28/05/2025
Buddy ♥️
26.11.2020 - 18.05.2025
Lange habe ich überlegt, ob ich was schreiben soll. Oder die Kommentarfunktion deaktivieren soll. Oder mir eine andere Geschichte ausdenken soll. Aber hier kommt die Wahrheit und wenn der sh*tstorm kommen sollte, dann ist es eben so:
Wir haben gekämpft. Buddy hat gekämpft. Und das in letzter Zeit täglich. Durch den Alltag, durch die Welt und die Geräusche. Immer mehr hatte ich das Gefühl, dass es schlimmer statt besser wird. Ihm der Himmel auf den Kopf fällt. Flugzeuge, Kirchenglocken, Autos, Alltagsgeräusche, Wetterumschwung (auch ohne Gewitter). Es gab Tage, an denen hat es Buddy nicht mehr aus dem Haus geschafft, nicht über die Straße. Manchmal war er so müde, dass er nicht fressen konnte. Und nach einem langen Spaziergang am Morgen, konnte er manchmal erst wieder 24 Stunden später aufstehen. Die Welt war für Buddy nur noch kurze Augenblicke gut. Die Erholungsphasen wurden länger, die Zündschnur kürzer.
Wir haben viele, nein alle, Optionen in Gedanken durchgespielt. Tierheim? Gnadenhof? Irgendwo ein Platz im Nirgendwo? Aber ich konnte es nicht und ich glaube Buddy wollte auch nicht woanders hin. Und seine Probleme hätte er mitgenommen. Egal wohin.
Die Vorstellung mein Bub liegt nicht mehr bei mir im Bett, sondern in einem Zwinger, war unerträglich. Buddy, der Schmusebär, der mich genauso geliebt hat wie ich ihn. Und es immer noch tue! Ich weiß, dass ich sein wichtigster Mensch war. Und genau das hat meine Entscheidung auch so schwer gemacht. Aber ich habe mich dafür entschieden ihm weiteres Leid zu ersparen. Damit er von oben Gewitter sieht und mit Melna an Silvester das Feuerwerk vom Himmel sehen kann. Ohne Angst, ohne Panik.
Der Gedanke musste reifen. Und ich wollte es nicht wahrhaben. Aber als es in Interlaken zu dem schrecklichen Vorfall kam, war klar: es geht nicht mehr. Für niemanden.
Auf einem Spaziergang, der bislang so ruhig und friedlich war, dass ich Maulkorb und Leine weggemacht habe, kam es zu Schüssen von einem Militärübungsplatz. Von dem wusste ich nix, sonst wären wir dort gar nicht erst gelaufen. Buddy rannte davon, hat sich in einem Restaurant verkrochen. Und als der Wirt ihn anleinte und wegziehen wollte, kam es zu 3 Bisswunden in Oberarm, Hüfte und Schenkel.
Ich mache weder dem Wirt noch Buddy einen Vorwurf. Der Mann wollte helfen, Buddy wollte seine Ruhe.
Aber so kam das für mich unausweichliche und die Entscheidung wurde gefällt.
Meine schwerste, die ich bislang in meinem Leben getroffen habe. Und es geht mir seitdem mies.
Buddy, ich hoffe du weißt, dass ich es für dich getan habe. Ich vermisse dich so sehr. Ich hab mir bis zum letzten Moment gewünscht, dass ich dir die Angst nehmen kann. Aber ich konnte es nicht. Ich hoffe du bist dennoch mit all den schönen Erinnerungen gegangen, an unsere gemeinsame Zeit. Ich hätte dir so gerne noch mehr von der Welt gezeigt. Aber für den Moment ging nicht mehr.
Ich trage deine Narben mit Stolz, dich für immer in meinem Herzen. Es war mir eine Ehre, dich kennengelernt zu haben.
Danke, dass du mich fast 2 Jahre begleitet hast! Mach es gut mein Buddy-Bub ♥️