
07/12/2024
In meiner therapeutischen Praxis ist es für meine Klientinnen zentral, mit sich und ihrem inneren Erleben in den Kontakt zu kommen.
Das bedeutet oftmals auch, lange vermiedene Inhalte (Gedanken, Gefühle, Körper, Sensationen) langsam und in gut aus haltbaren Dosen wieder zu spüren.
Dabei erlebe ich es sehr oft, dass dieses Spüren eine unglaubliche Kraft hat.
Die Erfahrung, dass ich ein schweres & schwer aushaltbares, lange vermiedenes Gefühl aushalten und fühlen kann, setzt nicht nur eine Erfahrung von tief-gehender Entlastung frei.
Sondern auch dem Erleben von Handlungsmacht und Kontrolle.
Denn viele Menschen, die ich begleiten darf, „müssen“ ihr Leben oftmals so gestalten, dass sie vor ihrem inneren Erleben – also vor allen Dingen vor ihren Gefühlen – flüchten.
Weil sie so überfordernd und überwältigend erscheinen.
Eben als nicht-aushaltbar.
Um dieses Vermeiden zu realisieren, vermeiden sie auch Situationen, Begegnungen, Orte, Menschen.
Und reduzieren dadurch sich und ihr Leben.
Worunter sie irgendwann leiden.
Diesen Kreislauf zu durchbrechen ist unglaublich befreiend und setzt Heilungskreisläufe in Gang.
Oder sagen wir besser: Integration.
Ein Gefühl muss nicht mehr vermieden werden, sondern wird in das eigene Erleben und die eigenen Möglichkeiten unangenehmes zu bewältigen integriert.
Es berührt mich jedes Mal aufs Neue, solche inneren Bewegungen miterleben und bezeugen zu dürfen!
Alles Liebe, Bea