06/06/2023
ANDERE DENKEN NACH, WIR DENKEN VOR.
Zitat U.Lindenberg
Kann man das denn?! Vordenken? Das habe ich mich erfragt und bin zu der Erkenntnis gekommen, dass es nur geht wenn man VORher die Erfahrung gemacht hat. Das heißt, es ist sehr sinnvoll jemanden zu fragen, der eben dieses VORher kann. Ein kleines Wortspiel mit extremen Auswirkungen. Besonders für die Kinder. Ich bin wohl wirklich mittlerweile in der Lage, in punkto Kindsentwicklung, vor zu denken. Nach 25 Jahren Entwicklungsförderung habe ich ganz viel gesehen und erlebt. Die Kinder haben mir soviel "beigebracht" und eins weiß ich ganz sicher: Ein "Das wächst sich aus!" als Beruhigung für die Eltern ist sehr häufig nicht die Antwort die die Kinder brauchen! Sondern eben nur eine Beruhigung für das aufgeregte eigene Nervensystem. Um nämlich damit zurecht zu kommen, das das Kind vielleicht allerlei seltsame Dinge macht. Schreien, hauen, beißen, sich verweigern, nicht krabbeln, nicht mitmachen, nicht schlafen, nicht essen, sich nicht anfassen lassen, extrem fremdeln usw. usw. ABER..., wenn es sich auswachsen würde, dann müssten später nicht so viele Kinder therapeutisch gefördert werden. Mittlerweile nämlich jedes vierte Kind, laut Krankenkasse. Die ersten zwei Lebensjahre sind einfach enorm wichtig für die motorische Entwicklung. Besonders die Phase bis zum freien Laufen. Das ist bewiesen und erforscht. Ich liebe meine Arbeit, keine Frage. Bei fast jedem Kind denke ich jedoch: "Dich hätte ich gerne schon eher kennengelernt, dann wäre es jetzt für dich nicht so mühsam nachzureifen." Also - wir denken vor...und freuen uns über jedes Baby deren Eltern den Weg zu uns in die Praxis finden. ❤️