16/12/2016
„Auf eine grobe Lüge gehört eine grobe Ohrfeige“ (Deutsches Sprichwort)
Liebe Mitglieder und Freunde der Philipp-Pfaff Gesellschaft,
derzeit strickt das Bundesgesundheitsministerium (BMG) unter der Leitung von Hermann Gröhe (CDU) am sogenannten „Selbstverwaltungsstärkungsgesetz“. Dies ist ein, vorsichtig formuliert, euphemistischer Ausdruck für die Abschaffung der Selbstverwaltung im Gesundheitswesen. Drastisch formuliert ist es eine Lüge und ein Schlag ins Gesicht aller an dieser Selbstverwaltung beteiligten Gruppen ( Kammern, KZVen, KVen, Krankenkassen, G-BA usw.). Die jeweiligen Aufsichten sollen von einer Rechtsaufsicht zu einer Fachaufsicht mutieren, was de facto bedeutet, dass jeglicher Selbstverwaltungsversuch von Vorständen, demokratisch gewählten Vertreterversammlungen mit Haushaltsrecht und von Verwaltungsstrukturen von den Aufsichtsministerien gekippt werden können, ohne dass dagegen Rechtsmittel möglich sind. Dies wäre ein Einstieg in die Staatsmedizin und das Gegenteil von Stärkung der Selbstverwaltung. Der Grund für diesen völlig überzogenen Gesetzesentwurf liegt in einer einzelnen, wenn auch schwerwiegenden, Verfehlung im Bereich der KBV. Hier hätte ein früheres Eingreifen des BMG mit den bereits heute verfügbaren Rechtsmitteln vollauf genügt. Ein Hoffnungsschimmer, dieses Gesetz noch zu entschärfen bzw. abzuwehren, besteht darin, dass alle großen Player im Gesundheitswesen (KVen, KZVen, Krankenkassen, G-BA) einhellig dieses Gesetz als zu massiven Eingriff in die Selbstverwaltung rundweg ablehnen. Vielleicht lässt sich Minister Gröhe von dieser beeindruckenden Abwehrphalanx noch umstimmen. Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.
Das im letztjährigen Weihnachtsanschreiben angekündigte „Gesetz zur Bekämpfung der Korruption im Gesundheitswesen“ (Antikorruptionsgesetz) ist im April diesen Jahres leider in der befürchteten Form Gesetz geworden. Hier bietet die KZV Baden-Württemberg bei Fragen und Unklarheiten kompetente und vertrauliche Hilfe an. Nehmen sie diese Hilfe an, bevor der Staatsanwalt mit Gefolge durch ihre Praxis pflügt.
Die Kammer- und KZV-Wahlen in Baden-Württemberg in diesem Jahr sind ohne große Überraschung über die Bühne gegangen. Die Wahlbeteiligung in beiden Körperschaften lag leider unter 50%. Hier ist noch Entwicklungspotential für die nächsten Wahlen erkennbar. Diejenigen vom Vorstand der Philipp-Pfaff-Gesellschaft, die sich zur Wahl gestellt haben, danken ganz herzlich für die Unterstützung und das Votum aus den Reihen unserer Mitglieder. Die in die Gremien gewählten Vorstandsmitglieder werden versuchen, weiterhin Standespolitik im Sinne der Kollegenschaft zu machen.
Der Vorstand möchte sich auch in diesem Jahr dafür bedanken, dass Sie unser Fortbildungsangebot so zahlreich in Anspruch genommen haben. Wir hoffen, daß auch im kommenden Jahr 2017, dessen Veranstaltungskalender hier auf Facebook oder auch auf unserer Homepage (www.Philipp-Pfaff-Gesellschaft.de) eingesehen werden kann, etwas Interessantes für sie dabei ist.
Die erste Veranstaltung mit Dr. Uwe Hoppe zum Thema Notfall in der Zahnarztpraxis findet am 14. Februar 2017 um 20:00h statt, der wie jedes Jahr um 19:00h die Jahreshauptversammlung vorangestellt ist. Hierfür bitten wir Sie um rege Teilnahme.
Der gesamte Vorstand wünscht Ihnen eine schöne und besinnliche Weihnachtszeit sowie einen gelungenen Jahreswechsel. Mögen Ihre Träume und Wünsche in Erfüllung gehen.
Ihre Vorstandschaft
Dr. Bert Bauder
Dr. Carsten Ullrich
Dr. Ralph Beuchert
ZA Florian Mannl
ZÄ Julia Wossidlo
Dr. Robert Feller
ZÄ Sandra Milakovic
Dr. Andreas Stumpf
Die zahnärztliche Philipp-Pfaff-Gesellschaft e.V. fördert die praxisnahe Fortbildung der Mitglieder und den kollegialen Erfahrungsaustausch in Mannheim, Heidelberg, Ludwigshafen.