21/12/2023
☆ Wintersonnenwende 2023 ☆ Infos dazu 👇
Genau am 22.12. um 4.27 MEZ beginnt der astronomische Winter auf der nördlichen Hemisphäre.
Aber ihr wisst, die Natur und Magie wirken in Zyklen, nicht nach der Uhr 😘
)O( WINTERSONNENWENDE )O(
Start in die Rauhnächte, oder doch nicht?
Wenn die Nacht am längsten ist und die Dunkelheit ihren rechtmäßigen Platz einnimmt, schenkt sie uns die Möglichkeit unser Seelenlicht zu finden, zu entfachen und in die Welt zu leuchten. In dieser finstersten Stunde mögen wir erkennen, dass der Zyklus des Lebens immer auch Hoffnung bedeutet.
Du meine Güte ... was ist denn in diesem Jahr los? Die Berichte zu den Rauhnächten überschlagen sich ja förmlich. Schön, dass so viele Menschen zurückfinden, dass die damit verbundenen Rituale Halt und Hoffnung schenken. Doch hat die Sache auch einen Haken. Wenn etwas zum Trend erkoren wird, weil damit Absichten verbunden sind, wird die Tradition entkräftet und das Wissen verwässert. Die alten Rituale verlieren ihre Macht und werden zu Geschichten, die irgendwann niemand mehr glaubt. Der Glaube aber ist ein Werkzeug zur Transformation der Welt. Jedes Gebet und jede Opfergabe hat Einfluss auf die Wirklichkeit, wenn diese aus tiefsten Herzen kommen.
Ja mit den Rauhnächten ist es nicht ganz so einfach. Ihr Mythos ist unbequem, handelt von Abschied, Loslassen und vor allem vom Sterben ... Themen die allzu gern verbannt werden.
Mit der eisigen Dunkelnacht heute beginnt der Winter, der mit seinem launischen Heer von Dämonen (Dämon bedeutet lediglich 'nicht menschlich' und nicht generell böse) übers Land zieht. Die 12 Nächte gehören der Wilden Jagd, Gott Wotan und Frau Holle ... im Gefolge die ruhelosen Seelen von Geistern und Göttern.
Frau Holle ist hier auch das beste Beispiel für eine entmachtete Muttergöttin, die im grimmschen Märchen ihrer einstigen Größe und Wertigkeit beraubt wurde. Sanft sollte sie sein, gerecht im Sinne, was die Menschen darunter verstehen. Götter sehen das nämlich meist ganz anders.
Sie ist die Seele des Winters, zornig und aufbrausend. Sie richtet über alle, die nicht vorgesorgt haben und bringt Krankheiten und Tod. Das ist aber nur ein Aspekt, denn ebenso schickt sie die Seelen auf die Erde zurück und beschützt die Kinder, die Schwangeren und Mütter. Sie sorgt für das Leben auf der Erde. Was sie nimmt, gibt sie ausgleichend wieder zurück, ein einzig ewiger Kreislauf. Und sie macht das Wetter, nicht nur im Winter.
Dieser oder einer, ihr entsprechenden Göttin ist die schwarze Nacht, die Mutternacht geweiht. Denn durch den Schoß der Mutter, (die Höhle, der Brunnen oder Kessel) kommt das Leben und das Licht auf die Erde zurück. Nachdem wir die dunkelste Nacht überstanden haben, werden die Tage allmählich wieder länger und lichter. Das Leben in der Erde sammelt bereits Kräfte für einen Neubeginn.
Darauf folgen die Rauhnächte, 12 an der Zahl auf magische Weise. Weil Kalender keine zuverlässige Quelle zur Datierung der ewigen Kreisläufe boten, richteten sich die alten Völker nach dem Himmel, dem Lauf von Sonne, Mond und den Sternen. Wer sich mit der ursprünglichen, erschaffenden Magie verbinden möchte, für den beginnen die Rauhnächte nach der Wintersonnenwende.
In den Traditionen, die wir tatsächlich mit dem eigenen Erleben zurückverfolgen können, sind die Rauhnächte die Zeit zwischen Weihnachten und Dreikönigstag. Meine Vorfahren haben es so gehandhabt und ich trete ihr Erbe an wenn ich mich mit ihren Bräuchen verbinde. Darum beginne ich ab Weihnachten. Das hat für mich auch ganz praktische Gründe, erst dann sind alle Vorbereitungen abgeschlossen und ich komme in die Ruhe um Botschaften zu deuten und habe auch mehr Muße zum Träumen, Räuchern, Orakeln und Zukunft weben. Ich verbinde mich auf diese Weise mit meinen Ahnen, spüre ihr Wirken durch mich und vertraue auf ihr Geleit.
Zum genauen Start und Verlauf muss man sich überhaupt keinen Druck machen. Es heißt im Nordischen nicht umsonst Yuletide, es ist eine Zeitspanne, eine Phase. Das Portal öffnete sich bereits, die Schleier sind gelüftet, die Welten begegnen sich und es findet ein reger Austausch der Energien statt. Magie ist fließend und kann nicht fixiert werden.
Das ist vielleicht auch der Grund warum Weihnachten so besonders ist, für uns alle und fernab der christlichen Interpretation.
Kinder können es noch deutlich fühlen.
Es hat nichts von seinem Zauber verloren, unter all dem Lametta leuchtet das Licht heller denn je. Ohne den ganzen Kommerz-Klamauk sind wir dem Geist der Weihnacht viel näher ... und uns selbst.
Darum geben wir der Dunkelheit heute Wertschätzung ... gehen mutig durch sie hindurch ... lassen alles, was uns am Wachstum hindert zurück und begrüßen das Licht.
In meinem Feuer brennen Beifuß, Schafgarbe, Rainfarn und Dost ... der Rauch steigt in den Nachthimmel, begrüßt den Winter und ich wünsche mir Frieden und Freude, Lachen und Leichtigkeit ... eine gute Nacht und magische Träume für uns alle.
Und noch etwas gibt mir Hoffnung, bei unseren Schwestern und Brüdern der südlichen Hemisphäre beginnt heute der Sommer. Wenn der Winter auch noch so kalt und dunkel ist, es gibt auf der Erde immer einen Ort wo Sommer ist.