17/02/2022
VITAMIN B12
Es gehört zur Gruppe der Cobalamine und spielt eine wichtige Rolle bei der Zellteilung, der Blutbildung, der Herstellung von DNA und der Funktion unseres Nervensystems.
Der essenzielle Nährstoff wird weder von Menschen, noch von Tieren oder Pflanzen hergestellt. Sondern von Mikroorganismen, die hauptsächlich im Erdboden und im Darm von Tieren vorkommen.
WO BEKOMMEN TIERE IHR B12 HER?
Einige Tierarten decken ihren Vitamin B12-Bedarf ganz oder teilweise über die Eigensynthese der Darmflora (also der Mikroorganismen in ihrem Darm). Auch der Mensch synthetisiert Cobalamin, wenn er einen gesunden Darm hat. Dieser Prozess findet im Dickdarm statt, aufgenommen werden kann das Vitamin aber nur im Dünndarm. Das produzierte Vitamin B12 wird also ungenutzt mit dem Stuhl ausgeschieden. Aus diesem Grund sind wir über die Zufuhr über die Nahrung angewiesen.
Andere Tierarten sind ebenfalls von einer äußeren Aufnahme abhängig. Mit den Pflanzen, die sie fressen, nehmen sie die nötigen Mikroorganismen aus der Erde auf. Das hat der Mensch früher auch so gemacht, indem er ungewaschenes und mit Mikroorganismen „verschmutztes“ Obst und Gemüse gegessen und aus Bächen getrunken hat, in denen die entsprechenden Bakterien vorkamen.
Unser Wasser ist heutzutage aufbereitet und unsere Nahrungsmittel entkeimt.
Zum Glück, denn so werden auch Seuchen wie Cholera verhindert.
Es bedeutet aber auch, dass wir in einer so sterilen Umwelt leben, dass wir mit den B12 bildenden Mikroorganismen fast gar nicht mehr in Kontakt kommen.
Mischköstler nehmen Vitamin B12 über tierische Nahrungsmittel zu sich. Besonders Innereien wie Rinderleber enthalten einen hohen Anteil des Nährstoffs (65 mcg/100g). Hier ist vielleicht interessant zu wissen, dass vielen Tierarten in der Massentierhaltung B12 ins Futter gemischt wird, da sie mit echter Erde und den darin lebenden Mikroorganismen gar nicht in Berührung kommen.
Immer wieder liest man aber auch von pflanzlichen Lebensmittel, die Vitamin B12 enthalten sollen. Hierzu gehören bestimmte Knollen- und Wurzelgemüse, fermentierte Lebensmittel wie Sauerkraut, Miso und Tempeh, bestimmte Gräser wie Gerstengras und auch einige Algensorten wie Spirulina.
Es liegen jedoch noch keine Ernährungsstudien über die tatsächliche Nutzbarkeit des enthaltenen Vitamin B12 vor und nach heutigem Kenntnisstand dienen sie nicht als verlässliche Quellen. Solange nicht belegt ist, dass sie einen signifikanten Beitrag zur Vitamin B12-Versorgung leisten,
Es gibt Menschen, die behaupten, dass solche Studien absichtlich verhindert werden.
Denn wenn man beweisen würde, dass pflanzliche Vitamin B12-Quellen verlässlich wären, würde die Pharmaindustrie einen starken Profiteinbruch erleiden.
An dieser Kritik könnte etwas dran sein, und eine Studie, die eine Sicherstellung einer bedarfsgerechten Vitamin B12-Versorgung durch Algen & Co bestätigt, wäre erfreulich.
Und da die Folgen einer Unterversorgung zu schwerwiegen sind, um ausschließen die genannten Lebensmittel als einzige Quelle zu nehmen, ist eine zusätzliche Vitamin B12 Versorgung ist zu empfehlen, um irreversible neurologische Schäden zu vermeiden.
Ein beginnender Mangel an Vitamin B12 zeigt sich in unspezifischen Symptomen wie Erschöpfung oder Konzentrationsstörungen und bleibt deshalb oft unerkannt. Kribbeln und ein Kältegefühl an Händen und Füßen können weitere erste Mangelsymptome sein.
Da B12 zu den sogenannten Speichervitaminen gehört, werden spezifische Symptome erst bei einem ausgeprägten Mangel deutlich. Da das Vitamin wichtig für das Nervensystem ist, kann ein fortgeschrittener Mangel zu bleibenden neurologischen Störungen von Demenz bis hin zu Lähmungen führen. Außerdem baut Vitamin B12 zusammen mit B6 und Folsäure das giftige Homocystein in unserem Körper ab. Bei einem B12-Mangel steigt der Homocysteinspiegel im Blut, was die Blutgefäßwände schädigt und zu Arteriosklerose führen kann.
NICHT NUR VEGANER SIND BETROFFEN...
Ein B12-Mangel ist nicht nur ein Problem für vegan lebende Menschen, auch Allesesser sind anfällig dafür. Der Konsum von Tierprodukten kann sich nämlich negativ auf die Gesundheit des Verdauungstrakts auswirken und somit die Aufnahmefähigkeit von B12 hemmen.
Auch die Einnahme bestimmter Medikamente wie z.B. Säureblocker bei Sodbrennen fördern die Entstehung eines B12-Mangels. Denn durch die Hemmung der Magensäure-Bildung wird auch die Produktion des sogenannten Intrinsic Factors gehemmt - ein für die Vitamin-B12-Aufnahme wesentliches Protein in der Magenschleimhaut. Da die Magensaft-Produktion im Alter nachlässt, sind auch viele ältere Menschen unabhängig von ihrer Ernährungsform- von einem B12-Mangel betroffen.
WOMIT SUPPLEMENTIEREN?
Einige pflanzliche Lebensmittel wie Pflanzenmilchprodukte, fertige Müslimischungen oder Hefeflocken sind mit B12 angereichert. Die zugesetzten Mengen sind aber so gering, dass man seinen Bedarf nicht damit decken kann. Du solltest als Veganer also auf jeden Fall ein B12-Supplement zu dir nehmen.
Bei einem gesunden Magen können über ein bestimmtes Transportprotein pro Einnahme nur ca. 1,5 bis 2 mcg Vitamin B12 aufgenommen werden. Viele Präparate enthalten sehr hohe Dosen (zwischen 500 und 2000 mcg), um diesen sogenannten Intrinsic Factor zu umgehen und durch freie Diffundierung eine genügend hohe Aufnahme sicherzustellen
Eine schädliche Überdosierung von B12 ist i.d.R. nicht zu befürchten, da das Vitamin wasserlöslich ist, und zu viel aufgenommene Mengen mit dem Urin ausgeschieden werden.
Da die synthetische Form geringe Mengen des Gifts Cyanid enthält, bevorzugen einige Menschen die natürlichen BIO-VERFÜGBAREN Formen....