Stadtarchiv Lüneburg

Stadtarchiv Lüneburg Das Stadtarchiv der Hansestadt Lüneburg.

Es ist fast geschafft:Mit tatkräftiger Unterstützung von Geflüchteten wurden 66 der 84 im Stadtarchiv verwahrten Adressb...
22/08/2025

Es ist fast geschafft:
Mit tatkräftiger Unterstützung von Geflüchteten wurden 66 der 84 im Stadtarchiv verwahrten Adressbücher digitalisiert, darunter auch das erste aus dem Jahr 1860. Sie sind ein unverzichtbares und viel genutztes Hilfsmittel in unserer täglichen Arbeit und eine wahre Fundgrube zur jüngeren Stadtgeschichte. Das Lüneburger Geschäftsleben wird darin hervorragend dokumentiert, nicht zuletzt wegen der teils sehr aufwändig gestalteten Werbeanzeigen. Außerdem gibt es einen "Amtlichen Teil", der Auskunft über Ämter und Behörden gibt.

Mit Hilfe einer speziellen Software ist es möglich, die in Frakturschrift gedruckten Adressbücher nach Namen zu durchsuchen. Dies könnt Ihr ganz bequem von zu Hause aus erledigen. Mit diesem Link gelangt Ihr zu den Adressbüchern: www.stadtarchiv-lueneburg.findbuch.net/php/main.php -5-1.

Nachdem die Stadt im Jahr 1555 die Kirche und das Kloster der Franziskaner am heutigen Marienplatz übernommen hatte, wur...
15/08/2025

Nachdem die Stadt im Jahr 1555 die Kirche und das Kloster der Franziskaner am heutigen Marienplatz übernommen hatte, wurden einige Gebäude abgerissen, andere neu genutzt. Ab 1675 richtete man ein Werkhaus ein, in dem etwa 70 „Bettler“ arbeiten sollten. 1679 erließ der Rat eine Ordnung für das Werkhaus, in dem fortan auch Arme und Waisen untergebracht wurden. Um 1700 wurde anstelle eines Klosterflügels ein neues „Zuchthaus“ erbaut. Ab Mitte des 18. Jahrhunderts richteten Unternehmer Manufakturen ein, in denen die Bewohner arbeiteten. 1757 wandelten die französischen Besatzer die Anstalt zeitweise in ein Hospital um. Danach lebten bis Mitte des 19. Jahrhunderts auch Personen mit „Verstandesschwäche“ im Werkhaus, für deren Unterhalt die Angehörigen aufkamen.
Nach dem Ersten Weltkrieg reichte der Gebäudekomplex nicht mehr aus, um alle Bedürftigen im Versorgungsheim unterstützen zu können. Sie wurden deshalb nach und nach in anderen Einrichtungen untergebracht. Die frei gewordenen Räume übernahmen das Wohlfahrtsamt und die über Jahrhunderte nur im Obergeschoss untergebrachte Ratsbücherei.

Gastbeitrag von Dr. Uta Reinhardt



Bild 1: Einfahrt zum Innenhof des Armenhauses auf dem Klosterhof, um 1915. Urheber: unbekannt

Bild 2: Lageplan des städtischen Armenhauses, der Klosterhofwohnungen und der Stadtbibliothek, 1917. Urheber: Richard Kampf

Bild 3: Grundriss vom Erdgeschoss des Armenhauses, 1912. Urheber: Fritz Bicher

Er war zwei Meter groß, grün gestrichen und hatte ein gelbes Blinklicht. In einer Zeit, als nur wenige Haushalte ein eig...
08/08/2025

Er war zwei Meter groß, grün gestrichen und hatte ein gelbes Blinklicht.
In einer Zeit, als nur wenige Haushalte ein eigenes Telefon hatten, war die Notrufsäule eine schnelle Möglichkeit, um Notfälle zu melden. Durch das Drücken eines Hebels wurde man über eine Gegensprechanlage direkt mit der Polizeiwache verbunden.
In Lüneburg wurden die ersten „eisernen Schutzmänner“ 1961 an der Erbstorfer Landstraße Höhe Moorweg und an der damaligen Uelzener Straße (heute Willy-Brandt-Straße) Ecke Scharnhorststraße aufgestellt. Bis 1968 wurden im Stadtgebiet drei weitere Notrufsäulen platziert.
Nach der Einführung der Notrufnummern 110 und 112 im Jahr 1975 verschwanden diese Säulen nach und nach aus dem Stadtbild.



Foto: Notrufsäule der Polizei in der Dahlenburger Landstraße, 1975. Urheber: Josef Makovec.

Die ehemalige Reithalle der Ritterakademie Am Graalwall 12 wurde Ende des 18. Jahrhunderts errichtet und diente ursprüng...
01/08/2025

Die ehemalige Reithalle der Ritterakademie Am Graalwall 12 wurde Ende des 18. Jahrhunderts errichtet und diente ursprünglich zum Reitunterricht Adliger. Trotz ihres Verkaufs 1857 an die königliche Kriegsverwaltung behielt sie ihre Funktion lange bei. Von 1937 bis Kriegsende wurde sie auch als Garage für einen Streifenwagen der Polizei und einen Regierungsdienstwagen genutzt, nach Kriegsende als Autowerkstatt und ab Mitte 1950 wurde sie zu einem Kino für 680 Personen umgebaut.
Am 1. Weihnachtstag 1950 wurde das Capitol-Kino eröffnet mit der ‚zauberhaften Farbfilm-Operette‘ „Schwarzwaldmädel“, dargestellt von Sonja Ziemann; mit von der Partie als ihr Verehrer der ‚meistgeküsste Mann des deutschen Films‘, der Österreicher Rudolf Prack. So berichtete die Landeszeitung.
Das Kino schloss 1970, es folgte die Nutzung als kommunales Rechenzentrum. Ab 2010 bis 2020 diente die Halle als Spielstätte für die musikalische 1st-Class-Session.



Bild 1: Die Reithalle (links) auf einer Stadtansicht von Raphael Peters, 1880.

Bild 2: Aufnahme vom Turm von St. Michaelis Richtung Nordwesten, 1943/44. Urheber unbekannt

Bild 3: Capitol Am Graalwall, um 1952. Foto: Hildegard Garbade

Bild 4: Luftaufnahme von Silvester Dammann, 1985.

„Seeluft“ mitten in Lüneburg: Das sanierte Gradierwerk im  Kurpark von 1907 wird planmäßig im Spätsommer wieder in Betri...
25/07/2025

„Seeluft“ mitten in Lüneburg: Das sanierte Gradierwerk im Kurpark von 1907 wird planmäßig im Spätsommer wieder in Betrieb gehen. Das Foto zeigt die 1927 fertiggestellte nördliche Erweiterung des Gradierwerks. Es wurde Ende der 1920er Jahre von einem bisher unbekannten Fotografen aufgenommen.

Bei unserer Arbeit in der Restaurierungswerkstatt stoßen wir hin und wieder auf interessante Altreparaturen. In diesem F...
18/07/2025

Bei unserer Arbeit in der Restaurierungswerkstatt stoßen wir hin und wieder auf interessante Altreparaturen. In diesem Fall handelt es sich um ein theologisches Handbuch aus dem Jahr 1787. Die laienhafte Reparatur an der typischen Schwachstelle eines Buches, dem Falz, besteht aus Lederstreifen, die an den Vorderdeckel und den Rücken grob angenäht oder genagelt wurden.

Da diese Altreparaturen zur Objektgeschichte gehören, werden wir nur tätig, wenn sie das Objekt schädigen würden.

Von 1548 bis 1898 Brauhaus in Lüneburg: das Haus Am Sande 1/2. Nach verschiedenen Umnutzungen seit 70 Jahren Hauptsitz d...
11/07/2025

Von 1548 bis 1898 Brauhaus in Lüneburg: das Haus Am Sande 1/2. Nach verschiedenen Umnutzungen seit 70 Jahren Hauptsitz der IHK Lüneburg-Wolfsburg. Aktuell finden Umbauten und Erweiterungen zu einem zeitgemäßen Dienstleistungs- und Veranstaltungsgebäude statt.

Das Bild wurde 1895 von Eduard Lühr aufgenommen.

Damals gab es das „Spezialhaus Kreplin“, die Passage „Bäcker 8“ und Glaskästen in der Fußgängerzone.Erinnert Ihr Euch no...
04/07/2025

Damals gab es das „Spezialhaus Kreplin“, die Passage „Bäcker 8“ und Glaskästen in der Fußgängerzone.

Erinnert Ihr Euch noch?

Kreplin wurde Ende 1989 geschlossen, die Vitrinen im Dezember 1993 abmontiert. Die Bäcker 8-Passage hatte seit 1983 Läden und Gastronomie auf drei Etagen, 1999 war Schluss, die Passage hatte immer weniger Kunden. Im Folgejahr wurde die erste Einkaufspassage Lüneburgs zu einem Modegeschäft umgebaut.



Bild 1: Die Große Bäckerstraße Nr. 8 und 8a um 1985. Urheber: Josef Makovec.

Wegen der unhaltbaren Zustände bei Sektionen und Totenschauen in den Häusern der Totenträger ersuchten 1724 die Lüneburg...
27/06/2025

Wegen der unhaltbaren Zustände bei Sektionen und Totenschauen in den Häusern der Totenträger ersuchten 1724 die Lüneburger Stadtärzte bei der Kämmerei um geeignete Räume. Zunächst wurden Räumlichkeiten des Werkhauses am Klosterhof (heute: Ratsbücherei) dafür zur Verfügung gestellt. In den Jahren 1752 bis 1755 kam es zum Ausbau der ersten Etage des Sülztores zu einer Anatomiekammer. Notwendige chirurgische Instrumente wurden bei einem Instrumentenmacher in Berlin besorgt. Die Sektionen von Hingerichteten und verstorbenen Gefangenen sollten der Ausbildung der Chirurgen und der Hebammen dienen und waren teilweise öffentlich. Mit dem Abriss des Sülztores 1800 endete auch die Geschichte des „Anatomischen Theaters“ in Lüneburg.

Gastbeitrag von Dr. Uta Reinhardt



Bild 1: Eintrittskarte zu einer anatomischen Vorführung mit lateinischem Text, 1731 (Übersetzung: Wer sich selbst erkennen will, sucht nicht Außen, sondern findet in sich selbst die Erkenntnis. Die Dinge, die der Schöpfer geschaffen hat, sind weder beschämend noch abscheulich. Wer die Ärgernisse der Keuschen annimmt, ist selbst schuld.)

Bild 2: Sektionsbericht, 1739.

Bild 3: Das Sülztor, dahinter die Lambertikirche, 1729. Stich von F. B. Werner Siles

Vor 100 Jahren verstarb die Lüneburger Kammer- und Hofopernsängerin Charlotte Huhn. Sie wurde am 15. September 1865 gebo...
20/06/2025

Vor 100 Jahren verstarb die Lüneburger Kammer- und Hofopernsängerin Charlotte Huhn. Sie wurde am 15. September 1865 geboren und fiel bereits als Schülerin durch ihr besonderes Gesangstalent auf. Ihr Studium am Konservatorium für Musik in Köln schloss sie 1885 mit Bestnoten ab. Sie trat in Leipzig, Kiel, Rotterdam und im New Yorker Metropolitan Opera House auf. Nach einigen Jahren am Dresdner Hoftheater ging sie 1903 an die Münchener Hofoper. Ab 1906 widmete sie sich hauptsächlich der Ausbildung junger Talente. Sie heiratete nie, adoptierte jedoch einen ihrer Lieblingsschüler. Nach einigen Schicksalsschlägen zog es sie in die Heimat zurück. Am 15. Juni 1925 verstarb sie in Hamburg an den Folgen einer missglückten Stimmbandoperation. An ihrem Geburtshaus in der Grapengießerstraße 27 erinnert heute eine Gedenktafel an sie, zudem wurde eine Straße nach ihr benannt. Sie wurde auf dem Michaelisfriedhof beigesetzt, wo noch heute ihr Grabstein steht.

Wer mehr über Charlotte Huhn erfahren möchte, kann sich ihren Nachlass im Lesesaal ansehen. Tonaufnahmen liegen uns leider nicht vor.



Bild 1: Charlotte Huhn in der Rolle der "Ortrud" aus der Oper "Lohengrin" von Richard Wagner, 1890. Urheber: Wilhelm

Bild 2: Charlotte Huhn, undatiert. Urheber: unbekannt.

Bild 3: Geburtshaus von Charlotte Huhn, Grapengießerstraße 27, 1989. Urheber: unbekannt.

Nach den verheerenden Bombenangriffen auf Lübeck, Rostock und Köln wurde im Herbst 1942 auf dem Marienplatz in Lüneburg ...
13/06/2025

Nach den verheerenden Bombenangriffen auf Lübeck, Rostock und Köln wurde im Herbst 1942 auf dem Marienplatz in Lüneburg durch den Einsatz von Zwangsarbeitern ein Löschwasserbecken errichtet. Es sollte wie das Becken Am Sande den Schutz der Altstadt nach Bombenangriffen verbessern. Im Juli 1948 war es wieder zugeschüttet und auf dem Marienplatz fand der Wochenmarkt statt, weil der Marktplatz vor dem Rathaus als Parkplatz für britische Fahrzeuge genutzt wurde.



Bild 1: Bauarbeiten am Löschwasserbecken auf dem Marienplatz, Blick Richtung Am Ochsenmarkt, 1942. Urheberschaft: unbekannt.

Bild 2: Umzäuntes Löschwasserbecken auf dem Marienplatz, Blick Richtung Egersdorffstraße, 1943/1944. Urheberschaft: unbekannt.

Stadt im WandelVom Handelsort zur Gastromeile: Am Stintmarkt.   Bild 1: Um 1900 landen die Ewer am Stintmarkt ihre Fisch...
06/06/2025

Stadt im Wandel

Vom Handelsort zur Gastromeile: Am Stintmarkt.



Bild 1: Um 1900 landen die Ewer am Stintmarkt ihre Fischladung an und die Fischer trocknen ihre aufgespannten Netze. Urheberschaft: unbekannt.

Bild 2: „Der Stint" – Lüneburgs Gastromeile im September 2023. Urheber: Werner Waschke.

Adresse

Wallstraße 4
Lüneburg
21335

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Mittwoch 09:00 - 16:00
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