29/10/2025
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,,In der Ergotherapie wird ja eh nur gebastelt…“
Ein Satz, den wir regelmäßig hören. Und jedes Mal müssen wir ein bisschen schmunzeln…denn ja, auf den ersten Blick sieht es manchmal so aus: Kleber, Schere, bunte Blätter, Wackelaugen und fertig ist der Herbstigel.
Aber was aussieht wie eine Bastelstunde, ist in Wirklichkeit zielgerichtete Therapie.
Wir nutzen Materialien, die Kinder faszinieren, um Fähigkeiten zu fördern, die sie im Alltag brauchen: Aufmerksamkeit, Handlungsplanung, Koordination, Wahrnehmung, Frustrationstoleranz, Kreativität. Kurz gesagt: das Zusammenspiel von Kopf, Herz und Hand.
Ein Kind, das Blätter sortiert, Farben auswählt und sie aufklebt, trainiert nicht nur Feinmotorik - es lernt, Entscheidungen zu treffen, Bewegungen zu planen, Aufgaben zu strukturieren.
Es erlebt, dass etwas gelingt.
Und genau dieses Erfolgserlebnis ist der Moment, in dem Lernen geschieht.
Denn Ergotherapie bedeutet nicht „Beschäftigung“,
sondern Bedeutung im Tun.
Wir arbeiten mit Handlungen, die etwas auslösen – im Denken, im Fühlen, im Körper.
Der Herbst bietet sich dabei perfekt an:
🍁 Unterschiedliche Farben und Strukturen regen die Wahrnehmung an.
🍂 Das Sammeln und Ordnen fördert Konzentration und Handlungsplanung.
🌰 Kleben, Reißen, Streuen oder Pusten trainieren Feinmotorik, Dosierung und Atemkontrolle.
🎨 Und das kreative Gestalten stärkt Selbstwirksamkeit und Stolz: „Ich kann das!“
All das passiert, während das Kind lacht, klebt, kichert und vielleicht heimlich den letzten Klebestift klaut. 😄
Was nach Spielen aussieht, ist in Wahrheit Training für das echte Leben.
Wir basteln also tatsächlich.
Aber wir basteln mit Absicht.
Mit System.
Und mit jeder Menge Herzblut. ❤️
Denn das Ziel ist nie das perfekte Bild.
Das Ziel ist ein Kind, das stolz sagt:
„Schau mal, ich hab das ganz allein geschafft!“