25/11/2025
🧪 𝗔𝗹𝘁𝗲𝗿𝗻𝗮𝘁𝗶𝘃𝗲 𝗟𝗮𝗯𝗼𝗿𝗱𝗶𝗮𝗴𝗻𝗼𝘀𝘁𝗶𝗸 – 𝗺𝗲𝗵𝗿 𝗮𝗹𝘀 „𝗴𝗿𝗼ß𝗲𝘀 𝗕𝗹𝘂𝘁𝗯𝗶𝗹𝗱“ 𝗯𝗲𝗶𝗺 𝗛𝗮𝘂𝘀𝗮𝗿𝘇𝘁
Viele Patient:innen kommen zu mir und sagen:
„𝘔𝘦𝘪𝘯 𝘏𝘢𝘶𝘴𝘢𝘳𝘻𝘵 𝘩𝘢𝘵 𝘦𝘪𝘯 𝘨𝘳𝘰ß𝘦𝘴 𝘉𝘭𝘶𝘵𝘣𝘪𝘭𝘥 𝘨𝘦𝘮𝘢𝘤𝘩𝘵 – 𝘥𝘢 𝘸𝘢𝘳 𝘢𝘭𝘭𝘦𝘴 𝘪𝘯 𝘖𝘳𝘥𝘯𝘶𝘯𝘨. 𝘛𝘳𝘰𝘵𝘻𝘥𝘦𝘮 𝘨𝘦𝘩𝘵’𝘴 𝘮𝘪𝘳 𝘴𝘤𝘩𝘭𝘦𝘤𝘩𝘵.“
Und genau hier beginnt oft die Verwirrung:
Was sagt ein „großes Blutbild“ wirklich aus – und was eben nicht?
🩸 Was ist das „große Blutbild“ beim Hausarzt überhaupt?
Je nach Labor umfasst es typischerweise:
Rotes Blutbild (Erythrozyten, Hämoglobin, Hämatokrit etc.)
Weißes Blutbild (Leukozyten, Differenzierung)
Thrombozyten
Manchmal kommen noch ein paar Standardwerte dazu (z.B. CRP, Blutzucker, Cholesterin), aber das war’s dann oft schon.
Das ist wichtig und sinnvoll – vor allem, um akute Entzündungen, Infektionen, Anämien oder bestimmte Blutbildveränderungen zu erkennen.
Aber: Es ist kein „Rundum-Check“ deiner Gesundheit.
🔍 Wo alternative / erweiterte Labordiagnostik ansetzt
In der naturheilkundlich orientierten und stressmedizinischen Diagnostik schauen wir oft deutlich tiefer und breiter. Beispiele (je nach Fragestellung):
Mikronährstoffe (z.B. Vitamin D, B12 inkl. Holotranscobalamin, Folat, Magnesium, Zink)
Entzündungsmarker über das „Akute“ hinaus
Parameter des Zuckerstoffwechsels und der Insulinsensitivität
Schilddrüsendiagnostik über TSH hinaus (z.B. fT3, fT4, Antikörper – in Abstimmung mit Ärzt:innen)
Stressachsen-Diagnostik (z.B. Cortisol-Tagesprofil, HRV – je nach Setting)
Darmbezogene Parameter (Stuhluntersuchungen, je nach Symptomatik)
Wichtig: Nicht alles auf einmal, sondern gezielt – passend zu deiner Geschichte, deinen Beschwerden und deiner Vorgeschichte.
🧠 Warum du trotz „alles in Ordnung“ krank wirken kannst
Typisches Szenario:
Großes Blutbild: unauffällig
Du: müde, erschöpft, Schlaf gestört, Verdauung schwierig, Stimmung instabil
Gründe können sein:
Viele Standardwerte sind so eingestellt, dass sie vor allem akute oder schwere Erkrankungen erkennen
Funktionelle Störungen, frühe Dysbalancen oder Mängel zeigen sich oft erst in feineren Parametern
Stress, Schlafmangel, Ernährung und Darmgesundheit werden im Standardlabor häufig kaum abgebildet
Alternative bzw. erweiterte Labordiagnostik versucht genau diese „Zwischenzonen“ sichtbar zu machen – bevor aus einem Ungleichgewicht eine manifeste Erkrankung wird.
⚖️ Ergänzung, nicht Konkurrenz zur Schulmedizin
Mir ist wichtig:
Alternative Labordiagnostik ist kein „besser als der Hausarzt“, sondern eine Ergänzung mit anderem Fokus.
Hausarzt: Blick auf Akutes, Gefährliches, Leitlinien, Kassenleistungen
Heilpraktiker / naturheilkundlich orientierte Diagnostik: Blick auf funktionelle Störungen, Lebensstil, Stress, Mikronährstoffe, Darm, Regeneration
Im Idealfall arbeiten beide Seiten zusammen:
Die ärztliche Basisdiagnostik gibt Sicherheit, die erweiterte Diagnostik hilft, die „graue Zone“ dazwischen besser zu verstehen.
💡 Was du für dich mitnehmen kannst
Ein „unauffälliges“ großes Blutbild heißt nicht automatisch: „Alles ist perfekt.“
Wenn du dich dauerhaft erschöpft, instabil oder „nicht wie du selbst“ fühlst, lohnt sich ein genauerer Blick.
Gute Diagnostik ist kein „Blut abnehmen auf Verdacht“, sondern immer eingebettet in eine gründliche Anamnese und ein klares Ziel: Was wollen wir herausfinden – und warum?
📌 Rechtlicher Hinweis
Dieser Beitrag ersetzt keine ärztliche oder therapeutische Diagnostik oder Behandlung und enthält kein Heilversprechen.
Er soll dir helfen zu verstehen, warum du dich schlecht fühlen kannst, obwohl Standardwerte „okay“ sind – und welche Möglichkeiten es darüber hinaus gibt.
💬 Hast du schon einmal gehört: „Ihre Werte sind alle in Ordnung“, während du dich alles andere als gesund gefühlt hast?
Schreib mir gern in die Kommentare, wie deine Erfahrung mit Blutwerten und Diagnostik war.