HPP-Ok Heilpraktikerschule Ludwigsburg für Psychotherapie

HPP-Ok Heilpraktikerschule Ludwigsburg für Psychotherapie Lernfreude und Praxisbezug. Unter diesem Motto lernen wir.

Heilpraktiker leisten wertvolle Beiträge im Gesundheitswesen für Menschen, die mit der kassenärztlichen Versorgung unzufrieden sind oder alternative Methoden bevorzugen. Wer Heilpraktiker (Psychotherapie) werden möchte, muss eine staatliche Prüfung am Gesundheitsamt ablegen und sich ständig weiterbilden. HPP-OK bietet dazu Grundkurse, Prüfungskurse, Therapiekurse sowie individuelle Beratung und Supervision an.

Zugegeben, dieser Post darf als etwas grenzwertig angesehen werden: Es ist ein Versuch, mir vorzustellen, was ARFID an p...
29/08/2025

Zugegeben, dieser Post darf als etwas grenzwertig angesehen werden: Es ist ein Versuch, mir vorzustellen, was ARFID an praktisch bedeuten könnte. Frei übersetzt aus Harry&Sally (ein ziemlich alter Streifen): „Ich hätte gerne den Chefsalat, bitte, Öl und Essig separat, und den Apple Pie à la mode. Aber ich möchte, dass der Kuchen erhitzt wird, und ich möchte nicht das Eis oben drauf, ich möchte es auf der Seite. Und ich hätte gerne Erdbeeren statt Vanille, wenn Sie die haben. Wenn nicht, dann kein Eis – nur Schlagsahne, aber nur, wenn sie echt ist; wenn sie aus der Sprühdose ist, dann nichts.“

Wenn man sich dies im Kontext einer privaten Einladung vorstellt, schwierig. Andererseits, aufgrund diverser Nahrungsmittelunverträglichkeiten informieren manche Leute sogar ungefragt vorab, was es zu essen geben wird, und vor allem, mit welchen Zutaten. Das scheint für manche hilfreich. Leider sind viele Restaurants von dieser Transparenz weit entfernt. Und, wie man so schon sagt: „Die größte Überraschung ist, wenn es keine Überraschungen gibt.“

Übrigens findet man weitere spannende Informationen zur „Störung mit Vermeidung oder Einschränkung der Nahrungsaufnahme” auf den Seiten der Fachgesellschaft für Ernährungstherapie und Prävention (FET) e.V. (https://fet-ev.eu/kurzprofil/arfid-krankheitsbild/). Dort werden eine akute, eine chronische, eine emotionale und eine somatische Form unterschieden. Andere Quellen sind die MSD Manuals und manche Seiten von Krankenkassen.

Die zusätzlichen Informationen in der ICD-11 zur vermeidend-restriktiven Nahrungsaufnahmestörung (ARFID) sind ebenfalls ...
28/08/2025

Die zusätzlichen Informationen in der ICD-11 zur vermeidend-restriktiven Nahrungsaufnahmestörung (ARFID) sind ebenfalls sehr interessant. Hier aus den Texten zum Schlüssel 6B83 in eigenen Worten kurz zusammengestellt:

* Mangelndes Interesse am Essen, Vermeidung aufgrund Geruch, Geschmack, Aussehen, Textur, Farbe, Temperatur, die Erwartung von Würgen, Erbrechen, gesundheitlichen oder anderen Problemen können bei entsprechenden Erlebnissen als Erklärung erwogen werden. Häufig gibt es kein solches initiales Ereignis.
* Mangelndes Interesse am Essen, geringer Appetit bzw. eine schlechte Fähigkeit, Hunger zu erkennen, können sich bis ins Erwachsenenalter fortsetzen. Teilweise ist das Essverhalten emotional oder psychologisch beeinflussbar. Dabei spielen eine Ablenkbarkeit, Erregung und Widerstand eine Rolle, welche oft – insbesondere bei Kindern – eine erhebliche Ermutigung zum Essen erfordern.
* Betroffene können bevorzugte Lebensmittel essen und sind ev. nicht untergewichtig, ggf. übergewichtig.
* ARFID kann sich belastend auf die Familie auswirken (z.B. können Säuglinge während der Fütterung gereizter sein, Kinder verhandeln, welche Lebensmittel ok sind oder wie viel sie benötigen).
* Besonders bei signifikanter Unterernährung kann es zu Entwicklungsverzögerungen (z.B. Wachstum, Lernen) kommen.
* Es gibt nur begrenzte Hinweise für einen Zusammenhang zwischen ARFID und einer späteren Diagnose anderer Essstörungen.
* Vermeidendes Essen oder Füttern beginnt oft in der frühen Kindheit, aber auch bei älteren Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen treten erste Manifestationen auf.
* Vegetarische oder vegane Ernährung allein oder religiös motiviertes Fasten bzw. rituelle Reinigung oder Verbote von Lebensmitteln sollten nur mit ARFID verbunden werden, wenn das eingeschränkte Essverhalten kulturell oder religiös übliche Normen überschreitet und zu schweren gesundheitlichen oder funktionellen Folgen führt.
* Die Prävalenz von ARFID ist bei Männern und Frauen ähnlich. Bei gleichzeitigem Auftreten mit einer Autismus-Spektrum-Störung sind Männer häufiger betroffen.

Vor zwei Tagen wurde ich auf einen Beitrag von  zu ARFID hingewiesen. Die Abkürzung steht für den Titel der betreffenden...
25/08/2025

Vor zwei Tagen wurde ich auf einen Beitrag von zu ARFID hingewiesen. Die Abkürzung steht für den Titel der betreffenden Störung in der ICD-11: „Avoidant-restrictive food intake disorder” (6B83) - zu deutsch: „Störung mit Vermeidung oder Einschränkung der Nahrungsaufnahme”. Dies ist wie einige andere eine Neuerung gegenüber der ICD-10. Kein Wunder also, dass das Wissen darüber noch wenig verbreitet ist, obgleich die Häufigkeit dieser Diagnose größer als die der Schizophrenie sein könnte. Die Problematik verschwindet ebenso wie ADHS nicht einfach mit dem erwachsen werden (spannend dazu übrigens die Selbstversuche von ).

Die betreffende Beschreibung erklärt:
„Die Störung mit Vermeidung oder Einschränkung der Nahrungsaufnahme äußert sich durch:

1) die Aufnahme einer unzureichenden Menge oder Vielfalt an Nahrungsmitteln zur Deckung eines angemessenen Energie- oder Nährstoffbedarfs, die zu einem signifikanten Gewichtsverlust, klinisch bedeutsamen Ernährungsdefiziten, zur Abhängigkeit von oralen Nahrungsergänzungsmitteln oder Sondenernährung oder zu einer anderweitigen Beeinträchtigung der körperlichen Gesundheit der Person geführt hat; oder

2) eine bedeutende Beeinträchtigung in persönlichen, familiären, sozialen, ausbildungsbezogenen, beruflichen oder anderen wichtigen Funktionsbereichen (z. B. aufgrund der Vermeidung oder der Belastung im Zusammenhang mit der Teilnahme an sozialen Erfahrungen, die mit Essen verbunden sind).

Das Essverhalten ist nicht durch die Beschäftigung mit dem Körpergewicht oder der Körperform motiviert. Die eingeschränkte Nahrungsaufnahme und ihre Auswirkungen auf das Gewicht, andere Gesundheitsaspekte oder die Funktionsfähigkeit sind nicht auf einen Mangel an Nahrungsmitteln zurückzuführen, sind nicht Ausdruck einer anderen Erkrankung (z. B. Nahrungsmittelallergien, Schilddrüsenüberfunktion) oder einer anderen psychischen Störung und sind nicht auf die direkten Auswirkungen einer Substanz oder eines Medikaments auf das zentrale Nervensystem einschließlich Entzugserscheinungen zurückzuführen.”

Wir leben mit der Natur, von und in ihr. Auch wer nicht gern sät, pflanzt oder Unkraut jätet, kann Blumen, Gärten, Obstw...
22/08/2025

Wir leben mit der Natur, von und in ihr. Auch wer nicht gern sät, pflanzt oder Unkraut jätet, kann Blumen, Gärten, Obstwiesen und Wälder genießen. —Bewegung in der Natur beruhigt die Sinne und den Geist.

Das funktioniert sogar in der Vorstellung. Viele bekommen innere Bilder, wenn sie an etwas Schönes denken, andere „sehen” diese nicht selbst, haben jedoch irgendwie doch Zugriff auf die Landschaft, Gerüche, Farben, Wärme und Geräusche dort.

Besonders, wenn sich traumatische Erinnerungen aufdrängen, kann das Imaginieren eines inneren sicheren Ortes, wie z.B. eines Gartens mit einer schützenden Begrenzung sehr wertvoll sein (ohne andere Menschen, weil selbst die liebsten mal einen schlechten Tag haben können). Im Zweifel pendelt man zwischen den weniger angenehmen Erinnerungen und den erholsamen Vorstellungen. Je mehr Zeit man in gefühlter Sicherheit verbringen kann, desto besser.

Mehr gewünscht? Fragen? Kostenfreier Probeunterricht zur Vorbereitung auf die Überprüfung als Heilpraktiker:in (Psychotherapie). Thema „Traumatherapie“ am Donnerstagabend, 18. September 2025, von 18-21 Uhr. Bitte melde Dich kurz per PN oder ruf mich an unter 07141 / 29 84 755.
Ich freue mich auf Deinen Besuch und Deine Anregungen!

Was heißt traumatisierend? In manchen Fällen sind es die körperlichen Verletzungen, die dauerhaft zu Einschränkungen füh...
20/08/2025

Was heißt traumatisierend? In manchen Fällen sind es die körperlichen Verletzungen, die dauerhaft zu Einschränkungen führen oder sichtbar an das Trauma erinnern. Für viele Außenstehende sind sie leichter zu verstehen als die seelischen Verletzungen, die durch den Verlust von Kontrolle und Selbstbestimmung bedingt sind. Dabei sind von Menschen herbeigeführte und zu verantwortende Situationen, die zu großer Gefahr und Angst führen, besonders schwer auszuhalten. Das Erleben mangelnder Sicherheit setzt sich im Alltag fort und kann mittel- und langfristig zu diversen psychischen und Verhaltensstörungen führen. Nicht immer erschließt sich der Zusammenhang direkt und unmittelbar.

Immerhin gilt die Akute Belastungsreaktion (QE84) in der ICD-11 nicht mehr als Störung sondern ist unten „Faktoren, die den Gesundheitszustand beeinflussen oder zur Inanspruchnahme des Gesundheitswesens führen” gelistet. Die Diagnoseanforderungen ordnen das wie folgt ein: „Die Entwicklung einer Reaktion auf eine Belastung, die angesichts der Schwere der Belastung als normal angesehen wird. Die Reaktion auf die Belastung kann vorübergehende emotionale, somatische, kognitive oder Verhaltenssymptome umfassen, wie z.B. Benommenheit, Verwirrung, Traurigkeit, Angst, Wut, Verzweiflung, Überaktivität, Inaktivität, sozialer Rückzug, Amnesie, Depersonalisierung, Derealisierung oder Betäubung. Autonome Anzeichen von Angst (z.B. Tachykardie, Schwitzen, Hitzewallungen) sind häufig und können das darstellende Merkmal sein.”

Besonders hervorheben möchte ich, dass Beides möglich ist: Überaktivität und Inaktivität. Die individuelle Verarbeitung kann sehr unterschiedlich ausfallen. Helfende sind gefordert, angemessen auf die Bedürfnisse Betroffener einzugehen.

Kostenfreier Probeunterricht zum
Thema „Traumatherapie“ am Donnerstagabend, 18. September 2025, von 18-21 Uhr. Bitte melde Dich kurz per PN oder ruf mich an unter 07141 / 29 84 755.
Ich freue mich auf Deinen Besuch und Deine Anregungen!

Neben der Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) gibt es diverse anderen Störungen, die auf traumatischer Erlebnisse...
18/08/2025

Neben der Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) gibt es diverse anderen Störungen, die auf traumatischer Erlebnisse zurückzuführen sind. Manchmal sind es Selbstbehandlungsversuche mit Alkohol oder Drogen, manchmal andere Angst- oder Zwangsstörungen sowie affektive Störungen. Auch ein nicht unerheblicher Anteil von Essstörungen dürfte Folge derartiger Ursachen sein. Mit der ICD-11 wird es dazu vielleicht noch überzeugendere Studien und Statistiken geben, und schon jetzt sagt die ICD-11 zur Differentialdiagose der PTBS:

„Es ist üblich, dass sich andere psychische Störungen als oder zusätzlich zur posttraumatischen Belastungsstörung nach einem Ereignis oder einer Situation (entweder kurz- oder lang anhaltenden) äußerst bedrohlichen oder schrecklichen Natur entwickeln. … Depressive Störungen, Angst- oder Furcht bezogene Störungen, Störungen aufgrund von Substanzkonsum und dissoziative Störungen können nach potenziell traumatischen Erfahrungen auftreten, oft in Abwesenheit einer posttraumatischen Belastungsstörung.”

Über diese und verwandte Fragen sowie passende therapeutische Ansätze möchte ich mit Euch sprechen:

Kostenfreier Probeunterricht zum
Thema „Traumatherapie“ am Donnerstagabend, 18. September 2025, von 18-21 Uhr. Bitte melde Dich kurz per DM oder ruf mich an unter 07141 / 29 84 755.
Ich freue mich auf Deinen Besuch und Deine Anregungen!

Der Arbeitskreis Essstörungen ist bislang von der kommunalen Suchtbeauftragten des Landkreises organisiert worden. Die Z...
15/08/2025

Der Arbeitskreis Essstörungen ist bislang von der kommunalen Suchtbeauftragten des Landkreises organisiert worden. Die Zukunft des AKs steht in den Sternen. Finanzierung unklar. Dabei ist dieser Austausch von Fachkräften diverser Professionen und Einrichtungen zu Ernährung, psychosozialer Beratung und Therapie so wichtig. An dem Ziel eines Fachtags im kommende Frühjahr wollen wir zugleich festhalten. Thematisch: „Brücken zwischen Realität und virtueller Welt: innovative Therapien für Essstörungen.“

Beim letzten Treffen habe ich unter anderem gelernt, wie wertvoll es ist, wenn man in der Suchtberatung die Abgrenzung zum Normalen kennt. Das ICD-11 hat hier etwas zu bieten (das ICD-10 noch nicht). Wir warten weiter auf die offizielle Übersetzung, aber immerhin funktioniert der deutschsprachige Browser mit den bekannten Einschränkungen wieder.

Frei übersetzt: „Anorexia nervosa (6B80) muss mit einem signifikant niedrigen Körpergewicht für die Größe, das Alter, das Entwicklungsstadium oder die Gewichtsgeschichte der Person und mit extremen Einstellungen und Verhaltensweisen in Verbindung gebracht werden, die sie von einer normalen Diät und ‚normativer Unzufriedenheit’ mit der Körperform und dem eigenen Gewicht unterscheiden.“

Es bleibt eine individuelle Einschätzung, jedoch auf Basis konkreter Faktoren, die man abklären kann.

Ähnlich steht es mit diesem Text: „Seltenes übermäßiges Essen oder Schlemmen an kulturell sanktionierten Feiertagen oder gelegentlichen Feiern sollte nicht als Binge Eating charakterisiert werden, um eine Diagnose von Bulimia Nervosa (6B81) zu stellen. Ebenso gilt Bewegung nur dann als unangemessenes Ausgleichsverhalten, wenn es ungewöhnlich intensiv oder langwierig ist oder unter Ausschluss anderer Aktivitäten oder trotz Müdigkeit, Schmerzen oder Verletzungen durchgeführt wird.”

Der betreffende Text zu Binge Eating (6B82) scheint bislang weniger überzeugend. Selbst lesen und deuten bzw. verbessern empfohlen.

Die Möglichkeiten zur genauen Beschreibung der Umstände von selbstverletzendem Verhalten in der ICD-11 sind umfangreich....
13/08/2025

Die Möglichkeiten zur genauen Beschreibung der Umstände von selbstverletzendem Verhalten in der ICD-11 sind umfangreich. Beispiel:

NC52.2&XK8G/PC53.0&XE22C&XE7DU&XE8HX&XE76W

Aufgeschlüsselt:

NC52.2 Multiple offene Wunden des Handgelenks oder der Hand

XK8G Links

PC53.0 Vorsätzliche Selbstbeschädigung durch Geschnitten- oder Gestochenwerden von Messer, Schwert oder Dolch

XE22C Rasierapparat, Rasierklinge

XE7DU Wohnung

XE8HX Proximale Risikofaktoren für vorsätzliche Selbstbeschädigung, sexueller Missbrauch

XE76W Vorangeganger Suizidversuch, Nein

Neben der Beschreibung und Lokalisierung der Verletzung kann man (wie oben in dem Beispiel geschehen) unter anderem die folgenden Themen beleuchten:

* Zusätzliche Aspekte von Mechanismen
* Aspekte des Verletzungsorts
* Aspekte vorsätzlicher Selbstbeschädigungereignisse

Für weitere Details stehen zusätzliche Kodes im Kapitel X zur Verfügung.

Es ist klar, dass die Schlüssel von Menschen eher nicht flüssig gelesen werden. Für Statistikprogramme ist die Kodierung jedoch praktisch, und der ICD-11 Browser hilft bei der Zusammenstellung der Postkoordination.

Jetzt wollte ich gerade über die Kapitel 22 (Verletzungen, Vergiftungen oder bestimmte andere Folgen äußerer Ursachen) s...
11/08/2025

Jetzt wollte ich gerade über die Kapitel 22 (Verletzungen, Vergiftungen oder bestimmte andere Folgen äußerer Ursachen) sowie 23 (Äußere Ursachen für Morbidität oder Mortalität) der ICD-11 schreiben, und die BfArM-Entwurfsfassung begrüßt mich mit »Requested resource could not be found«. Das Original der WHO bietet zwar diverse andere Sprachen, nur nicht die gewünschte:

Arabic
Chinese
Czech
✓ English
French
Kazakh
Latin
Portuguese
Russian
Slovak
Spanish
Swedish
Turkish
Uzbek

Da nützt der „Disclaimer” des BfArM wenig: „Die hier gezeigte Version ist eine Entwurfsfassung der deutschen Übersetzung der ICD-11, die auch unter Verwendung automatisierter Übersetzungsverfahren erstellt wurde. Diese Version befindet sich in einem bereits begonnenen kontinuierlichen Qualitätssicherungsprozess.
Bitte beachten Sie, dass die folgenden Inhalte von Seiten der WHO automatisiert eingebunden werden. Die Benutzung ist nicht barrierefrei.”

Allerdings kann man manche Browser bitten, die Übersetzung auszuführen.

Die genannten Kapitel sind wichtig, wenn es um alle Arten von Selbstverletzung (mit und ohne Todesfolgen) geht. Kapitel 23 klärt: „Die WHO-Definition einer ‚Verletzung’ lautet: ‚Verletzungen werden durch akute Einwirkung physikalischer Einflüsse wie mechanische Energie, Hitze, Elektrizität, Chemikalien und ionisierende Strahlung verursacht, die in Mengen oder mit einer Intensität auf den Körper einwirken, die die menschliche Toleranzgrenze überschreiten.‘ In einigen Fällen (z.B. Ertrinken und Erfrierungen) entstehen Verletzungen durch den plötzlichen Mangel an lebenswichtigen Stoffen wie Sauerstoff oder Wärme. Verletzungen können auf verschiedene Weise kategorisiert werden. Für die meisten Analysezwecke und zur Identifizierung von Interventionsmöglichkeiten ist es jedoch besonders nützlich, Verletzungen danach zu kategorisieren, ob sie vorsätzlich zugefügt wurden und von wem. …”

Es gibt nur wenige Diagnosen für Todesfälle, die mehr oder minder direkt mit „Psychischen Störungen, Verhaltensstörungen...
08/08/2025

Es gibt nur wenige Diagnosen für Todesfälle, die mehr oder minder direkt mit „Psychischen Störungen, Verhaltensstörungen oder neuromentalen Entwicklungsstörungen”, also dem sechsten Kapitel der ICD-11, zu tun haben. Neben Suiziden könnte man dabei an das Delir denken. Jørgen G. Bramness, Ina H. Heiberg, Anne Høye und Ingeborg Rossow haben 2023 einen Open Access Forschungsbericht zu [frei übersetzt] „Mortalität und alkoholbedingte Morbidität bei Patienten mit Delirium tremens, Alkoholentzugssyndrom oder Alkoholabhängigkeit in Norwegen: eine registerbasierte prospektive Kohortenstudie” vorgelegt (vgl. DOI: 10.1111/add.16297).

Die Studie untersucht alle derartigen, registrierten Fälle der Altersgruppe 20 bis 79 Jahre zwischen 2009 und 2015. Die jährliche Todesrate liegt dabei für Alkoholabhängigkeit bei unter 4%, für Patienten mit Alkoholentzugssyndrom bei 5% und im Fall eines Delirium tremens sogar bei 8%. Die Mortalität liegt damit bei Delirium tremens um das 10-fache über derjenigen der norwegischen Allgemeinbevölkerung.

Dabei stehen als konkrete „natürliche”Todesursachen kardiovaskuläre und Krebserkrankungen an erster Stelle, gefolgt von Atemwegserkrankungen und der größten Gruppe: andere Erkrankungen. Bei etwa einem
Fünftel der Todesfälle handelt es sich um unnatürlichen Ursachen. Vergiftungen stehen dabei an erster und Suizide an zweiter Stelle.

Die Alkohol bezogenen Komorbiditäten sind ebenfalls interessant (psychische sind leider nicht in dem Artikel beschrieben):
* Lebererkrankungen
* Pancreatitis
* Polyneuropathie
* Demenz und
* Kopfverletzungen

Zusammengefasst schließen die Autor:innen aus den Daten, dass insbesondere Patient:innen mit Delirium tremens auch in den Jahren nach der Hospitalisierung mehr medizinische Aufmerksamkeit benötigen. Überraschend scheint das nicht. Ob Betroffenen solche Angebote annehmen (wollen), wird nicht diskutiert.

Auf der oberste Ebene der ICD-11 steht „ICD-11 für Mortalitäts- und Morbiditätsstatistiken”. Bislang ging es um Erkranku...
06/08/2025

Auf der oberste Ebene der ICD-11 steht „ICD-11 für Mortalitäts- und Morbiditätsstatistiken”. Bislang ging es um Erkrankungen, also Morbidität. Statistiken sind zwar nirgends im ICD-11 Browser zu finden, aber klar: Nur mit einer verlässlichen Klassifikation können valide Statistiken erhoben werden.

Um solche Statistiken zu führen, müssen die betreffenden Daten gemeldet und verrechnet werden. Bzgl. der Todesfallstatistik (Mortalität) informiert das BfArM: „Die ICD-11 wurde im Mai 2019 von der WHA72 verabschiedet und trat am 01. Januar 2022 in Kraft. … Erst nach einer flexiblen Übergangszeit von mindestens 5 Jahren soll die Berichterstattung nur noch ICD-11-kodiert erfolgen. Der konkrete Zeitpunkt einer Einführung der ICD-11 in Deutschland zur Mortalitätskodierung steht noch nicht fest.“

Und Achtung – man schließt ev. direkt auf die Morbiditätskodierung – die Einführung der beiden Aspekte muss nicht und wird vermutlich nicht zeitgleich erfolgen. Das BfArM schreibt: „Die Einführung der ICD-11 in Deutschland zur Morbiditätskodierung wird aufgrund der hohen Integration der ICD im deutschen Gesundheitswesen und der damit verbundenen Komplexität noch mehrere Jahre in Anspruch nehmen und kann auch die für die Mortalitätskodierung angedachte flexible Übergangszeit überschreiten.“

Interessant ist daher, dass die Ablösung der ICD-9 durch die ICD-10 in den Vereinigten Staaten von Amerika ein Team von medizinischen Epidemiologen, Statistikern, Programmierern, Nosologen und System-Analysten ca. 7 Jahre beschäftigt hatte. Weitere interessante Fakten bekommt man, wenn man „nvsr49_02.pdf” im Netz der Netze gefunden hat.

Apropos Todesfall. Wer genauer nachfassen möchte, kann mit der Frage nach dem Totenschein beginnen. Einstieg beispielsweise mit der Verordnung des Sozialministeriums zur Durchführung des Bestattungsgesetzes (Bestattungsverordnung - BestattVO) vom 13. Mai 2015 in Baden-Württemberg. Der § 10 dort beschreibt die Todesbescheinigung, und als Anlagen sind die betreffenden Formulare verfügbar.

Die Einführung der ICD-11 umfasst viele internationale Aspekte sowie ggf. nationale Besonderheiten. Am Anfang steht dabe...
02/08/2025

Die Einführung der ICD-11 umfasst viele internationale Aspekte sowie ggf. nationale Besonderheiten. Am Anfang steht dabei für alle Beteiligte (m|w|d) das Kennenlernen und Verstehen der grundlegend neuen Strukturen, Begriffe und Regeln, und zwar unabhängig davon ob jemand ärztlich, wissenschaftlich, therapeutisch, pflegend, verwaltend oder Software entwickelnd tätig ist. Je nach Fachrichtung braucht es dann eine Vertiefung in die jeweilige Domäne, z.B. die psychotherapeutisch relevanten Kapitel der ICD-11.

Die WHO hat zum Einstieg ein sogenanntes ICD-11 Training Package bereitgestellt. Es ist in englischer Sprache unter https://icdcdn.who.int/icd11training/index.html frei zugänglich und fasst jeweils ein paar Kapitel zusammen. Am Ende des Kapitels gibt es jeweils einen kurzen Selbsttest, den man erfolgreich abschließen muss, um ins nächste Kapitel zu gelangen. Unit 5 des Training Packages umfasst diese Kapitel:

05 Endokrine, Ernährungs- oder Stoffwechselkrankheiten
06 Psychische Störungen, Verhaltensstörungen oder neuromentale Entwicklungsstörungen
07 Schlaf-Wach-Störungen
09 Krankheiten des visuellen Systems
10 Krankheiten des Ohrs oder des Warzenfortsatzes
14 Krankheiten der Haut

Bevor man also zum psychotherapeutisch interessanten Kapitel 6 kommen kann, muss man sich also erstmal mit Endokrinologie beschäftigen. Und warum dann ausgerechnet das spannende achte Kapitel über die Krankheiten des Nervensystems übersprungen wird, erschließt sich auch nicht direkt.
In dem Test zum 6. Kapitel geht es um Asperger, ADHS, Zyklothyme Störung, Panikstörung und Heroinentzug.

In Unit 10 geht es übrigens um die ebenfalls interessanten Kapitel

21 Symptome, Zeichen oder klinische Befunde, anderenorts nicht klassifiziert

und

24 Faktoren, die den Gesundheitszustand beeinflussen oder zur Inanspruchnahme des Gesundheitswesens führen

Adresse

Wilhelmstr. 25
Ludwigsburg
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Heilpraktiker leisten wertvolle Beiträge im Gesundheitswesen für Menschen, die mit der kassenärztlichen Versorgung unzufrieden sind oder alternative Methoden bevorzugen. Wer Heilpraktiker (Psychotherapie) werden möchte, muss eine staatliche Prüfung am Gesundheitsamt ablegen und sollte sich anschließend weiterbilden, um Klienten passende Angebote machen zu können. HPP-OK bietet dazu Grundkurse, Prüfungskurse, Therapiekurse sowie individuelle Beratung und Supervision an.

Der Unterricht bei HPP-OK orientiert sich an bewährten Methoden. Wir lernen leichter durch Kontraste und knüpfen an bekanntem Wissen an, um schließlich noch Unbekanntes, Seltenes zu entdecken und uns anzueignen. Dabei sind Freude und Humor unsere guten Begleiter. Zahlreiche Praxisbeispiele illustrieren den Lernstoff. Am Wichtigsten jedoch ist immer die persönliche Erfahrung, sei es in einer Prüfungssimulation, der therapeutischen Lernsituation oder der Selbsterfahrung. Wann lernen wir uns kennen?

Liebe Grüße, Kai Pinnow