
15/04/2025
Die dargestellte Szene in diesem Bild ist mehr als nur eine Illustration – sie ist eine Kritik. Der Roboter spielt ein traditionelles Kinderspiel, während das eigentliche Kind, von dem man erwarten würde, draußen zu spielen, stattdessen in virtuelle Welten abgetaucht ist. Dieses Bild symbolisiert die Umkehrung dessen, was als natürlich und normal galt: Nicht mehr die Kinder entdecken die Welt durch Bewegung, Spiel und soziale Interaktion – es sind nun Maschinen, die menschliche Tätigkeiten nachahmen, während der Mensch sich in der digitalen Sphäre verliert.
Diese Entwicklung ist sinnbildlich für unsere Zeit. Digitale Medien dominieren nicht nur die Freizeitgestaltung von Kindern, sondern beeinflussen auch zunehmend ihre Entwicklung, Kreativität und soziale Kompetenz. Der kindliche Bewegungsdrang, das Bedürfnis nach realer Welt, nach Berührung, Geräusch, Miteinander – all das wird ersetzt durch künstliches Licht, Touchscreens und Algorithmen. Was früher draußen unter freiem Himmel stattfand, spielt sich heute im Sitzen, allein und in virtuellen Räumen ab.
Dabei liegt die Ironie offen zutage: Maschinen imitieren menschliches Verhalten, weil sie auf diese Weise „menschlich“ wirken sollen. Doch während sie lernen, was einst Kinder selbstverständlich taten, verlernen die Kinder selbst genau diese Dinge.
Das Bild wirft die Frage auf: Wollen wir eine Zukunft, in der Roboter unsere Vergangenheit bewahren, weil wir sie selbst vergessen haben?
Wir stehen an einem Scheideweg – es liegt an uns, ob wir die Technologie als Werkzeug einsetzen, oder uns selbst zu deren Diener machen.
Kindheit darf nicht digitalisiert werden.
Sie muss gelebt, gespürt und erfahren werden – mit echten Freunden, auf echtem Asphalt, unter echtem Himmel.