14/11/2024
Heute ist ein Tag…
Heute ist ein Tag an dem ich eine tiefe Traurigkeit in mir spüre, eine Traurigkeit, die sich bis dato noch nicht zeigen konnte, durfte, wollte.
Eine Traurigkeit, die mir Bauchschmerzen bereitet, bzw. die sich durch Bauchschmerzen bemerkbar macht, denn der Magen ist der Sitz der Gefühle.
Ich halte den Atem an und spüre hinein, was mich grade so traurig macht.
Die Tatsache, dass ich mal wieder „krank“ bin?
Oder das mich in meiner Familie grade vieles belastet?
Die Tatsache, dass ich manchmal das Gefühl habe, ob die Arbeit die ich mache die richtige ist, denn sie ist oftmals sehr herausfordernd?
Allein die Tatsache, dass ich den letzten Gedankengang mehr Worte der Formulierung schenke zeigt mir, dass es das ist.
Aber wenn ich traurig bin ist es, in meiner Wahrheit ja meine kleine Kiki. Was aber hat sie mit meiner Arbeit, mit meinen Begleitungen zu tun?
Nichts und doch alles…
Ich begleite jeden Tag Menschen auf ihrem Lebensweg, ich sehe ihre verletzten, bedürftigen Inneren Kinder, oftmals schreien diese nach mir und ich gebe ihnen Raum, Achtsamkeit, Wertschätzung, Mitgefühl, Verständnis.
Ich gebe ihnen Raum für ihre Gefühle der Angst, der Traurigkeit, der Wut, der Enttäuschung.
Und während ich all das hier schreibe, gibt es eine Stimme in mir, ganz zart und mit gefühlten Tränen einhergehend.
Wenn ich mich darauf konzentriere, spüre ich, wie ich wieder den Atem anhalte, spüre den Druck auf meinem Brustkorb, den ich schon als Kind gespürt habe, wenn ich Angst hatte nicht wichtig zu sein, wenn ich Angst hatte nicht gesehen zu werden.
Diese kleine, zarte Stimme, in der diese Angst schwingt und die tiefe Traurigkeit…und diese Stimme sagt zu mir: „Und, wo bin ich? Was ist mit mir?“
Es macht mich traurig diese Wahrheit in mir zu fühlen und ich spüre, wie mich diese Traurigkeit erfasst, wie ein Strudel, der mich nach unten zieht.
Ja, meine kleine Kiki, ja Du hast Recht. Ich habe mich zu wenig um Dich gekümmert, Dich nicht gesehen, nicht wahrgenommen. Bitte verzeih mir, meine Arbeit erfüllt mich so sehr, dass ich manchmal Dich aus meinem Fokus verliere und es mir erst bewusst wird, wenn mir bewusst wird, dass ich von 10:00 bis 22:00 Uhr in Begleitungen war, kaum Zeit für eine Pause hatte, keine Zeit gefunden habe zu Essen..
„Es liegt nicht an Dir, meine kleine Kiki, es ist so schwer Dir das zu erklären.
Wenn Du in Dänemark, in unserer Heimat am Strand bist, Dich ganz nah am Wasser in den Sand setzt, die Sonne scheint, das Meer langsam über Deine Füße fließt, Du diese wundervolle Luft tief einatmest und Dich so frei und glücklich fühlst, so fühlt sich ganz oft meine Arbeit für mich an. Verstehst Du mich ein kleines bisschen?“
Die kleine Stimme in mir atmet tief ein und ich werde von ihr in diese Erinnerung geführt, mein Bauch wird weicher und die kleine Stimme sagt:
„Aber Mama, all das bin doch ich. All diese wundervollen Gefühle bin doch ich. Ich bin all das. Sei dich bitte ab und zu bei mir, mit mir, in diesen wunderschönen Gefühlen, damit ich nicht immer Deinen Körper bitten muss, Dich an mich zu erinnern. Du bist alles, was ich habe und ich bin alles was Du hast. Ich liebe Dich.“
Dann wird es ganz ruhig in mir und die Freude kommt zurück💕