20/04/2025
Wusstest du, dass das Sitzen auf der Toilette Auswirkungen auf deinen Beckenboden, die Analregion und sogar die Prostata haben kann?
Viele Menschen verbringen täglich mehrere Minuten auf der Toilette, ohne sich der möglichen Folgen für ihre Gesundheit bewusst zu sein. Tatsächlich kann die Art und Weise, wie wir auf der Toilette sitzen, langfristig unseren Beckenboden, die Durchblutung der Analregion und sogar die Funktion der Prostata beeinflussen. Besonders die Sitzhaltung, die Dauer des Toilettengangs und das Pressverhalten spielen eine entscheidende Rolle für die Vorbeugung von Beschwerden wie Beckenbodenschwäche, Hämorrhoiden und Prostataproblemen.
Auswirkungen auf den Beckenboden
Der Beckenboden besteht aus einer Gruppe von Muskeln und Bindegewebe, die Blase, Gebärmutter (bei Frauen) und Enddarm stützen. Beim Sitzen auf der Toilette, insbesondere bei einer ungünstigen Haltung oder starkem Pressen, kann es zu einer übermäßigen Belastung dieser Strukturen kommen
• Erhöhter Druck auf die Muskulatur: Während des Stuhlgangs wird der Beckenboden stark beansprucht. Übermäßiges Pressen kann die Muskeln überdehnen und schwächen, was langfristig das Risiko für Inkontinenz oder eine Organsenkung erhöht.
• Beeinträchtigte Durchblutung: Eine aufrechte Sitzhaltung auf einer herkömmlichen Toilette kann zu Verspannungen im Beckenboden führen, wodurch die Blutzirkulation in diesem Bereich eingeschränkt wird. Eine verminderte Durchblutung kann Regenerationsprozesse verlangsamen und zu Schmerzen oder Spannungsgefühlen beitragen.
• Optimierung der Haltung: Eine leicht nach vorne geneigte Haltung mit erhöhten Füßen (z. B. durch einen Toilettenhocker) kann den Beckenboden entlasten. Diese Position richtet den Enddarm natürlicher aus, erleichtert die Entleerung und reduziert die Notwendigkeit zum Pressen.
Auswirkungen auf die Analregion und Hämorrhoiden
Die Analregion ist von einem dichten Netz aus Blutgefäßen durchzogen, die für die Funktion der Hämorrhoidenpolster essenziell sind. Diese Polster sind Teil des natürlichen Verschlusssystems des Afters, können jedoch problematisch werden, wenn sie dauerhaft überlastet werden.
• Blutstau in den Hämorrhoidalgefäßen: Beim Toilettensitzen lastet vermehrter Druck auf den Analvenen. Dadurch kann sich das Blut in den Hämorrhoidalpolstern stauen, was zu deren Vergrößerung führt. Beschwerden wie Juckreiz, Brennen, Schmerzen oder Blutungen sind häufige Folgen.
• Verstärkung durch Pressen: Starkes Pressen beim Stuhlgang erhöht den Druck auf die Analvenen zusätzlich. Dies kann nicht nur bestehende Hämorrhoiden verschlimmern, sondern auch deren Entstehung begünstigen. Besonders problematisch ist dies bei chronischer Verstopfung, da sich durch wiederholtes starkes Pressen langfristig Gefäßschäden entwickeln können.
• Vergleich mit dem Sitzen auf einem normalen Stuhl: Im Gegensatz zur Toilettensitzhaltung verteilt sich das Körpergewicht beim Sitzen auf einem Stuhl großflächiger. Dadurch entsteht weniger direkter Druck auf die Analregion, was den venösen Rückfluss verbessert und das Risiko für Hämorrhoiden reduziert.
Auswirkungen auf die Prostata
Die Prostata ist eine Drüse, die sich direkt unter der Blase befindet und die Harnröhre umschließt. Besonders Männer, die lange sitzen – sei es auf der Toilette oder generell – sollten auf ihre Prostatagesundheit achten.
• Erhöhter Druck auf die Prostata: Beim Sitzen auf der Toilette, insbesondere über längere Zeiträume, kann durch den direkten Druck auf den Beckenboden auch die Prostata belastet werden. Dies kann zu Beschwerden wie einem unangenehmen Druckgefühl oder Problemen beim Wasserlassen führen.
• Durchblutungsstörungen: Eine schlechte Durchblutung im Beckenbereich kann die Funktion der Prostata beeinträchtigen. Chronische Durchblutungsprobleme stehen im Verdacht, Entzündungen (Prostatitis) oder sogar eine Vergrößerung der Prostata (benigne Prostatahyperplasie) zu begünstigen.
• Auswirkungen auf die Blasenentleerung: Ein geschwächter Beckenboden kann dazu führen, dass die Blase nicht vollständig entleert wird, was das Risiko für Harnwegsinfekte oder Reizblasen-Symptome erhöht.
Damit der Toilettengang keine negativen Auswirkungen auf den Beckenboden, die Analregion und die Prostata hat, helfen einige einfache Maßnahmen:
• Optimale Sitzhaltung auf der Toilette: Eine hockähnliche Haltung mit erhöhten Füßen (z. B. durch einen Toilettenhocker) entlastet den Beckenboden, erleichtert die Darmentleerung und fördert die Durchblutung der Prostata.
• Nicht zu lange auf der Toilette verweilen: Längeres Sitzen, besonders mit Ablenkungen wie dem Smartphone, kann den Druck auf die Analvenen und die Prostata unnötig erhöhen. Idealerweise sollte der Toilettengang nicht länger als 5 Minuten dauern.
• Sanfte Stuhlentleerung ohne starkes Pressen: Eine entspannte Atmung und eine leichte Anspannung der Bauchmuskeln können helfen, den Stuhlgang auf natürliche Weise zu erleichtern.
• Ballaststoffreiche Ernährung und ausreichende Flüssigkeitszufuhr: Eine gesunde Verdauung beugt Verstopfungen vor und sorgt für eine weiche Stuhlkonsistenz. Empfehlenswert sind ballaststoffreiche Lebensmittel wie Obst, Gemüse und Vollkornprodukte sowie eine tägliche Flüssigkeitszufuhr von mindestens 1,5 bis 2 Litern.
• Regelmäßige Bewegung und Beckenbodentraining: Körperliche Aktivität stärkt die Muskulatur und verbessert die Durchblutung im Beckenbereich. Beckenbodenübungen sind nicht nur für Frauen, sondern auch für Männer wichtig, da sie die Kontrolle über Blase und Darm verbessern und die Prostata unterstützen können.
Die Art und Weise, wie wir auf der Toilette sitzen, hat einen direkten Einfluss auf unseren Beckenboden, die Analregion und die Prostata. Eine ungünstige Haltung, starkes Pressen und lange Toilettensitzungen können zu einer erhöhten Druckbelastung, einer schlechteren Durchblutung und langfristig zu Problemen wie Beckenbodenschwäche, Hämorrhoiden oder Prostatabeschwerden führen. Durch eine bewusste Sitzhaltung, eine gesunde Ernährung und regelmäßige Bewegung können diese Risiken jedoch deutlich reduziert werden.
Praxis für ganzheitliche Naturheilkunde & Chiropraktik
Alexandra Nau
-Heilpraktikerin-