26/05/2023
Herzliches Wuff an euch Alle 🐶🦮
Heute möchte ich euch die verschiedenen Formen der Assistenzhunde vorstellen. Es gibt so viele Bereiche, in denen Assistenzhunde einem Menschen helfen können, sowohl im psychischen Bereich, über den körperlichen, zum neurologischen und wieder zurück. Im Folgenden werde ich euch eine Übersicht geben, in welche Kategorien Assistenzhunde eingeteilt werden.
Hunde, die sich mehreren Assistenzhundearten zuordnen lassen, werden nach dem Schwerpunkt ihrer Hilfeleistungen bezeichnet.
Ich zum Beispiel bin eine Assistenzhündin in Ausbildung mit Aufgaben von PSB- und Warn- und Anzeige- Assistenzhunden und sogar welche der Blindenführhunde. Mein Schwerpunkt ist aber der Bereich der psychosozialen Beeinträchtigungen.
(Quelle: Assistenzhundeverordnung, §12 im BGG, Abschnitt 1, §3)
PSB Assistenzhunde🦮
Ein PSB Assistenzhund unterstützt Menschen mit psychosozialen Beeinträchtigungen, wie etwa Traumafolgestörungen, Autismus, Demenz oder Angststörungen. Menschen, die an psychosozialen Beeinträchtigungen erkrankt sind, haben oft große Probleme, ernst genommen werden, da ihre Erkrankungen meist für andere komplett unsichtbar scheint. Ein PSB Assistenzhund kann Betroffenen den nötigen Halt geben und vermittelt Sicherheit, indem er z.B. Flashbacks, Panikattacken und Dissoziationen unterbricht, den Einkauf begleitet, ruhige Orte auf Kommando aufsucht oder zu Sitzmöglichkeiten führt. Auch das so genannte "Blocken" in der Öffentlichkeit schirmt den Assistenznehmer ab und gibt Raum, sich sicherer zu fühlen. Ein PSB Assistenzhund bekommt eine absolut individuelle und spezifische Ausbildung, die genau auf seinen Partner zugeschnitten ist.
Mobilitätsassistenzhund👨🦽
Mobilitätsassistenzhunde helfen ihren Menschen dabei, Mobilität wiederherzustellen und/oder zu verbessern. Personen, denen es schwer fällt zu gehen, aber trotzdem ohne Gehhilfe auskommen (wenn auch wackelig und langsam) können sich durch einen Mobilitätsassistenzhund im Alltag (wieder) sicherer bewegen. Diese Hunde lernen, Gleichgewichtsstörungen auszugleichen und Sicherheit zu geben. Sie können auch beim Aufstehen von einem Stuhl oder nach einem Sturz vom Boden helfen und stabilisieren. Oder beim Treppensteigen die Gefahr von möglichen Stürzen reduzieren, indem er seinen Menschen stützt.
Dabei trägt er ein spezielles Geschirr, das ihn und seinem Partner bei diesen Aufgaben unterstützt.
Zusätzlich unterstützen Assistenzhunde für die Mobilität auch dabei, z.B. Türen und Schubladen zu öffnen oder schließen, Gegenstände zu reichen, Lichtschalter an- und auszuschalten und vieles Mehr. Das ist aber sehr individuell und wird natürlich so angepasst, das es zu der Unterstützung des Assistenznehmers beiträgt.
Signalassistenzhund🚦
Signalassistenzhunde begleiten Menschen, die gehörlos oder stark schwerhörig sind, in quasi allen Lebenslagen. Egal, ob in der Schule, an der Straße, Zuhause, im Beruf - im Alltag. Sie können akustische Reize aufnehmen und in Signale übersetzen, die ihr Partner dann verstehen kann.
Wenn es zum Beispiel an der Türe klingelt, dann bringt der Signalhund seinem Menschen einen Gegenstand, der vorher als Symbol für ein Türklingeln antrainiert wurde. Geht in einem Gebäude ein Alarm los, leitet der Signalassistenzhund seinen Besitzer nach draußen, im Straßenverkehr bringt er den Assistenznehmer dazu, stehen zu bleiben, wenn die Sirenen von z.B. einem Rettungswagen erklingen, damit der Mensch nicht in die Gefahr kommt, den RTW nicht rechtzeitig zu bemerken.
Hier geht es nicht nur um eine Erleichterung im Leben, sondern vor allem um Lebensqualität und Sicherheit. Denn ohne das Gehör ergeben sich immer wieder viele gefährliche Situationen, die Signalhunde rechtzeitig anzeigen können.
Warn- und Anzeigeassistenzhunde🚑
Diese Assistenzhunde finden in Erkrankungen, wie Epilepsie, Diabetes, Asthma, Allergien, hohem Blutdruck, Herzerkrankungen und verschiedenen Anfallsleiden ihren Einsatz. Unser Assistenzhund zum Beispiel lernt, uns dissoziative, nicht epileptische Krampfanfälle rechtzeitig anzuzeigen und uns während so einem Anfall zu unterstützen. Sie lernen, ihrem Menschen Medikamente zu bringen, Hilfe zu holen, zuverlässig anzuzeigen und ihrem Partner in diesen Momenten Sicherheit zu vermitteln. Diese Hunde erkennen schon die kleinsten körperlichen Veränderungen, wie etwa einen erhöhten Puls, können durch ihren Geruchssinn rechtzeitig bemerken, bevor ihr Mensch in einen Krampfanfall kommt oder unterzuckert wird. So werden sie immer wieder zum Lebensretter.
Blinden-Führhund 👨🦯
Blindenführhunde sind die in der Gesellschaft bekanntesten Assistenzhunde und wurden bisher auch als einzige Art der Assistenzhunde vollständig von der Krankenkasse übernommen.
Seit Beginn des 20. Jahrhunderts gibt es diese Hunde schon und im Oktober 1916 wurde der erste offizielle Blindenführhund an seinen neuen Besitzer übergeben.
Es ist ihre Aufgabe, blinden Menschen den Weg zu zeigen, sie auf Gefahren, wie Straßen, Schienen oder Baustellen, hinzuweisen und arbeitet viel mit der "intelligenten Gehorsamsverweigerung". Das bedeutet, dass der Hund lernt nicht auf seinen Partner zu hören, wenn es zu einer Gefahrensituation kommen würde.
Wenn ein Blindenführhund an der Straße stehen bleibt und der Besitzer weiter gehen möchte, verweigert der Hund das Kommando. So werden Gefahren, wie etwa ein Verkehrsunfall, vermieden.
Ich hoffe, all diese vielen Worte haben euch viel beibringen können. Muss ehrlich gestehen, heute hat mir mein Frauchen geholfen, den Text zu schreiben. Also, danke Frauchen 😄
Wuff!
Iva 🥰