal ein ausführlicherer Einsatzbericht über unsere Arbeit beim Großeinsatz am Nocken.
Für uns begann der Einsatz zeitgleich mit der Freiwillige Feuerwehr der Stadt Kierspe - wir werden bei Bränden im Stadtgebiet immer mit alarmiert. Unsere Helfer vor Ort waren direkt mit an der Einsatzstelle, und haben in der zunächst (das ist am Anfang normal...) chaotischen Lage geholfen, die Menschen, die sich selbst ins Freie gebracht haben, zusammenzubekommen und zu sichten.
Zeitgleich rückte unser Krankenwagen mit aus - vorrangig für den Eigenschutz der Feuerwehrkameraden bei ihrer gefährlichen Arbeit. Allerdings haben unsere Sanitäter auch vor Ort als Anlaufstelle für die Betroffenen fungiert sowie Verletzte versorgt und transportiert. Wichtig bei einer größeren Anzahl an Betroffenen ist immer, schnell einen Überblick zubekommen, wer sich selber ins Freie retten konnte. Zusammen mit dem Ordnungsamt muss dann geschaut werden, wie viele Personen in dem Haus gemeldet sind, daraus ergeben sich wichtige Informationen zur Menschenrettung für die Feuerwehr.
Sehr schnell hat die FEG Kierspe ihre Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt und uns sehr gut unterstützt, das Gemeindehaus als Anlaufstelle für die Betroffenen zu nutzen. Hier wurde eine Registrierungsstelle für die Personen eingerichtet und eine erste Getränkeversorgung aufgebaut. Durch unser enges Netz an Kontakten in Kierspe haben wir nahezu jederzeit die Möglichkeit, Getränke und später auch Verpflegung zu organisieren, das hat uns hier wieder einmal sehr geholfen. Insbesondere hat Metzgerei Baumeister wieder sehr unkompliziert die gesamte Verpflegung zubereitet. Auch die FEG hat mit Getränken und Kuchen unterstützt. Für eine erste psychologische Unterstützung hat neben entsprechenden Helfern aus unseren Reihen auch der Pastor der FEG und die alarmierte Notfallseelsorge zur Verfügung gestanden.
Zwischenzeitlich war längst klar, welche Dimensionen der Einsatz annehmen würde, es wurde ein sogenannter MANV ausgelöst. Das steht für "Massenanfall an Verletzten", das bedeutet, dass strukturierte, im Vorfeld ausgearbeitete Einheiten alarmiert werden und unterstützen. Hier wurden auch unsere Rotkreuzärzte einbezogen und haben die Sichtung, Behandlung und den zügigen Abtransport der Verletzten organisiert.
Bei einer MANV-Alarmierung wird unter anderem auch die zugehörige Einsatzeinheit des DRK alarmiert. Für Einsätze in Kiersper Gebiet sind hier neben uns selber noch die Kameraden des DRK-Ortsverein Meinerzhagen-Valbert e.V., Deutsches Rotes Kreuz Ortsverein Plettenberg e.V. und Deutsches Rotes Kreuz Ortsverein Herscheid e.V. vorgesehen. Während wir bereits ab dem ersten Notruf in den Einsatz eingebunden waren, rückten nach der MANV-Alarmierung die drei anderes Ortsvereine nach und übernahmen weitere Aufgaben an der Einsatzstelle und darüber hinaus. Die Kollegen aus Plettenberg etwa stellten eine vollständige Essensausgabe an der Einsatzstelle her und der Rettungswagen des DRK Herscheid sicherte im weiteren die Arbeiten der Feuerwehr ab. Zusammen mit dem Ordnungsamt der Stadtverwaltung Kierspe wurde dann die Turnhalle der Gesamtschule als Notunterkunft ausgewählt, die von den weiteren Helfern der Einsatzeinheit vorbereitet wurde. Feldbetten stellte uns das Deutsches Rotes Kreuz Halver zur Verfügung, neben den Betten für die Nacht wurden ein Aufenthaltsbereich und eine Essensausgabe aufgebaut.
Gegen 19 Uhr war dann der Einsatz der Einsatzeinheit 02 beendet. Zur Ablösung für die Betreuung in der Notunterkunft während der Nacht war bereits die Betreuungsgruppe der EE03 aus Deutsches Rotes Kreuz Halver und DRK Schalksmühle e.V. alarmiert, die vor Ort pünktlich übernehmen konnten.
Während an der eigentlichen Einsatzstelle die Löscharbeiten bis in die tiefe Nacht liefen, sicherten wir auch dort die notfallmäßige Versorgung während der gefährlichen Löscharbeiten und regelten im Hintergrund bereits die Versorgung für den nächsten Tag.
Um 7 Uhr lösten unsere Helfer aus Kierspe die Nachtwache ab und bauten eine Frühstücksausgabe für die Betroffenen auf.
Im Laufe des Vormittags lief dann die Suche und Einrichtung von vorübergehenden Wohnungen an. Die Stadtverwaltung und der Bauhof regelten dann die erste Einrichtung mit Möbeln und ähnlichem. Zu diesem Zeitpunkt war die unschätzbare individuelle Hilfe durch Hand in HandinHand Kierspe und Menschen Helfen e.V. Kierspe bereits in vollem Gange.
Gegen Mittag begann dann für uns der Rückbau an den verschiedenen Einsatzabschnitten und der Materialrücktransport samt Reinigung am DRK-Heim, wo wir vom sozialen Arbeitskreis unseres Ortsvereins unterstützt wurden, normalerweise bestens bekannt von unseren Blutspendeterminen. Abschließend gab es hier auch noch eine Stärkung der Mitarbeiter des Bauhofs. Die abschließende Herstellung unserer Einsatzbereitschaft samt Nachbeschaffung wird sich dabei sicher noch bis in die nächste Woche ziehen.