Praxis für Psychologische Beratung Arici

Praxis für Psychologische Beratung Arici Praxis für psychologische Beratung Arici Sorrentino
Psychologische Beraterin / Dozentin/ Schriftstellerin

Ich liebe die Menschen, helfe gerne.

03/05/2025

Ehe bedeutet, in die gleiche Richtung zu blicken

Ehe ist nicht nur das Zusammenleben unter einem Dach, sondern das Zusammenfinden in einem gemeinsamen Herzensklima. Die größte Prüfung zwischen Ehepartnern liegt oft nicht in großen Krisen, sondern in kleinen Worten verborgen. Sätze wie „Hab ich’s dir nicht gesagt?“ oder „Du bist doch immer so“ können ein Herz langsam erkalten lassen. Unser Prophet Muhammad (s.a.w.) aber sprach selbst mit Hz. Aişe in sanftem Ton und schenkte ihren Gefühlen Beachtung. Denn wahre Kommunikation geschieht nicht nur mit Worten, sondern mit dem Herzen.

Aus psychologischer Sicht wissen wir: Das, was Vertrauen und Liebe in einer Beziehung nährt, ist in erster Linie Empathie und Respekt. Zuhören, ohne zu urteilen, verstehen wollen… auch das ist eine Form der Anbetung. Denn unser Herr sagt im Koran: „Und geht in Güte mit ihnen um“ (Sure an-Nisâ, 19). In Güte miteinander umgehen bedeutet nicht bloß zu schweigen, sondern zu sprechen, ohne das Herz des anderen zu verletzen.

Zwischen Ehepartnern wird es Meinungsverschiedenheiten geben – das ist menschlich. Doch entscheidend ist nicht, wer recht hat, sondern wer fragt: „Wie können wir gemeinsam heilen?“

Vergessen wir nicht: Das Herz ist ein Spiegel. Mit was du dich ihm näherst, mit dem wird es dich zurückspiegeln.

In der Hoffnung, dass ihr euch in schönen Spiegelbildern begegnet…

Kübra Hülya Arıcı Sorrentino

28/04/2025
10/04/2025

1. Der Mensch im Islam – zwischen Verantwortung und Hoffnung

Im Islam ist der Mensch verantwortlich handelnd (mukallaf). Der Qur’an beschreibt ihn als ein Wesen, das mit Verstand (ʿaql), Willensfreiheit (irāda) und Verantwortung (taklīf) ausgestattet ist. Dieses Menschenbild widerspricht einer dauerhaften Opferhaltung.

„Wahrlich, Allah ändert den Zustand eines Volkes nicht, bis sie das ändern, was in ihnen selbst ist.“(Qur’an, 13:11)Dieser Vers betont: Entwicklung beginnt im Inneren. Wer sich in der Opferrolle einrichtet, gibt die Veränderung an äußere Umstände ab – das aber blockiert geistliches wie seelisches Wachstum.



2. Leid – ja. Dramatik – nein.

Leiden ist im Islam nicht tabu. Prophet Muhammad (sav) selbst hat offen getrauert, geweint, gelitten – doch niemals überinszeniert. Er klagte nicht zur Schau, sondern suchte stets Zuflucht bei Allah.
Wenn euch ein Unglück trifft, so sagt: ›Wir gehören Allah, und zu Ihm kehren wir zurück.‹“
Qur’an, 2:156) Das ist keine emotionale Kälte, sondern eine Erinnerung: Das Leid definiert dich nicht – deine Rückbindung zu Allah tut es.



3. Selbstmitleid: eine unterschätzte Gefahr

Im Islam ist Tawakkul – das Vertrauen auf Gott – eine zentrale Haltung. Wer sich vom Drama ernährt, verlässt sich jedoch oft mehr auf Mitgefühl von außen als auf die innere Verbindung zu Gott.
„Verzweifelt nicht an der Barmherzigkeit Allahs.“
Qur’an, 39:53)Der Glaube fordert Hoffnung, Aktivität, Entwicklung. Dauerhaftes Selbstmitleid wird zur psychischen Trägheit – und das steht im Widerspruch zum islamischen Konzept des Jihad al-nafs (Kampf gegen das Ego).



4. Elif aus islamischer Sicht

Aus islamischer Perspektive ist Elifs Erkenntnis („Wenn ich leide, bekomme ich mehr Aufmerksamkeit“) ein Wendepunkt. Die islamische Ethik würde sie ermutigen, sich von der Bestätigung durch Leid hin zur Heilung durch Wahrheit zu bewegen.

Der Islam bietet ihr Werkzeuge:
• Sabr (Geduld) – nicht passives Ausharren, sondern aktives Standhalten.
• Tawba (Umkehr) – die Bereitschaft, sich selbst neu zu begegnen.
• Shukr (Dankbarkeit) – als Haltung gegen die Sogkraft des Mangels.



5. Fazit

Der Islam sieht den Menschen nicht als Opfer, sondern als vertrauenden Gestalter seines Weges. Wer sich dauerhaft vom Drama nährt, lebt nicht die Tiefe des Islam – sondern bleibt an der Oberfläche emotionaler Reaktionen hängen.

Wahre Stärke im Islam heißt nicht: „Ich bin unverwundbar“ – sondern:
„Ich bin verletzt, aber ich bin auf dem Weg zur Heilung – mit Allah.“

10/04/2025

Die Wahl

Gut und Böse sind sowohl aus psychologischer als auch aus islamischer Sicht zwei grundlegende Entscheidungen, die auf dem freien Willen des Individuums beruhen. Psychologisch betrachtet hat der Mensch in seiner Natur sowohl positive als auch negative Neigungen. Welche Seite jedoch überwiegt, hängt von seinem Bewusstsein, seinen moralischen Werten und seiner inneren Disziplin ab. Gutes zu tun wird durch die Entwicklung von Empathie, Mitgefühl und Barmherzigkeit gestärkt, während das Böse oft durch innere Konflikte, Ängste und egoistische Begierden genährt wird.

Im Islam ist der Mensch ein Wesen, das die Fähigkeit besitzt, zwischen Gut und Böse zu wählen. Das Gute wird mit Allahs Barmherzigkeit verbunden, während das Böse als Versuchung des Satans betrachtet wird. Im Koran heißt es: „Wer auch nur das Gewicht eines Stäubchens Gutes tut, wird es sehen; und wer auch nur das Gewicht eines Stäubchens Böses tut, wird es sehen.“ (Sure 99:7-8). Damit wird betont, dass jeder Einzelne für seine eigenen Entscheidungen verantwortlich ist. Im Islam erhebt das Gute die Seele, während das Böse das Herz des Menschen verdunkelt und ihm schadet. Deshalb bewahrt die Wahl des Guten die seelische Gesundheit und führt den Menschen zu innerem Frieden.

Zusammengefasst ist Gutes zu tun sowohl eine Entscheidung als auch eine Verantwortung für das psychische Gleichgewicht und die spirituelle Entwicklung des Menschen. Das Böse hingegen korrumpiert den Einzelnen und die Gesellschaft und macht ihn zu einem Menschen, dem man aus dem Weg gehen sollte. Deshalb sollten wir unsere Wahl mit Bedacht treffen. Möge Allah uns mit guten Menschen zusammenbringen und uns zu den rechtschaffenen Seiner Diener zählen, denen andere begegnen möchten.

Kübra Hülya Arıcı Sorrentino

10/04/2025

Die wahre Veränderung des Menschen besteht darin, sein Innerstes zu erkennen und zu akzeptieren.

Der Ausdruck „Der Mensch verändert sich nicht, er wird sich bewusst“ bedeutet, dass die grundlegenden Eigenschaften des Menschen unverändert bleiben, aber mit der Zeit zunehmend bewusst werden. Carl Jungs „Individuationsprozess“ unterstützt diese Sichtweise – ein Prozess, in dem der Mensch seine verborgenen Seiten entdeckt und so zu Ganzheit gelangt. Auch die Persönlichkeitspsychologie besagt, dass Menschen bestimmte Grundzüge besitzen, die jedoch durch Lebenserfahrungen stärker wahrgenommen werden.

Die Momente, in denen wir glauben, uns „verändert“ zu haben, sind eigentlich Augenblicke des Bewusstwerdens neuer Facetten unseres Selbst. Eigenschaften wie Geduld oder Mut, die bereits in uns vorhanden sind, treten unter passenden Bedingungen zutage. Die wahre Veränderung des Menschen besteht daher darin, sein Innerstes zu erkennen und zu akzeptieren.

Könnte es also sein, dass das, was wir „Veränderung“ nennen, eigentlich eine Steigerung des Bewusstseins ist? Ja!!

Je mehr dieses Bewusstsein wächst, desto mehr wird der Mensch mit sich selbst im Einklang sein und, seine eigene Realität akzeptierend, ein ausgeglicheneres Leben führen.

Kübra Hülya Arıcı Sorrentino

10/04/2025

Das Gebrochene-Herz-Syndrom

Wie viele Herzen hast du gebrochen?

Wir alle wissen, wie sehr uns ein einziges Wort oder eine einzige Geste verletzen kann. Manchmal erleben wir etwas so Schmerzhaftes, dass es uns die Brust zuschnürt und wir das Gefühl haben, nicht mehr atmen zu können. Doch das ist nicht nur ein Gefühl – unser Herz nimmt in diesem Moment tatsächlich Schaden.

Die Wissenschaft hat diesem Phänomen einen Namen gegeben: Das Gebrochene-Herz-Syndrom (Takotsubo-Kardiomyopathie). Wenn wir tiefen Ku**er, extremen Stress oder ein traumatisches Ereignis durchleben, wird unser Herz physisch in Mitleidenschaft gezogen. Der Herzmuskel schwächt sich ab, die Blutgefäße verengen sich – und in manchen Fällen kann das Herz sogar komplett versagen.

Ku**er macht das Herz krank

Ärzte haben herausgefunden, dass das Gebrochene-Herz-Syndrom besonders in folgenden Situationen auftritt:
• Wenn man einen geliebten Menschen verliert,
• Wenn man betrogen oder hintergangen wird,
• Wenn man verletzende Worte hört,
• Wenn man unter starkem Stress steht,
• Wenn man großes Unrecht erfährt.

Ja, unser Herz ist ein Organ – aber es ist nicht nur eine Pumpe. Es reagiert auf unsere Emotionen. Starke Stress- und Trauerhormone belasten das Herz, verengen die Gefäße und können uns ernsthaft krank machen.

Warum unser Prophet (s.a.w.) Sanftmut empfahl

Der Prophet Muhammad (s.a.w.) lehrte uns, mit Menschen freundlich und liebevoll umzugehen:

„Erleichtert und erschwert nicht, verkündet frohe Botschaften und macht den Glauben nicht abschreckend.“ (Buchari, Ilim 11)

In einem anderen Hadith sagt er:

„Allah ist sanftmütig und liebt Sanftmut.“ (Muslim, Birr 77)

Dies ist nicht nur eine moralische Empfehlung, sondern auch eine Regel für unsere Gesundheit. Denn Allah will nicht, dass wir uns gegenseitig verletzen oder krank machen. Ein Grund, warum er uns gebietet, respektvoll miteinander umzugehen, ist dieser: Zerbrich kein Herz – denn es kann tatsächlich brechen.

Ein Herz zu brechen ist, als würde man ein Leben zerstören

Manchmal kann ein einziges Wort, ein Blick oder eine Vernachlässigung so sehr schmerzen, dass ein Mensch daran zerbricht. Bevor wir jemanden verletzen, sollten wir uns fragen:
• Was, wenn meine Worte ihn wirklich krank machen?
• Was, wenn er sich nie wieder erholt?
• Was, wenn dieser Schmerz eine Narbe auf seinem Herzen hinterlässt?

Denn die Wissenschaft zeigt es: Ein gebrochenes Herz ist keine Metapher – es kann tödlich sein.

Deshalb sollten wir freundlich zueinander sein. Freundlichkeit ist nicht nur eine Charaktereigenschaft – sie kann ein Leben retten. Denn ein gebrochenes Herz kann tödlich sein.

Schützt euer Herz.

Kübra Hülya Arıcı Sorrentino

10/04/2025

Die psychologischen Schäden der Ernährung durch Drama: Und wie geht es dir eigentlich?
Kübra Hülya Arıcı Sorrentino

Der menschliche Geist funktioniert als eine Maschine auf Sinnsuche. Es kann heilend sein, in Schmerz, Enttäuschung und Mangel einen Sinn zu entdecken. Doch für manche Menschen wird das Drama nicht nur zu einer vorübergehenden Bedeutung, sondern zu einem Lebensstil. Das, was wir als „sich vom Drama ernähren“ bezeichnen, beschreibt die Tendenz, bewusst in schmerzhaften Geschichten zu verweilen. Dahinter steckt meist ein Bedürfnis nach Gesehenwerden, nach Anerkennung und ein Versuch, die Kontrolle nicht zu verlieren.

Drama verschafft Sichtbarkeit. Zu sagen: „Schaut, was ich alles durchgemacht habe“, wird zu einem Mittel, um sich wertvoll zu fühlen. Doch dieses Wertgefühl ist nicht gesund – denn Drama baut kein Selbstwertgefühl auf, es zersetzt es. Der Mensch ist nicht die Summe seines Schmerzes, aber je mehr er dramatisiert, desto mehr identifiziert er sich mit diesem Schmerz. Und das führt psychologisch zur Entwicklung einer sogenannten Opferidentität.

Diese Opferidentität macht den Menschen passiv. Das Leben wird als Gegner gesehen, Eigenverantwortung wird abgelehnt. Alles ist die Schuld äußerer Umstände. Das stellt ein ernsthaftes Hindernis für die persönliche Entwicklung dar. Mit der Zeit beginnt die Person, lösungsfern und problemorientiert zu denken. Dies wiederum bereitet den Boden für psychische Erkrankungen wie Depressionen und Angststörungen.

Ein Beispiel: Elifs Geschichte

Elif ist 28 Jahre alt und eine erfolgreiche Grafikdesignerin. In ihrem Umfeld ist sie bekannt als „sehr emotional“ und „eine, die alles intensiv erlebt“. Bei jedem Treffen mit Freund:innen erzählt sie von toxischen Beziehungen, von Kränkungen innerhalb ihrer Familie und davon, wie sehr sie im Job missverstanden wird. Andere bewundern sie dafür, wie stark sie trotz allem geblieben ist – und je öfter Elif das hört, desto mehr erzählt sie.

Was Elif aber nicht erkennt: Jede Wiederholung reißt die Wunde neu auf. Ihr Geist will keine Lösung, sondern Wiederholung. Denn das Drama bringt ihr Aufmerksamkeit. Wenn ihr Leben mal ruhig verläuft, wird sie unruhig. „So viel Ruhe ist nichts für mich“, sagt sie. Denn Frieden macht sie unsichtbar. Doch um gesehen zu werden, muss man nicht leiden.

Elifs Erlebnisse waren real, ja. Aber sie am Leben zu halten, untergrub ihren inneren Heilungsprozess. Als sie mit einer Therapie begann, erkannte sie zum ersten Mal: „Wenn ich leide, bekomme ich mehr Aufmerksamkeit. Ich habe Angst, allein zu sein, wenn ich glücklich bin.“ Diese Erkenntnis war ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu sich selbst.

Sich vom Drama zu ernähren ist eine Form der Abhängigkeit. Und wie jede Abhängigkeit macht sie am Ende einsam, erschöpft und leer. Der Mensch wächst nicht, indem er sich an seine dramatischen Geschichten klammert – sondern indem er sich von ihnen verabschiedet. Denn wahre Stärke bedeutet, den Mut zu haben, zu heilen.

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