24/12/2023
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Advent, Advent, ein Lichtlein brennt. Erst 1, dann 2, dann 3 und 4, dann steht das Christkind vor der Tür. Dieses Jahr fällt der 4. Advent und Heiligabend zusammen. Und so beginnt heute das grosse Fressen.
Daher lade ich Euch ein, davor inne zu halten und achtsames Essen auszuprobieren. Zum Beispiel mit einer Orange, denn Orangen gehören einfach zum Winter dazu. Zudem eignet sich die Orange um alle Sinne zu aktivieren: fühlen, sehen, riechen, schmecken und sogar hören, wenn die Orange sehr saftig ist :D
Schnappt Euch eine Orange und nehmt sie genau in Augenschein. Auffällig ist natürlich die leuchtende Farbe. Wenn man genauer hinsieht, sieht man einen Stern. Dort, wo die Orange am Baum hing. Bei einer aufgeschnittenen Frucht sieht man die größeren Kompartments bis zu den einzelnen Zellen. In der Physiotherapie nutzt man gerne die Orange um Faszien zu erklären, da das Häutchen um das Fruchtfleisch ähnlich fungiert, wie die Faszie um einen Muskel. Es separiert zur festen äußeren Haut und zum neben liegenden Fruchtfleisch.
Wenn man die Orange in der Hand hält, spürt man die kühle Schale und die perfekte Rundung. Anfangs scheint die Schale glatt zu sein. Streicht man mit den Fingerbeeren über die Schale, spürt man die einzelnen Poren. Mit den Fingern zu essen ist in unserer Gesellschaft oft verpönt, dabei ist es sehr wichtig für unsere Sinne, auch die Konsistenz unserer Nahrung zu spüren.
Das Schälen der Orange ist für viele Menschen unangenehm, weil sich die weiche weiße Schale unter den Fingernagel setzt. Dafür werden ätherische Öle beim Verletzen der Schale freigesetzt, die die Lebenslust fördern und stimmungsaufhellend wirken.
Wenn Ihr die Orange geschält habt, teilt Ihr die einzelnen Schnitze von einander. Genießt jeden einzelnen Schnitz und kaut gründlich. Nehmt die Aromen der Frucht wahr. Manche Orangen sind sehr sauer, manche süß, manche sehr saftig. Vielleicht habt ihr sogar Lust, pro Schnitz einen positiven Gedanken zu verinnerlichen.
Achtsames Essen fördert die Konzentration auf den gegenwärtigen Moment. Viele Menschen lassen sich während dem Essen vom Fernseher oder Radio berieseln oder durchsurfen das Internet. Man nimmt nicht wahr, was man isst oder wie viel man isst. Durch achtsames Essen kann man also auch sein Gewicht beeinflussen.
Vielleicht denkt Ihr jetzt, da hat aber jemand zu viele Orangen gegessen beim Verfassen des Beitrags und ist vom Orangenduft benebelt:D
Aber versucht Euch an das achtsame Essen zu erinnern, wenn Ihr Euch die kommenden Tage von einem Mahl zum nächsten esst. Manchmal wird einem dann bewusst, wie gut es tut, etwas so selbstverständliches wie eine Orange zu essen, im Gegensatz zu den schweren Festmahlzeiten.
Frohes Fest!