Nur wer die eigene Dunkelheit kennt, kann in der Dunkelheit eines anderen präsent sein. - Pema Chödrön
Der schwerste Lernprozess in meinem Leben war der Selbstmord meiner Mutter im Jahr 2002, die sich wenige Wochen nach dem Tod meines Vaters das Leben nahm. Parallel dazu erlebte ich eine (aus damaliger Sicht) unglückliche Liebesgeschichte mit einem verheirateten Mann, die kurz nach dem Tod meiner Mutter auseinander ging und über die ich viele Jahre nicht hinweg kam.
Nach außen hin schien ich bestimmt stark. Ich kümmerte mich nach dem plötzlichen Tod meines Vaters um meine psychisch labile Mutter, ich weinte kaum und ging bald wieder arbeiten.
Unbewusst jedoch machte ich meinen Wert und meine ganze Hoffnung zunehmend mehr daran fest, ob ich es schaffen würde, meine Mutter vor dem Selbstmord zu bewahren und den Mann zu "behalten".
Beides schaffte ich nicht ... und weiß heute, dass es da gar nichts zu schaffen gab. Beider Entscheidungen hatten mit mir nichts zu tun und ich hätte nichts daran ändern können, egal wie sehr ich mich bemüht habe.
Heute weiß ich, dass der so nah beieinander liegende Tod meiner Eltern, das Ende der Beziehung und die dramatischen Umstände des Ganzen mich traumatisiert haben und ich lange Zeit völlig schockiert in einem gefühllosen Funktionsmodus war, den viele Menschen in Krisen kennen. Ich war bereit mich an jeden Strohhalm, an jede noch so vage Hoffnung zu klammern, nur um der Realität und der Verzweiflung nicht ins Auge blicken zu müssen.
Doch so sehr ich mich auch bemühte, die tiefe Verzweiflung drang immer wieder durch. Ich fand mich in einer existentiellen Krise wieder, in meinem Erleben als komplett alleine, verlassen und vernichtet. Ich war jahrelang in einem Zustand inneren Leere und Freudlosigkeit - unterbrochen von Phasen immensen Schmerzes, die aus meiner Sicht über mich hereinbrachen und denen gegenüber ich mich völlig ausgeliefert fühlte.
Nichts schien mehr Sinn zu machen, alles war hohl und geschmacklos. Meine einzige Hoffnung war mehrere Jahre lang, den Mann, der mich verlassen hatte, zurückzugewinnen. Dann und nur dann, so glaubte ich, könnte alles doch noch gut werden. Kurzum: ich hatte mich, also den Kontakt mit mir selbst, völlig verloren.
Ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass es möglich ist, mit solchen Dingen "fertig" zu werden ... und nicht nur fertig zu werden, sondern daran zu wachsen. Ich weiß, dass die Katastrophen mich einerseits stärker und andererseits weicher und liebevoller zu mir und anderen gemacht haben.
Kinderlosigkeit ... und bedingungsloses Glück!
Ich habe 2005 meinen heutigen Mann kennen gelernt, mit dem ich seit vielen Jahren glücklich verheiratet bin.
Nach einigen Jahren unseres Zusammenseins wollten wir gerne Kinder bekommen, was sich mach einigen mißglückten Versuchen nur mit modernen medizinischen Methoden hätte realisieren lassen. Wir haben uns dagegen entschieden und sind heute mit dieser Entscheidung im Reinen.
Abgänge, Fehlgeburten und keine Kinder bekommen zu können ist meist mit einem tiefen Trauerprozess und Scham verbunden. Wir sind gemeinsam durch diese dunkle Zeit gegangen. Insofern ist die Anschaffung unserer zwei Hunde das Ergebnis der Verarbeitung dieser Verluste.
Wir haben erkannt, dass unsere "Kümmer-Energie" irgendwo hin will und unsere ehemaligen Strassen-Hunde Wolfi und Delia sind begeistere Empfänger. Das Leben zeigt mir immer wieder, dass die äußeren Bedingungen nicht die wahren Bedingungen für Glück oder Zufriedenheit sind. Der Glaube jedoch, nicht genug oder nicht das "Richtige" zu haben, ist die Bedingung von Unglück. In dem Moment, in dem ich glaube, etwas zu brauchen, das ich nicht habe, werde ich blind für all den Reichtum um mich herum.
Krankheit & Gesundheit
2007 wurde bei mir Multiple Sklerose diagnostiziert. Wie ich heute weiß, nimmt die Krankheit bei mir einen langsamen und sehr milden Verlauf und ich erlebe kaum Beeinträchtgungen.
Dennoch war die Diagnose ein Schock. Ich hatte alle möglichen Horror-Szenarien vor meinen Augen, die alle in dem Moment gar nicht wahr waren ... und ob sie je eintreten würde, konnte ich nicht wissen.
2018 dann kam der Verdacht auf Brustkrebs, der sich glücklicherweise nicht bestätigte.
Das Geschenk in solchen krisenhaften Zeiten ist, dass sie uns dazu bringen können, unser Leben zu überdenken und uns zu fragen: wie will ich eigentlich wirklich leben? Was ist mir wirklich wichtig! Plötzlich wird so klar, dass das Leben endlich ist, dass alles im nächsten Moment ganz anders sein kann. Daran können Sie entweder verzweifeln und sich aus dem Leben zurückziehen oder das Leben umso mehr genießen!
Wir alle haben Angst vor den Katastrophen in unserem Leben: Verlassen-Werden, Krankheit, der Tod geliebter Menschen, Verluste aller Art.
Nicht, dass ich nicht auch Angst habe vor den Dingen, die ich nicht kontrollieren kann. Im Gegenteil! Aber gleichzeitig ist mein Vertrauen ins Leben größer geworden. Ich weiß, dass ich es überstehen kann, wenn ich Raum dafür lasse. Und dass Krisen mich am Ende . wenn ich aus dem Tal der Tränen auftauche - stärker, weiser, authentischer und lebendiger machen.
"Alles geschieht für dich, nicht gegen dich. Alles geschieht genau zum richtigen Zeitpunkt, nicht zu früh und nicht zu spät. Du musst es nicht mögen - es ist nur leichter, wenn du es tust." - Byron Katie
Methoden
Systemische Therapie & Coaching
Ego-State-Therapie / Traumatherapie
EMDR
Hypnotherapie nach Milton Erickson / Arbeit in Trance
The Work of Byron Katie / Arbeit mit Glaubenssätzen
Positive Psychologie / Positive Psychotherapie
Achtsamkeit & Achtsames Selbstmitgefühl