09/04/2025
Ich frage mich manchmal, wie Menschen darauf kommen, dass das einzige Kriterium für die Arbeit mit dem Pferd ist, dass der Kopf vom Pferd "unten" ist. 🐴
Manchmal erscheint es so, als ob das Pferd um jeden Preis in der vom Menschen für richtig empfundenen Haltung laufen müsste. Die übrigens je nach Reitlehre oder Reitmeister durchaus variieren kann. (Nur, dass die Anatomie des Pferdes immer diesselbe bleibt.)
Warum die sogenannte "Longierhilfe" (zu sehen auf dem Bild) eigentlich niemandem hilft (dem Pferd schonmal gar nicht), möchte ich gerne erläutern:
1. Es ist meines Erachtens aus ethischer Sicht grenzwertig Lebewesen in irgendeiner Art und Weise in ihren Möglichkeiten zu begrenzen und den einen oder anderen Teil des Körpers in einer bestimmten Haltung zu fixieren. Die damit stattfindende Unterdrückung des Pferdes und die Hilflosigkeit, die dadurch entsteht, finde ich moralisch verwerflich. 🚫
2. Ein Seil über den Rücken des Pferdes zu legen, dies dann zwischen den Vorderbeinen durchlaufen zu lassen und dann vorne am Maul zu befestigen, erscheint mir auch aus körperlicher Sicht wenig sinnvoll. Wir bekommen einen Druck der nach (vorne-)unten punktuell auf den Widerrist wirkt. Die Ellenbögen/bzw. das Gewebe drum herum werden bei jedem Schritt gereizt, weil das Seil über das Fell und die Haut reibt.
Zudem wird das Pferd daran gehindert den Kopf anzuheben, denn sonst bekommt es einen Schmerz im Maul durch das am Seil befestigte Gebiss.
Was dahingehend wirklich hilft, ist eine reelle Ausbildung des Pferdes mit Sinn und genug Verstand. Dazu das nötige Wissen über Anatomie und Physiologie des Pferdes gepaart mit offenen Augen, Verständnis dafür, dass wir mit einem fühlenden Lebewesen arbeiten und dem Herz am rechten Fleck. 🤎
In diesem Sinne: Fröhliches Longieren (für Mensch und Pferd!). Hilfe dazu gibt es übrigens auch in meinen Kursen oder im 1:1 Unterricht.
Du möchtest wissen, wie du Longieren Pferdefreundlicher gestalten kannst? Dann melde dich super gerne bei mir. 🐎❤️