06/11/2025
𝟯𝟰 𝗝𝗮𝗵𝗿𝗲 𝗕𝗲𝗿𝗮𝘁𝘂𝗻𝗴𝘀𝗸𝗼𝗺𝗺𝗶𝘀𝘀𝗶𝗼𝗻 „𝗦𝘂𝗰𝗵𝘁 𝘂𝗻𝗱 𝗗𝗿𝗼𝗴𝗲𝗻“ 𝘂𝗻𝗱 𝘀𝘂𝗰𝗵𝘁𝗺𝗲𝗱𝗶𝘇𝗶𝗻𝗶𝘀𝗰𝗵𝗲𝘀 𝗘𝗻𝗴𝗮𝗴𝗲𝗺𝗲𝗻𝘁 𝗶𝗻 𝗪𝗲𝘀𝘁𝗳𝗮𝗹𝗲𝗻-𝗟𝗶𝗽𝗽𝗲
„Die Zukunft der Suchtmedizin liegt in der Zusammenarbeit über Fachgrenzen hinweg. Sie ist ein anspruchsvolles und zugleich zutiefst sinnstiftendes Tätigkeitsfeld, das fachliche Kompetenz mit Empathie und gesellschaftlicher Verantwortung verbindet“, erklärt der Präsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe (ÄKWL), Dr. Hans-Albert Gehle, anlässlich des gestrigen Fachtages Sucht und Drogen der Kammer.
Nur durch ein gemeinsames Wirken von Medizin, Psychologie, Sozialarbeit und Prävention könne ein erweitertes suchtmedizinisches Verständnis entstehen: „Eines, das den immer wieder neu entstehenden Herausforderungen durch neue Formen von Sucht begegnet und zugleich Ansätze der Schadensminimierung einbezieht.“
Die ÄKWL habe bereits Anfang der 1990er die Weichen für eine suchtmedizinische Versorgung gestellt, die auf Empathie, Entstigmatisierung und fachlicher Kooperation sowie Kompetenz basiere und so bis heute zur nachhaltigen Weiterentwicklung der Substitutionsbehandlung beitrage. Diese sei längst ein wichtiger Bestandteil der Gesundheitsversorgung geworden.
Die Kammer werde auch künftig die Weiterentwicklung der suchtmedizinischen Versorgung und der Prävention aktiv, positiv und pragmatisch unterstützen. Denn nur gemeinsam könne man erreichen, dass suchtkranke Menschen die Hilfe erhalten, die sie „menschlich, professionell und auf Augenhöhe brauchen“, so Gehle.
Sucht sei eine Volkskrankheit. Millionen Menschen in Deutschland seien durch Alkohol, Medikamente, illegale Substanzen oder aber auch durch nicht-stoffgebundene Abhängigkeiten wie Glücksspiel oder digitale Mediennutzung betroffen.
Gehle: „Der Bedarf an suchtmedizinischer Expertise wächst, in Hausarztpraxen, Kliniken und Rehabilitationseinrichtungen. Gleichzeitig nimmt die Zahl der Ärztinnen und Ärzte mit suchtmedizinischer Zusatzqualifikation ab, insbesondere im ländlichen Raum.“
Im Bereich der ÄKWL verfügen laut Kammer derzeit rund 1.300 Ärztinnen und Ärzte über die Zusatzbezeichnung „Suchtmedizinische Grundversorgung“.
Doch auch hier zeige die Altersstruktur, dass ein Generationenwechsel bevorsteht, sagt Kammerpräsident Gehle und fordert: „Wir brauchen daher neben entsprechenden Strukturen, vor allem Nachwuchsförderung.“
Sie möchten mehr über das suchtmedizinische Engagement der Kammer erfahren?
Dann schauen Sie hier: www.aekwl.de/suchtmedizin