08/07/2025
Inmitten der vielen positiven Nachrichten der letzten Tage habe ich innegehalten und nachgedacht über das, was wirklich zählt, und was das Leben mich gelehrt hat, vorallem nach dem Tod meiner Eltern.
Wenn unsere Eltern aus dem Leben treten, ändert sich alles.
Nicht laut und nicht mit großem Aufruhr, sondern leise. Unaufhaltsam. Für immer.
Etwas in uns zerreißt , für andere unsichtbar, kaum in Worte zu fassen, doch tief verankert und dauerhaft spürbar.
Auf einmal gibt es keinen Ort mehr, der sich wirklich wie „Zuhause“ anfühlt. Keinen Raum mehr, in dem wir einfach Kind sein dürfen egal wie alt, stark oder erfolgreich wir sind.
Da ist kein vertrauter Blick mehr, der uns stumm versichert: „Ich bin bei dir.“
Keine schützende Hand mehr, die uns hält, wenn alles zu viel wird.
Mit dem Tod unserer Eltern verlieren die meisten von uns mehr als nur geliebte Menschen.
Wir verlieren Geborgenheit. Sicherheit und eine Liebe, die keine Bedingungen kannte.
Ein Teil unseres eigenen Selbst geht mit ihnen fort.
Selbst wenn wir längst ein eigenes Leben führen, vielleicht mit eigener Familie bleibt dieses Kind in uns.
Ein Kind, das sich nach Nähe sehnt.
Nach einem „Es wird alles gut.“
Nach einem „Ich bin stolz auf dich.“
Aber diese Stimmen sind verstummt.
Und mit ihnen verschwindet der sicherste Ort, den wir kannten.
Natürlich gehen wir weiter, das Leben fordert es.
Aber etwas hat sich verändert. Es ist anders geworden.
Denn die Liebe unserer Eltern
war das Erste, das wir gespürt haben.
Und vielleicht das Wertvollste, das wir je verloren haben.
Gerade deshalb sollten wir die Zeit mit unseren eigenen Kindern bewusst leben.
Niemand weiß, wie viele gemeinsame Augenblicke uns bleiben wie viele Umarmungen, wie viele Gespräche, wie viele Sekunden wir noch zusammen verbringen werden.
Jeder Tag, jede Geste zählt.
Denn so, wie wir unsere Eltern irgendwann nur noch in Erinnerungen tragen,
werden auch unsere Kinder eines Tages zurückblicken auf uns, auf das, was wir ihnen hoffentlich mitgegeben haben: Liebe, Zeit, Nähe.
Was wir heute leben, wird morgen Erinnerung sein.