21/06/2025
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(Quelle Facebook Seite Martin Schwab, Beitrag vom 18.06.2025)
Liebe Patient:innen, liebe Besucher:innen unserer Praxis,
wir sind auf einen Beitrag auf Facebook aufmerksam gemacht worden, der zusammenhanglos eine falsche Behauptung über unsere Gemeinschaftspraxis verbreitet. Leider werden unsere Kolleginnen und ich selbst – zwar nicht namentlich, jedoch als Arzt:innen – in den Kommentaren beleidigt und diffamiert. Auch haben wir bereits unschöne E-Mails von Anhängern des Verfassers erhalten.
Das hat mich dazu veranlasst mich heute an Sie und unsere „Facebook-Community“ zu wenden:
Auf unserer Homepage finden Sie unter der Rubrik „Praxisbesuch“ Hinweise zum Infektionsschutz. Das bezieht sich keinesfalls und nicht, wie im Beitrag angedeutet auf Corona. Schon gar nicht nutzen wir diese Maßnahmen, um Ihnen Angst zu machen. Ganz im Gegenteil, viele unserer Patient:innen empfinden es als beruhigend zu wissen, dass wir präventive Vorkehrungen treffen und eine separate Infektionssprechstunde durchführen.
Der Händedesinfektionsspender für unsere Besucher:innen am Praxiseingang haben wir beispielsweise schon Jahre vor der Pandemie eingeführt. Ich möchte jetzt nicht auf jede einzelne Maßnahme eingehen, die Hust- und Niesetikette setze ich als eine gepflegte Umgangsform voraus.
Diese Maßnahmen zum allgemeinen Infektionsschutz führen wir nicht durch, weil wir „Geld von Pharmafirmen“ erhalten oder „Marionetten“ politischer Interessen sind. Nein, die Gründe sind weit weniger spektakulär und eher bodenständiger Natur. Ein solcher Grund ist beispielsweise onkologische Erkrankungen unserer Patient:innen - der jüngste Patient ist 12 Jahre alt. Diese Patientengruppe benötigt vor der Chemotherapie ein aktuelles Labor. Um ihnen den weiten Weg in die Kliniken zur Blutabnahme zu ersparen, nehmen wir diesen krebserkrankte Patient:innen in unserer Praxis Blut ab und senden die Laborergebnisse an die onkologische Abteilung der (Uni-) Kliniken weiter.
Ein weiterer Grund: Nach der Sprechstunde führen unsere Ärzt:innen und Nichtärztlichen Praxisassistentinnen Hausbesuche durch, nicht selten bei immunsupprimierten Patient:innen, das sind solche, deren Immunsystem geschwächt ist.
Ich selbst fahre als Palliativarzt 1-2x die Woche Patient:innen jeden Alters besuchen. Das sind häufig Menschen, die besonders vulnerabel sind und Schutz vor Infektionen bedürfen.
Ein weiterer und für mich sehr wichtiger Grund ist der Schutz meiner Kolleginnen und Mitarbeitenden. Auch sie haben ein Privatleben, pflegen erkrankte Angehörige oder sind selbst aus gesundheitlichen Gründen darauf angewiesen sich zu schützen.
Es ist mir wichtig, dass Sie, als unsere Praxisbesucher:innen verstehen und wissen, dass wir nicht „arme Irre“ sind denen „die Approbation“ entzogen gehört, sondern wir solche Maßnahmen aus wohlüberlegten Gründen einführen und beibehalten.
Sollten Sie sich dadurch bedroht fühlen, stehen Ihnen meine Mitarbeiterinnen und ich gerne für Fragen und ein klärendes Gespräch zur Verfügung.
Eine letzte Bitte: Hass haben wir genug auf der Welt. Lassen Sie uns sachlich und mit gegenseitiger Achtung argumentieren.
Vielen Dank für Ihr Vertrauen!
Ihr Benedikt Zumbé