03/06/2022
❗ Folgen der Corona-Krise: Die Pandemie hat massive Auswirkungen auf das Gesundheitsverhalten von Kindern und Jugendlichen hinterlassen - das zeigt unsere aktuelle, repräsentative Eltern-Umfrage.
👇Die wichtigsten Ergebnisse und Schlussfolgerungen finden sich in diesem Post
GEWICHTSZUNAHME
➡️Jedes sechste Kind in Deutschland ist seit Beginn der Pandemie dicker geworden
➡️Die 10-12-Jährigen stechen besonders heraus, hier ist sogar jedes dritte Kind von einer ungesunden Gewichtszunahme betroffen
➡️Kinder aus einkommensschwachen Familien (< 3.000€ Haushaltsnettoeinkommen) sind doppelt so oft betroffen wie Kinder aus einkommensstarken Familien (> 4.500 € Haushaltsnettoeinkommen)
➡️Die Corona-Pandemie hat die gesundheitliche Ungleichheit (weiter) verschärft
BEWEGUNGSVERHALTEN
➡️Fast die Hälfte der Kinder und Jugendlichen (44%) in Deutschland bewegt sich weniger noch vor der Pandemie
➡️Bei den Altersgruppen stechen die älteren Kinder und Jugendlichen heraus
➡️Mehr als 50% der 10-17-jährigen bewegt sich weniger als vor der Pandemie
MEDIENKONSUM + SEELISCHE STABILITÄT
➡️70% der Kinder und Jugendlichen haben ihren (Freizeit-)Medienkonsum gesteigert, nur 1% haben ihn verringert
➡️Dieser Effekt zeigt sich über alle sozioökonomischen Gruppen hinweg
➡️Das verstärkte Mediennutzungsverhalten ist eng korreliert mit der seelischen Stabilität
➡️Bei 43% der Kinder belastet die Corona-Pandemie die seelische Stabilität „mittel“ oder „stark“
ERNÄHRUNGSVERHALTEN
➡️Das Ernährungsverhalten ist den Eltern zufolge bei drei Viertel der Kinder unverändert
➡️Wenn Veränderungen feststellbar, ist die Ernährung doppelt so oft ungesünder als gesünder geworden
➡️Ungesünderes Essverhalten als noch vor der Pandemie betrifft insbesondere Kinder, die bereits vor der Corona-Pandemie von Übergewicht betroffen waren (31% von dieser Gruppe ernähren sich laut Eltern ungesünder)
➡️Das bezieht sich unseren Daten zufolge insbesondere auf den Mehr-Verzehr von Süßwaren
➡️Würde auch passen zu den deutlich gestiegenen Daten des Pro-Kopf-Verbrauchs (vgl. Statista)
➡️Positiv: Jede dritte Familie verzehrt häufiger als noch vor der Pandemie gemeinsame Mahlzeiten
➡️Das trifft aber überproportional auf Eltern mit hohem Einkommen zu, die im Home-Office arbeiten konnten
FAZIT
❗Die Pandemie hat massive Auswirkungen auf das Gesundheitsverhalten von Kindern und Jugendlichen hinterlassen. Am stärksten betroffen:
➡️Kinder im Alter von 10-12 Jahren
➡️Kinder aus einkommensschwachen Familien
➡️Kinder, die bereits vor der Pandemie übergewichtig waren
➡️Wenn man sich vor Augen führt, dass schon VOR der Pandemie ein sehr ungesundes Ernährungsmuster, zu wenig Bewegung und ein hohes Niveau von Übergewicht und Adipositas vorhanden war, wird der immense Handlungsbedarf deutlich
➡️Wir müssen die Folgen der Pandemie auffangen!
❗Unsere Handlungsempfehlungen für die Ernährungspolitik
➡️Wirksame Ausgestaltung der geplanten Werbeverbote
➡️Besteuerung von Zuckergetränken
➡️Mehrwertsteuerbefreiung für Gemüse und Obst
❗Unsere Handlungsempfehlung für Eltern:
➡️Ernst der Lage erkennen + Hilfe suchen
❗Unsere Handlungsempfehlung für das Gesundheitswesen:
➡️DMP Adipositas niedrigschwellig gestalten, damit Therapie-Angebot früh greifen kann
➡️Kostenübernahme für Adipositas-Therapie muss Regel werden
Danke für die Aufmerksamkeit.
Weiterführende Informationen zur Eltern-Befragung, zur Methodik und zu unseren Empfehlungen sind auf unserer Webseite zu finden: https://adipositas-gesellschaft.de