18/01/2022
Im Mai 2019 haben Gymnasiasten aus Unterhaching eine Online-Petition gestartet:
Depression als Thema in den Lehrplan bayrischer Schulen!
Schüler forderten von der Staatsregierung mehr Einsatz gegen psychische Erkrankungen:
"Binden Sie endlich Aufklärung über Depression in den Schulunterricht ein, Herr Piazolo! Als Gymnasiasten der Oberstufe (Klasse 12) sehen wir täglich diverse Defizite im Umgang mit psychisch Kranken und in der Behandlung der Thematik", schreiben die Schüler in ihrer Online-Petition. "Wir können uns in unseren zwölf Jahren Schulzeit an keine einzige Veranstaltung, Unterrichtsstunde oder Kampagne über psychische Krankheiten wie die Depression erinnern."
Und was ist danach geschehen?
Im November 2019 kam dazu dann an alle Schulen ein sogenanntes KMS – ein kultusministerielles Schreiben:
„Die Aufklärung über psychische Erkrankungen ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, zu der auch Schulen einen wichtigen Beitrag leisten können, da solche Erkrankungen nahezu alle Altersstufen betreffen“ (siehe KMS vom 11.11. 2019 an alle bayerischen Schulen).
Dazu stellte Kultusminister Michael Piazolo ein 10-Punkte-Programm zur Aufklärung über Depressionen und Angststörungen an Schulen vor.
Damit ist es möglich, das Thema „Depression und Angststörung“ auch in der Schule zu thematisieren. Drogen- und AIDS-Prävention, Sexualkundeunterricht, Zahngesundheit – all diese Themen werden traditionell meist im Biologieunterricht behandelt – über Erkrankungen wie Depressionen oder Angststörungen wird hingegen kaum gesprochen. Viele Jugendliche wissen nicht einmal, welche Krankheiten es gibt – selbst wenn sie selbst betroffen sind. Dabei ist die Pubertät für viele die schwerste Zeit überhaupt. Zwischen Liebeskummer, Mobbing, Schulstress und Zukunftsängsten kommt es nicht selten vor, dass aus einer Verstimmung eine ernstzunehmende Krankheit wird.
Sich seinen Mitschülern oder gar einem Lehrer anzuvertrauen ist in so einer Situation nicht gerade einfach. Umso besser, wenn man weiß, was man vielleicht haben könnte – und dass man nicht allein ist.
Dies hilft, die Situation anzunehmen und sich auch professionelle Hilfe zu suchen.
Hilfe suchen und annehmen!
Eine Depression hat viele Gesichter. Sie beeinflusst das Denken, Empfinden und Handeln und kann neben seelischem Leiden auch zu körperlichen Beeinträchtigungen führen. Depressionen gelten als eine der häufigsten psychischen Erkrankungen und betreffen nahezu alle Altersgruppen.
Wichtig ist es, dies anzuerkennen und zu handeln!